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Review: World of Warcraft: Warlords of Draenor

2004 veröffentlichte Blizzard mit World of Warcraft ein Spiel mit immensen Ambitionen, das schon zum Start die kühnsten Erwartungen der Entwickler übertraf. Über die Jahre wuchs die Bevölkerung der Fantasywelt Azeroth immer stärker und WoW wurde zum Massenphänomen. Seinen Höhepunkt erreichte das Spiel im Oktober 2010 mit 12 Millionen zahlenden Abonnenten. Pünktlich zum zehnten Geburtstag des MMORPG-Giganten erscheint nun die fünfte Erweiterung Warlords of Draenor.

Neue alte Welt
Garrosh Hellscream, der in Ungnade gefallene ehemalige Kriegshäuptling der Horde und Oberschurke der vorangegangenen Erweiterung Mist of Pandaria, konnte kurz vor seiner Einkerkerung fliehen. Der grimmige Ork führt selbstverständlich nichts Gutes im Schilde und reist 35 Jahre in die Vergangenheit auf den Planeten Draenor, um den Verlauf der Geschichte zu verändern. Er hält die Orks unter der Führung seines Vaters Grommash Hellscream davon ab, das Blut des Dämonen Mannoroth zu trinken und verhindert somit, dass die Brennende Legion entsteht. Zusammen mit einigen sehr berühmten Orks wie Ner’zhul, Blackhand, Gul’dan und Grommash gründet er stattdessen die Eiserne Horde und macht sich auf, in Azeroth einzufallen. Diese Ausgangssituation wird in einem Blizzard-typisch großartig gestalteten Cinematic etabliert, das die Vorfreude auf den Warcraft-Kinofilm im Jahr 2016 ordentlich anheizt. Hier beginnt auch die Reise des eigenen Chrakters. Zusammen mit dem Erzmagier Khadgar und dem legendären Helden der Horde Thrall geht es durch das dunkle Portal nach Draenor, um die Eiserne Horde aufzuhalten. Bereits im Startgebiet werden alle wichtigen Antagonisten kurz vorgestellt, wodurch man einen persönlicheren Bezug zu ihnen erhält, als zu den bisherigen Bösewichten in World of Warcraft.

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Die Garnison ist für jeden Spieler instanziert und kann nach Belieben angepasst werden.

Trautes Heim, Glück allein
Nach dem anfänglichen Stress der Ankunft auf Draenor gilt es, eine kleine Garnison zu errichten. Neben dem Bau verschiedener Gebäude, die diverse Boni gewähren, kann die Garnison nach und nach zu einer richtigen kleinen Stadt ausgebaut werden. In jedem neuen Gebiet wird außerdem ein Außenposten errichtet, der eine bestimmte Fähigkeit innerhalb der Region verleiht. So kann man beispielsweise in der Zone auf einem Reittier kämpfen, Unterstützung von AI-Kollegen anfordern oder eine Kriegsmaschine beschwören. Hier wird auch klar, dass sich in Warlords of Draenor etwas grundsätzlich geändert hat. Erstmals hat man das Gefühl, wirklich der Heldenriege von Azeroth anzugehören und nicht nur den Laufburschen für jede neue Fraktion zu machen. Man wird von den einfachen Arbeitern gegrüßt und bejubelt, wenn man eine Befestigung betritt, und kann auch selbst Begleiter rekrutieren und diese auf Missionen entsenden.

Warlords of Draenor Review 2
Auch in einer Fantasywelt kann es Laser-Abwehrsysteme geben. Quasi. Magie eben.

Töte dies, sammle das
Die Quests selbst beschränken sich nach wie vor häufig darauf, eine bestimmte Zahl an Feinden zu töten oder Objekte zu sammeln. Aber noch viel mehr als bisher in World of Warcraft sind auch diese Standardaufgaben meist in einen sinnvollen Kontext gesetzt, sodass sie nicht wie Spielzeitstreckung wirken. Außerdem sind nun die wichtigsten Dialoge vertont, wodurch sich das bloße Lesen von Sprechblasen reduziert. Abseits der altbekannten Aufgaben hat sich Blizzard allerdings wieder einige spaßige Missionen mit speziellen Mechaniken ausgedacht, die definitiv im Gedächtnis bleiben. Beim Abgeben der Quests besteht immer die Chance, dass der als Belohnung winkende Gegenstand zufällig aufgewertet und somit mächtiger wird. Auf der Reise durch Draenor bekommt man auch immer wieder kleine vorgerenderte Filmsequenzen in Spielgrafik zu sehen, welche die allgemeine Präsentation der Story aufwerten und bei Warcraft-Fans für den einen oder anderen Gänsehaut-Moment sorgen könnten.

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Diese zwei riesigen Gesellen prügeln sich den ganzen Tag.

Flugverbot und Entdeckerdrang
Auch nach dem Erreichen der neuen Maximalstufe 100 kann man auf Draenor nicht auf Reittieren fliegen – vom Schnelltransportsystem einmal abgesehen. Das führt dazu, dass man viel in der Gegend herumstreift und einige tolle optionale Boni entdecken kann. In der ganzen Welt gibt es eine Menge von besonderen Monstern, die nach einem Kampf nützliche Beute fallen lassen. Das können Ausrüstungsgegenstände oder sogar Haustiere sein. Nach dem erstmaligen Sieg werden sie allerdings bei einem Respawn zu normalen Monstern und lassen keine Boni mehr fallen. Bei genauer Betrachtung der Umwelt lassen sich auch versteckte Behältnisse entdecken, die ebenfalls mächtige oder witzige Gegenstände enthalten. Der Entdeckerdrang wird mit diesen Maßnahmen extrem angeregt und die Vorstellung, dass in der nächsten Höhle ein Schatz warten könnte, ist sehr motivierend. Die optische Pracht der neuen Regionen tut ihr Ãœbriges. Nebelige Wälder, eisige Tundren, riesige Pilze und saftige Wiesen prägen Draenor. Die Engine ist zwar nicht mehr taufrisch, doch Blizzards Design-Team hat dermaßen großartige Arbeit geliefert, dass die manchmal niedrige Polygonzahl nicht negativ ins Gewicht fällt.

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Die saftigen Wiesen von Nagrand erwecken einen trügerisch friedlichen Eindruck.

Facelift und Detailverbesserungen
Bereits im Vorbereitungspatch zu Warlords of Draenor wurden die mittlerweile arg veralteten Charaktermodelle und Animationen der Menschen, Zwerge, Nachtelfen, Gnome, Draenei, Orks, Untoten, Tauren und Trolle durch neue ausgetauscht. Die Blutelfen erhalten ihr Facelift in einem zukünftigen Patch. Diese Veränderungen betreffen auch alle NPCs. Außerdem wurden die Charakterfähigkeiten entschlackt – einige entfernt und andere überarbeitet. Auch die Lebens- und Schadenszahlen wurden von zuletzt lächerlich hohen Beträgen auf ein Maß heruntergesetzt, mit dem man besser rechnen kann.

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Diese gesamte Festung wurde in und um ein gigantisches Skelett konstruiert.

Instanzierte Abenteuer
Natürlich spendierte Blizzard auch acht neue Dungeons, in denen fünf Spieler zusammen Bosse plätten können. Sie sind im normalen und heroischen Schwierigkeitsgrad verfügbar und bieten tolle Beute. Sie sind recht kurz gehalten, sodass auch Gelegenheitsspieler ihren Spaß haben können, ohne allzu viel Zeit aufwenden zu müssen. In der nahen Zukunft werden auch zwei Schlachtzüge in das Spiel integriert. Die Ogerfestung Hochfels (sieben Bosse) wird im Dezember freigeschaltet und die Schwarzfelsgießerei (zehn Bosse) ist ab Januar verfügbar.

Review Overview

Wertung - 9

9

Großartiges Add-On!

Mit Warlords of Draenor legt Blizzard die bisher beste Erweiterung für World of Warcraft vor. Die Story wird vernünftig vorangetrieben, die Landschaften laden zum Erkunden, die Musik ist episch und viele kleinere Verbesserungen bieten neuen Komfort. Leider wird das Spiel derzeit noch von einigen Bugs geplagt. Ich konnte zum Beispiel das letzte Storykapitel in einem Gebiet nicht beenden, weil der Questgeber-NPC nicht erschien. Auch die massiven Serverprobleme zum Start machten alles andere als eine gute Figur. Seit der Ansturm abgeklungen ist, läuft die Technik allerdings einwandfrei und die Bugs werden auch nach und nach behoben. Kurz: Eine Reise nach Draenor lohnt sich für jeden WoW-, Blizzard-, MMO- oder Fantasy-Fan!

Genre: Online-RollenspielWorld of Warcraft: Warlords of Draenor (Add - On) - [PC/Mac]
Entwickler: Blizzard
Erscheint: Erhältlich
Preis: ca. 40 Euro
System: PC, Mac

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