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Review: Warhammer 40.000: Chaos Gate – Daemonhunters (+ Let’s Play Video)

Das Warhammer 40.000: XCOM ist da!

Waren Warhammer 40,000: Battlesector und zuvor Warhammer 40,000: Mechanicus bereits gute Spiele im Warhammer 40K Setting, so sollen Warhammer 40,000: Space Marine II, Warhammer 40,000: Darktide und Warhammer 40.000: Chaos Gate – Daemonhunters zeigen, dass mit der beliebten Lizenz deutlich mehr möglich ist. Letztes ist in diesen Tagen für den PC erschienen und wandelt klar auf den Spuren der modernen XCOM Spiele von Firaxis und versucht gleichzeitig auch die Geister des bereits 1998 erschienen Warhammer 40.000: Chaos Gate zu beschwören? Kann das gut gehen?

Die Grey Knights, sind ein ganz besonderer Space Marine Orden, sie holen sich ihren Kick bei der Dämonenjagd, in der sie praktischerweise auch sehr gut sind. Diese besonderen Jungs wurden aus dem Gen-Samen von Malcador dem Sigiliten gezüchtet, einem mächtigen psyonischen Menschen, im Warhammer Kosmos ein Magier, und sind nach aufreibender Arbeit auf dem Weg nach Hause. Doch in der düsteren Zukunft hat niemand Freizeit, und so taucht eine Inquisitorin auf und beauftragt sie mit der Untersuchung einer neuen Seuche, die vom Pestgott Nurgle heraufbeschworen wurde: die Blüte. Die Welten werden von dieser Plage verzehrt, was wiederum Nurgle und seine schrecklichen Schergen stärkt und selbst wandelnde Panzer wie die Grey Knights müssen sich vorbereiten, bevor sie einfallen um Pestmarines (Death Guard) und Seuchenwandler zu zerlegen.

Das Spiel geht dabei einen interessanten Weg und versucht alle Aspekte eines XCOM typischen Spiels aufzugreifen und mit einer entsprechenden Prise Warhammer zu würzen. Das gelingt ihnen dabei auch sehr gut, beachtet man, dass es sich hierbei nicht um eine AAA Produktion handelt und ein kleineres Entwicklerteam daran gearbeitet hat. Doch von Anfang an!

Liber Daemonica Est – Das Gameplay

Wir beginnen das Spiel immer an Bord unseres Kreuzers, welcher immer als Hauptquartier während der Kampagne, dem bisher einzigen Spielmodi, dient. Von hier können wir unser Schiff aufrüsten, Nurgles dämonischen Einfluss erforschen und unsere einzelnen Grey Knights ausrüsten, skillen und anpassen. Gerade dieser part lässt das Herz eines jeden Warhammer Fans höher schlagen, denn der Fundus an Anpassungsmöglichkeiten ist riesig. Es ist nahezu jedes Bauteil aus den richtigen Tabletop Bausätzen der Strike Marines und Terminatoren/ Paladine verwendbar und wir können so nahezu jeden Bereich der Rüstung und dem Kopf unserer Ritter anpassen. Faktoren wie Stimme, Haare, Helm, Reinheitssiegel, Schulterwappen entsprechend unserer bevorzugten Bruderschaft usw. sind nur einige Beispiele die wir hier zu Verfügung haben. Diese Anpassung unterscheidet sich dann auch noch einmal in der Art der Klasse unseres Ritters. Wie auch im Tabletop gibt es verschiedene Klassen, die ihren Fokus auf unterschiedliche Bereiche des Spiels legen. Der Justicar unseres Teams kann direkt von Anfang an mit einer Terminatorenrüstung ausgestattet werden und ist ein brillianter Nahkämpfer und Tank. Gepaart mit seinen Psykräften kann man diesen wirklich sehr widerstandsfähig machen und ihn so durch gegnerisches Kreuzfeuer laufen lassen oder die großen Hiebe eines Gegners abfangen lassen. Der Apothecary ist unser Heiler und ist für mich fast die wichtigste Figur in unserem Kader. Über ihn bekommen wir unsere super wichtige Heilung, die sonst sehr selten eingesetzt werden kann und später essentiell für das bestehen der Missionen ist. Weitere Klassen sind der Purgator, einem Fernkämpfer mit schweren Psywaffen, der Interceptor mit einem Sprungmodul, der schnell zwischen den Gegnern hin und her springen kann um sie so schnell im Nahkampf zu binden und noch vier weitere Klassen, die wir im Laufe der rund 15 stündigen Kampagne freischalten können. Diese werten das Spiel noch einmal deutlich auf, da sie dringend benötigte Hilfe in unseren Kader bringen. Außerdem ist es möglich besondere Charaktere zu rekrutieren, welche unsere Grey Knights unterstützen können, genaueres möchte ich aus Spoilergründen aber an dieser Stelle nicht verraten. 

Haben wir also eine Mission gestartet, so haben wir die uns aus XCOM und Warhammer Mechanicum bekannte taktische Ansicht und bewegen uns in der altbekannten Weise über die Karte. Was neu ist, ist die Möglichkeit die Umwelt sowie das Terrain in den Kampf einzubeziehen. Gebäude können zerstört und besondere Objekte wie Säulen, Feuerschalen oder Ruinenstücke können auf den Feind gestürzt werden um massiven Schaden anzurichten, hiermit können teilweise auch Kettenreaktionen ausgelöst werden, die ganze Areale säubern können, doch Achtung, die eigenen Grey Knights sind nicht immun gegen diese Art von Schaden. Es kann also schnell passieren, dass wir unser halbes Team mit einer unbedachten Aktion selbst ausschaltem. Nicht das mir das je passiert wäre…. *hust*. Die Missionen spielen sich meist sehr ähnlich und beinhalten eine oder mehrere Sekundärmissionen. Ein Beispiel hierfür wäre ein erfolgreicher Missionsabschluss, ohne das ein einziger Grey Knight kampfunfähig wird. Durch die lange Spielzeit der Kampagne kann es durchaus dazu kommen, dass die Missionen nach und nach repetitiv werden und sich doch stark ähneln, was schade ist. Das wird durch das tolle Gameplay im Kampf allerdings etwas aufgefangen. Dieses glänzt vor allem durch seine Brutalität und sein Trefferfeedback. Erzielen wir einen kritischen Treffer, so bekommen wir eine Auswahl, dargestellt am Feindmodell, welche Bereiche des Körpers beeinträchtigt werden sollen. Das kann unter anderem das Abtrennen des Waffenarms sein, oder auch das Zertrümmern des Schädels um den Gegner benommen zu machen. Alles in allem fühlt sich das System sehr gut an. Einen Negativpunkt muss man jedoch auch hier anführen. Die Animationen, die meist mit einer Zeitlupe ausgeführt werden, sind nicht überspringbar und so fangen sie vor allem in längeren Missionen an zu nerven. Wenn wir drei Mal auf das selbe Ziel schießen wollen, brauche ich nicht zwingend jedes Mal die Zeitlupe. Hier wäre es schön, wenn der Entwickler noch etwas nachbessern würde und man diese Zeitlupe optional deaktivieren könnte.

Gepriesen sei der Omnissiah! – Die Technik

Das Spiel sieht für eine AA-Produktion wirklich gut aus. Der leicht comichafte Stil hatte mich in den ersten Trailern schon etwas gestört, da ich der Meinung bin, dass sich 40k nicht zu sehr „verharmlosen“ sollte. Das Universum ist nun einmal dunkel, schmutzig und grausam und da passt eine Comicoptik einfach nicht dazu. Während des Spielens, fällt das aber kaum auf und stört nicht, weswegen ich damit im finalen Produkt kein Problem habe. Der Soundtrack ist gut und erinnert an die Chöre aus christlichen Klöstern. Das ist sehr stimmig und passt hervorragend zu den Grey Knights und ihrem Orden. 

Auf Bugs bin ich während meiner Testzeit nicht gestoßen, jedoch fehlten an machen Stellen noch die richtigen Texte im Interface. Hier waren noch die Codezeilen zu lesen. Das Spiel hat einge Abstürze verursacht, wenn zu oft aus dem Spiel getabbed wurde. Deswegen empfehle ich euch, Stand jetzt, zumindest während der Missionen das nicht zu machen, da es keine Möglichkeit gibt wieder in der Mission einzusteigen, sollte das Spiel einmal abstürzen. Das kann bei 30-40 minütigen Levels sehr frustrierend sein. Als alternative Steuerung gibt es auch eine aktivierbare Gamepad Unterstützung, welche sich auch sehr gut bedienen lässt, allerdings bin ich bis zum Ende des Tests bei Maus und Tastatur geblieben.

Für diejenigen unter euch, die vorhaben das Spiel zu streamen oder aufzunehmen kann ich aktuell vor OBS warnen. Wie bereits bei Total War Warhammer 3 hat auch Chaos Gate massive FPS Probleme, wenn die Software im Hintergrund gelaufen ist. Hier sollte man also noch auf ein Update diesbezüglich warten oder eine andere Aufnahmesoftware verwenden.

Das Let’s Play Video

Fazit

Wertung - 8

8

Für den Imperator!

Viele Menschen beschreiben die Warhammer Videospiele mit einem Satz aus Game of Thrones: "Wenn ein neues Warhammer Spiel kommt, werfen die Götter eine Münze." Für diese Leute kann ich sagen: Das Spiel ist super! Chaos Gate - Daemonhunters hat die perfekte Mischung aus Rundentaktik, Story und Liebe zum Detail, die für ein tolles Spielerlebnis sorgt. Lässt man einmal die repetitiven Missionen und die nervenden Animationen weg, machen die Entwickler auf jeden Fall sehr vieles richtig und man merkt, dass sie die Materie hinter der Marke wirklich lieben, das Spiel strotzt nur davon! Durch die Gamepad Steuerung ist es meiner Meinung nach nur eine Frage der Zeit, bis Chaos Gate: Daemonhunters auch für die Konsolen erscheinen wird und so besteht auch für Konsolenspieler ein Grund sich auf ein neues Spiel im Stil eines XCOM zu freuen!

Genre: 
Entwickler: Complex Games
System: PC
Erscheint: erhältlich
Preis: ca.  45 Euro

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