Special: Massive Entlassungswelle erschüttert Xbox – Alle Details
Eine umfangreiche Entlassungswelle fegt durch Microsoft und betrifft rund 9.000 Mitarbeiter*innen bzw. 4 Prozent der gesamten Belegschaft. Besonders hart trifft es die Gaming-Sparte Xbox: Zahlreiche Studios und Projekte sind betroffen, obwohl Microsoft kürzlich rekordverdächtige Gewinne und einen steigenden Aktienkurs verzeichnen konnte. Diese paradoxe Situation sorgt in der gesamten Branche für tiefe Irritation und große Frustration. Wir haben alle Details zu den aktuellen Kürzungen für euch zusammengefasst.
Welche Studios und Projekte sind betroffen?
Die Auswirkungen der Entlassungen sind weitreichend und betreffen eine Reihe namhafter Studios und langjähriger Projekte direkt:
- High Moon Studios, bekannt für ihre Arbeit an Call of Duty: Warzone und früheren Titeln wie Transformers: War for Cybertron, sind von den Kürzungen gezeichnet.
- The Initiative, einst als vielversprechendes Studio gefeiert, wurde geschlossen. Dies bedeutet das Ende der Entwicklung für den mit Spannung erwarteten Titel Perfect Dark. Das ist besonders bitter, da Perfect Dark erst vor einem Jahr mit einem aufsehenerregenden Trailer viel Hype erzeugte – trotz anhaltender Gerüchte über interne Schwierigkeiten.
- Rare, die Entwickler von ikonischen Titeln wie Banjo-Kazooie, Donkey Kong Country und Sea of Thieves, sind ebenfalls von Entlassungen betroffen. Ihr Projekt Everwild, dessen Entwicklung im Februar noch als Projekt mit „aller Zeit, die es braucht“ von Phil Spencer beschrieben wurde, nur um im Juli eingestellt zu werden, war Teil dieser Maßnahmen.
- Bei Turn 10 Studios, den Schöpfern von Forza Motorsport, wurden Berichten zufolge über 70 Personen entlassen. Es wird befürchtet, dass lediglich genügend Personal verbleibt, um den laufenden Betrieb von Forza Motorsport aufrechtzuerhalten.
- Zenimax Online Studios stampfte das MMO-Projekt „Project Blackbird“ ein. Betroffene Mitarbeiter verloren abrupt den Zugang zu internen Kommunikationsplattformen. Das ambitionierte Projekt befand sich seit etwa 7-8 Jahren in der Entwicklung und beschäftigte im Jahr 2022 rund 200 Personen. Auch der langjährige Direktor von The Elder Scrolls Online, Matt Firor, verlässt das Unternehmen nach 18 Jahren.
- King, das für den Mobile-Hit Candy Crush bekannte Studio, sah sich ebenfalls einem Personalabbau von etwa 10 Prozent der Belegschaft gegenüber, was rund 200 Arbeitsplätze betrifft
- Auch verschiedene Standorte und Projekte unter dem Dach von Bethesda wurden von den Entlassungen und Einsparungen betroffen. Dazu gehört die Einstellung der Finanzierung für ein unangekündigtes FPS-Projekt von Romero Games, dem Studio von DOOM-Mitentwickler John Romero. Dies führte zur Entlassung der gesamten Belegschaft von Romero Games, obwohl das Projekt alle Meilensteine erfüllt hatte.
- Compulsion Games, die Macher von We Happy Few und South of Midnight, sind ebenfalls von Entlassungen betroffen.
- Sogar die Halo Studios blieben nicht verschont; mindestens fünf Mitarbeiter wurden entlassen. Dies geschieht inmitten von Gerüchten über interne Spannungen und Unzufriedenheit mit der Qualität aktueller Projekte, während das Studio Berichten zufolge an der nächsten Hauptreihe von Halo arbeitet.
Diese Entlassungen reihen sich nahtlos in eine Liste weiterer Studio-Schließungen und Projekteinstellungen ein, die seit 2024 stattgefunden haben, darunter Raven, Arcane Austin, Tango Gameworks, Alpha Dog Games, Roundhouse Studios und Blizzard Odyssey.
Entwicklungsprobleme bei ‚Tomb Raider‘ nach ‚Perfect Dark‘-Aus
Nach dem faktischen Aus für Perfect Dark, an dessen Entwicklung Crystal Dynamics maßgeblich beteiligt war, verdichten sich die Anzeichen für ernsthafte Probleme beim neuen Tomb Raider-Spiel. Interne Schwierigkeiten und technische Herausforderungen bremsen dem Vernehmen nach Lara Crofts Rückkehr aus. Das Studio, das zuletzt auch unter den Belastungen des eingestellten Perfect Dark-Projekts litt, kämpft offenbar mit der Komplexität der Unreal Engine 5 und unzureichenden Ressourcen, obwohl Amazon Games als Publisher Unterstützung bietet. Offizielle Stellungnahmen hierzu stehen noch aus. Die Eigentümerschaft durch die ebenfalls angeschlagene Embracer Group trägt zusätzlich zur Unsicherheit bei. Fans müssen sich auf deutliche Verzögerungen einstellen.
Nächste Xbox-Hardware-Generation fest im Kurs
Trotz der massiven Entlassungswelle, die auch die Xbox-Sparten hart traf (darunter Turn 10 und The Initiative), gibt es Entwarnung für die zukünftige Hardware: Der renommierte Insider Jez Corden berichtet, dass das Xbox-Hardware-Team praktisch unalteriert weiterarbeitet. Die Pläne für die nächste Xbox-Konsole, einschließlich eines vollständigen Nachfolgers der Xbox Series X, werden uneingeschränkt weiterverfolgt. Microsoft setzt zudem auf Handheld-Varianten in Kooperation mit Asus (ROG Xbox Ally), die Windows 11 nutzen und direkten Zugriff auf mehrere Game-Stores wie Steam und Epic Games Store bieten sollen. Eine langfristige strategische Partnerschaft mit AMD für Konsolen, Handhelds und Cloud-Lösungen untermauert Microsofts Vision einer plattformübergreifenden Infrastruktur. Offizielle Angaben zu Leistung, Preis und Veröffentlichungszeitraum stehen jedoch weiterhin aus, ebenso wie die endgültige Positionierung der Konsole zwischen reiner Konsole und PC.
Ein branchenweiter Trend
Der Personalabbau bei Microsoft ist Teil eines größeren, bedauerlichen Trends, der die gesamte Gaming-Branche erfasst hat. 2024 erweist sich als ein besonders schwieriges Jahr, in dem neben Microsoft auch große Namen wie Unity, EA und Sony erhebliche Personalreduktionen vorgenommen haben.
Die aktuelle Situation erscheint besonders paradox, da Microsoft trotz dieser massiven Kürzungen beeindruckende finanzielle Ergebnisse vorweisen kann. Dies führt zu Frustration und Unverständnis, da die Entlassungen nicht aus einer wirtschaftlichen Notlage, sondern aus strategischen Gründen erfolgen – ein bitterer Beigeschmack für die betroffenen Mitarbeiter.
Kritik an der Führung und ungewisse Zukunft
Die Xbox-Führung gerät zunehmend unter Beschuss. Viele Beobachter und Branchenexperten sind der Meinung, dass ein besseres Management und ein proaktiverer Ansatz einige der aktuellen Probleme hätten verhindern können. Gerüchte über einen möglichen Rücktritt von Phil Spencer, dem Leiter der Xbox-Sparte, wurden von Microsofts CCO zwar dementiert, doch die Unsicherheit in der Belegschaft und der Community bleibt bestehen.
Die menschlichen Kosten dieser Entlassungen sind enorm. Mitarbeiter verlieren oft abrupt ihren Arbeitsplatz, und die verbleibenden Teams erleben eine Zeit der tiefen Ungewissheit und Trauer. Beobachter befürchten, dass die aktuelle Entlassungswelle noch nicht vorbei ist und in den kommenden Tagen und Wochen weitere Nachrichten folgen werden. Die Gaming-Community ist zunehmend erschöpft und enttäuscht von dem wiederkehrenden Zyklus aus positiven Ankündigungen, gefolgt von massiven Entlassungen und Projekteinstellungen.
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