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Review: Thor: Tag der Entscheidung (+ Gewinnspiel!)

Erstmals schreibe ich nach langer Zeit wieder eine Kinokritik, für die ich mehr als 140 Zeichen nutzen darf. Meistens reichen nach Blockbustern ohnehin wenige Infos. Geile Bilder, toller Soundtrack und witzig sind die meisten natürlich auch. So kann man auch den dritten Teil der Thor-Reihe gut zusammenfassen – aber lasst mich ausnahmsweise erläutern.

Lange Geschichte

Nach 2011 und 2013 erscheint nun der dritte Thor-Film mit dem sympathischen und perfekt für die Rolle gecasteten Chris Hemsworth. Dazwischen gab es Gastauftritte in diversen anderen Marvel-Filmen – man hat ja vor langer Zeit bereits aufgehört zu zählen. Die Erwartungshaltung des Publikums hat sich mittlerweile eingependelt. Man weiß, was man bekommt, völlig unabhängig von Cast, Regisseur und Ausstrahlungsdatum (ein Weihnachts-Marvelfilm fehlt noch, oder?). Das ist Segen und Fluch zugleich.

Bekannte Muster

Inhaltlich benötigt man keine 130 Minuten bzw. zwei Absätze, um die Geschichte rund um Ragnarök und die Zerstörung Asgards zu erläutern. Es geht viel kaputt. Sehr viel. Dabei reihen sich bekannte Gesichter wie Loki oder Thor gut in die neue Riege ein, die von Cate Blanchett (Gegenspielern Hela) und Jeff Goldblum (großartig als Grandmaster) angeführt wird. Es ist ein buntes Treiben, bei dem man nie so richtig emotional mitgenommen wird. Das liegt vor allem an dem Dauerfeuer an Action und den wenigen Momenten, wo die Charaktere Zeit haben ihr Schauspieltalent zu zeigen. Nach 130 Minuten ist der Film zu Ende.

Unterhaltsame Langeweile

Das Strickmuster der Marvel-Filme ist mittlerweile so bekannt, als würde Oma uns fünf Mal im Jahr einen Pulli stricken. Schon das Intro lässt den Kinosaal laut lachen und die gemalt wirkenden Bilder lassen ein wenig die Handschrift von Regisseur Taika Waitit erkennen, aber eigentlich könnte es auch jeder andere Filmschaffende sein. So lässt man sich fallen in die bekannten Stärken, wartet auf den Auftritt von Stan Lee (erneutes Lachen) und freut sich, wenn der Hulk mal wieder gegen einen anderen Avenger kämpft. Schöne Frauen in engen Kostümen gehören genauso dazu wie eine schier unendliche Anzahl an bekämpfbaren Feinden und ein unbesiegbar wirkender Bösewicht bzw. eine Bösewichtin.

Man ist hin- und hergerissen zwischen Langweile und guter Unterhaltung. Ein Drahtseilakt, wie er eigentlich nicht sein kann – aber Marvel schafft das Unmögliche. Wir dösen grinsend ein. Vielleicht eine gezielte Menschenrettungsaktion gegen den alltäglichen Stress, Social Media und Überstunden. Wir fühlen uns geborgen. Die Avengers passen auf uns auf. Es kann eh nichts passieren. Die nächsten 10 Fortsetzungen sind geplant. Das sagen uns auch die zwei kurzen Szenen nach dem Film. Alles wie gewohnt. Danke, Marvel.

Trotzdem schauen

Diese ganze Kritik prallt natürlich an jenem Fan ab, der genau diese Unterhaltung liebt. Dieses klassische Popcorn-Kino, bei dem man nicht denken muss, sondern zwischendurch auch mal mit der Freundin/dem Freund knutschen kann, ohne Angst um den roten Faden haben zu müssen. Gute Liebeskomödien sucht man ja mittlerweile vergebens und scheinbar ist es jetzt an den Superhelden uns zum Lachen und Schmunzeln zu bringen, auch wenn Männchen und Weibchen am Ende meistens doch nicht romantisch in den Sonnenuntergang reiten. Gute Unterhaltung, die nicht aufwühlt. Das kann auch ein Kompliment sein.

Thor: Tag der Entscheidung startet am 31. Oktober 2017 in den Kinos.

Review Overview

Wertung - 7.5

7.5

Eine Zahl unter einen Film zu schreiben macht ja nicht viel Sinn, weil jeder von uns anders tickt, aber das rote Kästchen ist nun mal da. Trotzdem bitte ich euch, fokussiert den Text zu lesen. Thor: Tag der Entscheidung ist vom Unterhaltungswert im oberen Drittel der letzten 27 Marvel-Filme, was auch an der Rolle von Jeff Goldblum liegt, der mich auf eine verrückte und emotional verbindende Weise an „Das Fünfte Element“ erinnert hat. Ein Film, der genau das macht, wofür wohl 90% der Kinobesucher in den Kinosaal strömen werden. Er ist (charmant) bombastisch, hat geile Bilder, einen guten Soundtrack – und (sehr) witzig ist er natürlich auch.

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Alexander Amon

Alexander Amon war jahrelang Chefredakteur beim Gaming-Magazin consol.AT, ist noch immer leidenschaftlicher Gamer und außerdem Ressortleiter bei Red Bull Games. Neben dieser Kolumne ist er hier auf SHOCK2 auch regelmäßig als einer der beiden Gameminds im gleichnamigen Podcast zu hören.

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