Review: Yo-Kai Watch

In Japan ist Yo-Kai Watch schon seit 2013 ein Hit und existiert nicht nur als Spiel mit mehreren Teilen, sondern auch als Manga und Anime. Drei Jahre später hat es der erste Teil der Rollenspielreihe von Level-5, dem Studio hinter Professor Layton und Ni no Kuni, endlich nach Europa geschafft.

Yo-Kai what?
Wenn man bei Yo-Kai Watch an Pokémon denkt, liegt man im Grunde genommen nicht so falsch. Es gibt hunderte verschiedene der kleinen Wesen, man kann sie in den Kampf gegen andere Yo-Kai schicken und manche können sich in verbesserte Formen weiterentwickeln. Doch abgesehen davon unterscheiden sie sich in vielen Aspekten von den japanischen Taschenmonstern.

Die Yo-Kai basieren auf den Yōkai, übernatürlichen Monstern und Geistern aus der japanischen Mythologie. In der Welt von Yo-Kai Watch sind diese Monster für Menschen unsichtbar, beeinflussen die Menschen aber auf verschiedene Art und Weise. Manche treiben nur mehr oder weniger harmlosen Unfug, andere sorgen aber für wirkliche Probleme.

Erste Begegnung mit den Yo-Kai
Zu Beginn des Spiels wählt man zwischen einem Jungen (Nate, der Protagonist in der Anime-Serie) und einem Mädchen (Katie, ebenfalls aus der Serie), denen man aber auch einen eigenen Namen verpassen kann. Dieser Charakter findet bei der Suche nach Käfern für ein Schulprojekt im Wald eine alte Kapselmaschine (in Japan sehr verbreiteten Automaten, die Kapseln mit Spielzeug enthalten). Er wirft eine Münze ein und heraus kommt eine Kapsel – die allerdings keine Spielfigur, sondern einen Yo-Kai enthält.

Der Yo-Kai, der einem Djinn ähnelt und sich als Whisper vorstellt, übergibt dem – nicht gerade enthusiastischen – Charakter die titelgebende Yo-Kai Watch. Eine Armbanduhr, die es ermöglicht, Yo-Kai für den Träger sichtbar zu machen.

Gameplay
Yo-Kai Watch spielt in der Stadt Lenzhausen, die sich in mehrere Abschnitte, wie ein Einkaufsviertel, einen bewaldeten Berg oder ein Hafengebiet gliedert. An fast an jeder Ecke verstecken sich Yo-Kai. Ob eines der Monster in der Nähe ist, zeigt einem der Radar der Uhr an. Schlägt dieser aus, gilt es mithilfe der Linse, die man mit dem Stylus bewegt, den Yo-Kai zu finden und sichtbar zu machen. In den meisten Fällen kommt es daraufhin zum Kampf mit diesem. Ist man siegreich, besteht die Chance, dass der Yo-Kai die Freundschaft anbietet, gibt man ihm vor dem Kampf das richtige Essen (alles von Reisbällen bis hin zu Cola), erhöht sich die Chance. Yo-Kai werden also im Gegensatz zu Pokémon nicht gegen ihren Willen gefangen, sondern schließen Freundschaft mit dem Protagonisten.

Kampfsystem
Im Kampf stehen einem immer sechs befreundete Yo-Kai zur Verfügung. Drei davon kämpfen, während die anderen drei jederzeit durch Drehung des Rades am unteren Bildschirm in den Kampf gebracht werden können. Die Yo-Kai können dabei aber nicht direkt kontrolliert werden, sondern greifen die Gegner automatisch an.

Dennoch gibt es im Kampf einiges zu tun. Die Yo-Kai können „beseelt“ werden, ein Zustand, in dem sie nicht mehr angreifen. Daraufhin müssen sie aus dem Kampf genommen und mit dem Stylus „gereinigt“ werden. Außerdem gibt es die Möglichkeit, einen Ultiseelangriff auszuführen, wenn die zugehörige Leiste des Yo-Kai gefüllt ist. Nach einem kurzen Minigame mit dem Stylus (z.B. nachzeichnen von Mustern) wird die starke Attacke ausgeführt. Manche Yo-Kai fügen mit dem Ultiseelangriff direkt Schaden zu, andere lassen die Gegner einschlafen oder verstärken die eigene Party.

Yo-Kai gibt es in acht verschiedenen Typen, die alle unterschiedlich Stärken im Kampf haben: Tapfa sind gut im Angreifen, während Robusta einen hohen Verteidigungswert haben. Mystikka verfügen über besondere Techniken, Herziga können heilen, Charmanta sind schnell und Schummriga absorbieren die Lebenspunkte der Gegner. Gruseliga sind gut im Beseelen, Glitschiga hingegen schwer beseelbar.

Quests
Die Story-Quests sind zwar immer mit Yo-Kai verbunden, unterscheiden sich aber voneinander und sind nicht immer Rollenspiel-mäßig bombastisch, stattdessen oft eher persönlich. Zum Beispiel streiten sich zu Beginn des Spiels die Eltern des Charakters wegen einer Kleinigkeit. Es stellt sich heraus, dass daran eine Yo-Kai Schuld ist, die sich im Haus eingenistet hat. Nach einem Kampf vereint man sie wieder mit ihrem Yo-Kai-Ehemann, mit dem sie sich gestritten hatte, sie verlässt das Haus und die Eltern vertragen sich wieder. Auf der anderen Seite gibt es aber auch Quests, in denen man nachts in ein Museum einbricht oder gegen einen haushohen Yo-Kai kämpft.

Daneben kommen einem zwei andere Arten von Quests unter, die überall bei den Bewohnern von Lenzhausen angenommen werden können: Gefallen sind kleine Aufgaben, während Bitten umfangreicher sind und zum Beispiel den Rang der Yo-Kai Watch erhöhen, was neue Wege eröffnet und Begegnungen mit stärkeren Yo-Kai ermöglicht.

Atmosphäre
Yo-kai Watch hat eine positive und freundliche Stimmung, was es von vielen anderen Spielen unterscheidet. In vielen Quests hilft man seinen Freunden bei ihren (oft durch Yo-Kai verursachten) Problemen, oder geht zum Beispiel mit einem Freund ins Museum. Lenzhausen sieht einladend aus und hat versteckte Winkel und Ecken. Außerdem gibt es einige kleine Details, die dem Spiel das gewisse Etwas geben: Der Charakter zieht sich die Schuhe an und aus, wenn er ein Haus betritt/verlässt, und trägt bei Regen eine Jacke mit Kapuze. Beim Fahrrad ist in der Nacht das Licht eingeschaltet, und man kann per Knopfdruck die Klingel betätigen. Läuft man zu oft bei Rot über die Straße, dann wird man von einem Yo-Kai angegriffen, der es nicht gern sieht, wenn man Regeln bricht.

Das Franchise
In Japan ist Yo-Kai Watch ein großer Erfolg. Seit dem Release des ersten Spiels im Juli 2013 sind mehrere weitere Spiele erschienen. Neben zwei Spin-offs, darunter ein eigener Just Dance-Ableger für die Wii U, ist das Sequel Yo-Kai Watch 2 in bekannter Pokémon-Manier gleich in drei verschiedenen Versionen erschienen. Die ersten beiden Versionen verkauften sich über drei Millionen Mal und machten Yo-Kai Watch 2 zum meistverkauften Videospiel in Japan im Jahr 2014. Ein weiteres Spin-off und Yo-Kai Watch 3 werden in Japan 2016 erscheinen. Abseits von den Spielen gibt es Yo-Kai Watch auch in mehreren Manga-Adaptionen, als Anime-Serie mit mittlerweile 117 Episoden und schon zweimal als Anime-Kinofilm.

Yo-Kai Watch bei Amazon vorbestellen und SHOCK2 direkt unterstüzen!

[amazonjs asin=“B00ZTRBSC8″ locale=“DE“ title=“YO-KAI WATCH – 3DS“]