Royal Shakespeare Company arbeitet an Videospiel über Lady Macbeth

Die alt-erwürdige britische Royal Shakespeare Company wagt sich aus den Theatern hinaus in die digitale Welt und arbeitet an ihrem ersten Videospiel. Das Thema ist Lady Macbeth aus „Macbeth“ – jenem Stück, das in Theatern nur als „scottish play“ bezeichnet wird, weil den Titel laut auszusprechen Unglück bringen soll. Das Werk entsteht gemeinsam mit iNK Stories aus New York und Alambic Productions aus Paris und stellt Schauspielerin Zar Amir Ebrahimi als Lili bzw. Lady Macbeth in den Fokus. Das Spiel soll vom Leben der Darstellerin als iranische Frau im Exil inspiriert sein und die Spieler in eine stilisierte, neo-noir Version des modernen Iran entführen, wo die ständige Überwachung durch ein autoritäres Regime Teil des Alltags ist. Die berühmten Hexen aus Macbeth werden zu Hackern und der Inhalt des Shakespeare-Stücks generell modernisiert, um Themen wie technologische Dominanz und institutionalisierte Gewalt anszusprechen.
RSC-Direktoren Daniel Evans und Tamara Harvey erklärten: „Als ein Medium zum Geschichten-Erzählen, ist Gaming heute das, was das Theater immer schon war: Eine Chance, Welten zu erkunden, in eine Geschichte einzutauchen und etwas gleichzeitig höchst persönlich als auch gemeinschaftlich zu erleben. Diesen spannenden Thriller auf Lady Macbeth zu konzentrieren statt auf ihren Ehemann ist radikal und verändert alles. Es stellt die Fragen des Stücks über Gender, Identität und Macht auf den Kopf.
Das Spiel soll noch dieses Jahr für noch nicht näher spezifizierte Plattformen erscheinen.