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Review: Warhammer 40.000 Darktide

Gepriesen sei der Imperator!

Nach langem Warten ist es nun also so weit: Warhammer 40.000 Darktide hat am 30. November 2022 seine Pforten geöffnet und die Spieler sind nun zur Hatz gegen Ketzer, Mutanten und Dämonen aufgebrochen. Was das Spiel von den Vermintide Entwicklern Fatshark alles so zu bieten hat, werden wir uns hier auf den nächsten Zeilen einmal anschauen!

Imperialer Gedanke des Tages: Ein freier Wille ist der Pfad zur Häresie

Das Setting des Spiels ist in die düstere und dystopische Zukunft des Warhammer 40.000 Settings eingebettet. Das Imperium der Menschheit hat im Namen des Gottimperators einen großen Teil der Galaxis erobert und muss sich nun an allen Fronten gegen Feinde und Verräter verteidigen. Die Makropolwelten, also Planeten die in so genannten Hivecities Menschen für die Arbeit, die Armee und die Industrie züchten und beherbergen, bilden dabei meist die wichtigsten Verwaltungsebenen des 41. Jahrtausends. Das gilt natürlich auch für die Makropolwelt Tertium auf die das Spiel seinen Fokus richtet. Die Welt wird von einer gigantischen Dämoneninvasion heimgesucht und die Kulte, die die Mächte des Chaos anbeten sorgen für immer mehr Aufstände und Radikalisierungen unter den Kultisten des Seuchengottes Nurgle. Als ehemalige Gefangene die über gewisse Wendungen ihren Weg zurück in das Astra Militarum, der Imperialen Armee der Menschheit, finden, ist es nun unsere Aufgabe, nach und nach diese Welt zurückzuerobern oder die Pläne des Feindes zu sabotieren.

Die Klassen

Den Kampf gegen Ketzer, Mutanten und Dämonen können wir zum Start des Spiels mit einer von vier verschiedenen Klassen bestreiten. Zur Auswahl stehen dabei der Scharfschütze/die Scharfschützin, der Prediger/die Predigerin, der Psyoniker (Magier)/die Psyonikerin und der Ogryn. Jede dieser Klassen hat einen anderen Fokus für die Gruppe und trägt mit eigenen Waffensets, Fähigkeiten und passiven Boni eine eigene Rolle in der Gruppe. Während der Ogryn vor allem den Nahkampf sucht und mit seine Keulen, Schilden und Schrotgewehren die Gruppe schützt, versorgen die Prediger die Mitspieler mit vielerlei Buffs. Psyoniker haben die Möglichkeit durch Kettenblitze, Donnerschläge und Co. besonders viel Schaden zu verursachen und die Scharfschützen sind die Meister an der Fernkampfwaffe. Damit eine Mission erfolgreich beendet werden kann, ist es hilfreich eine gesunde Balance der Gruppe zu finden, je nachdem was aktuell gespielt wird. Meiner Erfahrung nach lohnt sich aber immer ein Ogryn und ein Prediger. Nach einer kurzen Charaktererstellung befinden wir uns dann im Hub des Spiels und können die Missionen starten, die uns durch die gesamte Stadt schicken. Für die Missionen bekommen wir Erfahrungspunkte, die uns dann im Level steigen lassen. Jede Klasse schaltet dabei unterschiedliche neue Waffentypen und Fähigkeiten frei, auch wenn es bei den Fernkampfwaffen manchmal Überschneidungen gibt. Da dürfen dann natürlich Waffen wie der ikonische Bolter oder das Kettenschwert nicht fehlen.

Imperialer Gedanke des Tages: Für den Imperator zu sterben, ist der Pfad zur Göttlichkeit

Darktide spielt sich sehr wuchtig. Damit könnte man diesen Abschnitt bereits beenden, allerdings möchte ich hier dann doch weiter in die Tiefe gehen. Die Struktur des Spiels ist recht einfach: Wir wählen eine Mission am Cogitator Terminal aus und werden dann mit einer bereits erstellten Gruppe oder mit zufälligen Mitspielern in eine Mission geschickt. Zum Start des Spiels gibt es 13 Missionen, bei denen wir in der Regel Aufgaben abarbeiten wie etwa Cogitatoren scannen, Bosse töten oder Seuchen eindämmen. Auch wenn hier das Design nicht sonderlich vielseitig ist, hat es Fatshark geschafft, die Missionen immer wieder durch zufällig auftretende Sekundärmissionen und Eigenschaften aufzuwerten. Ein Beispiel: Wir sind der Mission zugeteilt worden, in der wir in einer von Kultisten verseuchten Siedlung einen Propagandaturm einnehmen und scannen sollen. Als Twist für die Mission wurde aber zufällig eingestreut, dass wir nicht nur doppelte Gegner haben, sondern auch doppelt so viele Elitegegner in der Mission auftreten. Außerdem können wir für extra Erfahrungspunkte und Geld zwei Grimoire der imperialen Wahrheit bergen. Im Hintergrund werden dann verschiedene Gegnertypen ausgewürfelt, auf die wir im Laufe der Mission stoßen werden. Hier gibt es sehr vielseitige Archetypen die wir bekämpfen und die auch bei der hundertsten grausamen Tötung nicht langweilig werden. Ich meine…. Wer will nicht mit einem Spaten haufenweise Kultisten und Poxwalker enthaupten oder in der Mitte zerteilen? – Awesome. Der Gewaltgrad ist, Warhammer typisch natürlich auch dieses Mal wieder sehr hoch. Körperteile und Blut spritzen in Fontänen und wer sich schon einmal gefragt hat wie es aussieht, wenn man mit einem Ogryn Schrotgewehr auf einen normalen Kultisten schießt, wird hier auf jeden Fall seinen Spaß haben! Für Leute die empfindlich bei Blut- und Gewaltdarstellung sind, gibt es zwar eine Einstellung, die die Splattereffekte runterschraubt, allerdings gehört das meiner Meinung nach einfach zum Universum und zum Spiel und trägt so auch einen großen Teil zur Atmosphäre bei.

Die Technik – Die Rache des Maschinengeistes

Hier kommen wir zu dem Punkt des Spiels, der mir die größten Kopfschmerzen bereitet. Auch wenn ich während des Spielens kaum auf Bugs gestossen bin, und diese noch dazu nicht ins Gewicht fielen, lässt die Optimierung auf dem PC noch mehr als zu wünschen übrig. Auch wenn die ersten Patches schon minimal Abhilfe geschafft haben, läuft das Spiel selbst auf einigen stärkeren Rechnern mehr als bescheiden. Gerade in den Steam- und Redditforen lässt sich erahnen, dass dieses Problem aktuell häufiger auftritt und die FPS gerne mal stark nach unten fällt. Für Spielende mit einer AMD Grafikkarte scheint es weniger zu Problemen zu kommen als bei den Konkurrenten von Nvidia. Hier muss Fatshark schnell nachbessern, denn sowas erzeugt viel Frust und hätte dringend vor dem Launch noch in Angriff genommen werden müssen. Ein Grund warum vermutlich auch die Xbox Version verschoben wurde, was in meinen Augen die absolut richtige Entscheidung gewesen ist.

Sieht man aber mal von dieser Thematik ab, sieht Darktide wirklich, wirklich gut aus und kann mit einem stimmigen und teils ballernden Soundtrack überzeugen. Hier hat einmal mehr der renommierte Komponist Jesper Kyd (Hitman, Assassins Creed, Borderlands,…) bewiesen, wie gut er Videospiele audiovisuell untermalen kann. Gerade wenn man sich in die Gegnerhorden wirft und links und rechts das Gemetzel ausbricht und dazu noch der Soundtrack donnert, steigt automatisch der Puls und man geht komplett darin auf. Ein Gefühl, das ich schon lange nicht mehr hatte!

Läuft Warhammer 40.000 Darktide am Steamdeck?

Wie oben beschrieben hat Warhammer 40.000 Darktide auf vielen PC Systemen noch mit technischen Problemen zu kämpfen und auch auf dem Steamdeck läuft noch nicht alles rund, dennoch waren wir begeistert wie stabil und spielbar das Game zum Release auf dem Handheld ist. Nach einigen Versuchen mit diversen Settings spielen wir das Game mit niedrigen Einstellungen (sieht am Handheld Bildschirm noch immer grandios aus) mit FSR 2.0 Performance ohne TDP-Limit, schon jetzt erreichen wir fast die ganze Zeit stabile 30 Frames, was ebenfalls für einen Handheld ausreicht. Die eingebaute Gyro-Steuerung würde das Gunplay zwar noch besser machen, ihr solltet sie aber ausschalten, da diese Funktion nicht gut unterstützt wird. Insgesamt macht Darktide schon jetzt auch am Steamdeck Spaß und es ist anzunehmen, dass die die Technik in den nächsten Tagen noch einmal verbessert wird, vor allem weil auch optimierte Shader-Caches für den Handheld angekündigt wurden. Gespannt sind wir auch darauf die kommende Xbox-Version über das Game Pass-Abo auf dem Handheld zu streamen.

Die Mikrotransaktionen

Betrachtet man den technischen Zustand des Spiels, war ich etwas überrascht, wie gut ausgearbeitet der Shop im Spiel bereits angelegt war. Wer zuvor Warhammer Vermintide 2 gespielt hat, wird sich hier direkt zurechtfinden. Zum Start des Spiels gibt es pro Klasse zwei verschiedene Skins für Rüstung und Waffen, sowie kleine Einzelteile für besondere Brillen oder Kopftücher. Pay to win gibt es nicht, da es sich ausschließlich um kosmetische Items handelt. Für 20 Euro bekommt man das große Elitepaket, welches eine besondere Rüstung enthält und bisher optisch mit zu dem schönsten gehört, was ich im Spiel gesehen habe, auch wenn das natürlich Geschmacksache ist! Ein Fakt der mir etwas sauer aufgestoßen ist. Hinzu kommt, dass der Shop zum Start schon etwas „frech“ wirkt, beachtet man die Baustellen die Darktide noch hat. Klar, man wird nicht dazu gezwungen Geld auszugeben, aber das gehört für mich einfach zum guten Ton sowas zu implementieren, wenn das Spiel rund läuft. Für 10€ gibt es ein kleineres Einsteigerpaket mit einer Rüstung, die weniger pompös aussieht, jedoch den Stil der Klasse hervorragend wiedergibt.

Fazit

Wertung - 8

8

Fatshark hat verstanden worauf es bei Warhammer ankommt. Das ist kein Geheimnis, denn Vermintide und sein Nachfolger haben bereits vor Jahren bewiesen, wie gut sie das Warhammer Universum in Actiongames umsetzen können. Das kann für mich Darktide aber noch einmal toppen! Das Gameplay ist extrem spaßig, die Levels werden durch die zufälligen Events deutlich langlebiger und die Itemhatz lädt immer weiter zur Verbesserung des Charakters ein. Die Klassen spielen sich so unterschiedlich, dass man auch gut und gerne alle vier davon auf die Maximalstufe spielen kann, ohne das es langweilig wird. Das erste Ziel das die Entwickler jetzt haben sollten ist meiner Meinung nach die Technik. Hier muss sich dringend etwas verbessern, denn einige Stellen in den Levels scheinen noch so roh optimiert zu sein, dass es wirklich massiv zu FPS-Drops kommt. Die weitere DLC-Politik wird sich zeigen, auch wenn ich mir recht sicher bin, dass sich diese an den Vorgängern orientieren wird. Alles in allem bin ich sehr zufrieden mit dem Spiel und versuche aktuell täglich wenigstens für 1-2 Stunden Darktide zu spielen, damit mein Ogryn demnächst die Maximalstufe erreicht!

Genre: Koop-Shooter
Entwickler: Fatshark
System: PC (Xbox folgt)
Erscheint: erhältlich
Preis: ca.  40 Euro

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