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Shawn Layden stellt das Xbox Game Pass-Modell in Frage

In einem aktuellen Interview hat der ehemalige PlayStation-Boss Shawn Layden den langfristigen Erfolg des Xbox Game Pass-Geschäftsmodells infrage gestellt.

Die Quadratur des Kreises

Im dem Gespräch mit GamesIndustry.biz, das sich auf Laydens jüngste Ernennung zum Beirat der Streamline Media Group konzentriert, äußerte sich Layden skeptisch gegenüber der Nachhaltigkeit des Xbox Game Pass und seinem Potenzial, den Konsolenmarkt zu erweitern.

„Es ist sehr schwierig, ein 120-Millionen-Dollar-Spiel über einen Abonnementdienst zu starten, der 10 US-Dollar im Monat kostet. Wenn man es ausklammert, müsste man 500 Millionen Abonnenten haben, bevor sich die Investitionen amortisieren“, so Layden.

„Deshalb müssen sie jetzt auch Verluste hinnehmen und versuchen, die Basis zu vergrößern. Aber dennoch, wenn man nur 250 Millionen Konsolen hat, wird man keine halbe Milliarde Abonnenten erreichen. Wie umkreist man dieses Quadrat? Das hat noch keiner herausgefunden.“

Eine Milliarde Spieler?

Die Zahl der Konsolenspieler wird auf etwa 250 Millionen geschätzt, ein Markt, der seit den späten 1990er-Jahren kaum angewachsen ist. Auch wenn es den Game Pass für PC gibt, scheint Microsofts Antwort auf eine exorbitante Erweiterung dieser Basis das Cloud-Gaming-Angebot von Xbox zu sein. Layden bezweifelt jedoch, dass der Xbox Game Pass und sein Cloud-Gaming-Angebot die Antwort auf das Wachstum dieser Zahl sind.

„Wenn man Mobiltelefone hinzufügt, erreicht man natürlich Hunderte von Millionen Spielern. Aber das sind zwar verwandte, aber unterschiedliche Kategorien. Wir haben im Laufe der Zeit gelernt, dass mobiles Gaming nicht unbedingt ein Einstieg in die Konsolenwelt ist, sondern nur eine andere Sache für die Leute zu einer anderen Tageszeit“, so Layden. 

„Die Leute kaufen keine Konsolen, weil sie mehr Stahl und Plastik im Wohnzimmer haben wollen. Die Leute kaufen Konsolen, weil sie Zugriff auf die Inhalte haben möchten. Wenn sie einen Weg finden können, den Inhalt ohne Box in die Häuser der Leute zu bringen, dann ja, in der Tat. Jeder hat eine Streaming-Lösung in irgendeiner Form. Alles hängt jedoch davon ab, ob man eine anständige Internetverbindung hat. Und sie haben noch nicht das Geschäftsmodell aufgebaut, das dafür funktioniert“, so Layden.

Kein Game Pass von Sony

Der derzeitige PlayStation-Boss Jim Ryan hat ebenfalls bereits mehrfach betont, dass das Game Pass-Modell für PlayStation nicht funktionieren würde, da die Firstparty-Spielbudgets immer mehr anwachsen würden. Auch wenn es immer wieder Gerüchte in diese Richtung gibt, sollten PlayStation-Fans nicht damit rechnen, dass Sony bald einen vergleichbaren Abonnementdienst ankündigen wird.

Auch Triple-A-Spiele müssen angepasst werden

Im letzten Jahr bezeichnete Layden auch die Entwicklung von Triple-A-Titeln als „nicht nachhaltig“, da sich die Entwicklungskosten für Triple-A-Spiele mit jeder neuen Konsolen-Generation in etwa verdoppeln und prognostizierte, dass Spieldauer und Preisgestaltung in Zukunft angepasst werden müssen, um bei den steigenden Spielbudgets rentabel zu bleiben.

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