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Serien Review: Halo (Ersteindruck)

Den Sprung auf die große Leinwand hat Halo zwar noch nicht geschafft, dafür aber den auf die kleine. Denn nach knapp zehn Jahren der Entwicklung mit diversen Veränderungen auf dem Showrunner- und Regiestuhl, ist die TV-Umsetzung von Halo nun seit etwas mehr als drei Wochen exklusiv auf Paramount+ und hierzulande bei Sky zu sehen.

Am Anfang war die Action

In Halo folgen wir den Geschicken von John, dem legendären Spartan-117, besser bekannt unter seinem ikonischen Namen „Master Chief“ – und es geht zu Beginn gleich ordentlich zur Sache. Denn: Die Kolonie Madrigal wird gleich zu Beginn ohne ersichtlichen Grund von der außerirdischen Allianz angegriffen. Diese hat jedoch die Rechnung ohne die Spartans und den Master Chief gemacht, die alle feindlichen Aliens in Windeseile ausradieren und dabei ein mysteriöses Artefakt bergen, das auf unerklärliche Weise auf John zu reagieren scheint.

Die Spartans schlagen die feindlichen Covenant auf Madrigal zurück | © Paramount+

Blasse Charaktere

Während der Master Chief in der Videospielreihe eine Figur ist, in die sich viele Fans hineinversetzen können, verhält es sich in der TV-Umsetzung leider anders. Besonders in den ersten beiden Episoden kommt John (gespielt von Pablo Schreiber) als ein Charakter mit kaum Charakterisierung aus. Er ist stark, aber innerlich gefühllos und soll als Waffe die Befehle des USNC ausführen – und auf gar keinen Fall eine eigene Agenda entwicklen. Dies ändert sich glücklicherweise etwas nachdem er das Artefakt zum ersten Mal berührt hat und wird vor allem mit der dritten Episode besser. Demnach bleibt abzuwarten, ob Spartan-117 noch die Kurve bekommt und zu einem „likeable“ Hauptcharakter wird oder als lediglich eindimensionales Muskelpaket in die Seriengeschichte eingeht.

Auch die anderen prominenteren Figuren entwickeln nur sehr gemächlich eigene, verständliche Motive und erhalten nur wenig Charakterisierung außerhalb einer schablonenhaften Ausgestaltung. Hier ist vor allem noch Dr. Catherine Elizabeth Halsey (gespielt von Natascha McElhone) zu nennen, die hinter dem SPARTAN II-Programm steht und scheinbar eigene Pläne verfolgt.

Der Master Chief bleibt in den ersten Episoden eher blass | © Paramount+

Ein SPARTAN ohne Helm?

Eine gängige Kritik an der Halo-Umsetzung ist, dass der Master Chief seinen Helm abnimmt – und das bereits in der ersten Episode. Nachdem von Seiten der Entwickler*innen schon sehr früh das Statement gekommen ist, dass sie eine alternative Geschichte erzählen und sich nicht stringent an der originalen Videospiel-Lore orientieren wollen, ist dies für uns verkraftbar und könnte einer Charakterisierung dieser mystischen Figur auf lange Sicht sogar helfen. Es bleibt abzuwarten.

Was hat die Allianz vor? | © Paramount+

Fazit

Halo als TV-Umsetzung startet mit einer gut inszenierten Actionsequenz, vernachlässigt jedoch danach über weite Strecken der ersten drei Episoden das World Building nachvollziehbar zu gestalten und die Charaktere verständlich einzuführen. Dies müsste aus unserer Sicht, nachdem eine alternative Geschichte erzählt werden möchte, besser geschehen. Nichtsdestotrotz lässt uns vor allem die letzte Folge, in der deutlich mehr Charakterisierung geschieht, gespannt auf die verbliebenden sechs Episoden und die Entwicklung dieses Universums blicken.

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