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Review: Venom

Zum 30-jährigen Jubiläum des Comic-(Anti-)Helden Venom erscheint nun der passende Kinofilm mit Topstar Tom Hardy in der Hauptrolle.

Nachdem mittlerweile quasi alle Comic-Helden ihren Kinoauftritt hatten, schwenkt Hollywood langsam aber zielsicher auf die Anti-Helden bzw. Bösewichte um. Aktuell trifft das die Figur Venom, die aus dem Spider-Man-Universum stammt und ab 3. Oktober für einen … interessanten Film sorgt.

Die Story kurz umrissen

Wer das Wesen Venom kennt weiß, dass der „Symbiont“ (alias widerliches Schleimwesen) einen lebenden Organismus benötigt, mit dem es sich „verknüpfen“ kann, um in einer neuen Umgebung überlegen zu können. Der Film widmet sich dem aus den Comics bekannten ersten Wirtskörper (abseits von Spider-Man) – dem Journalisten Eddie Brock.

Dieser schnüffelt der Life Foundation nach, die mit einer neuen Lebensform Versuche an Menschen durchführt. Eddie bricht bei der dubiosen Firma ein und dabei passiert das Unvermeidliche – der Symbiont wählt Eddie als würdigen Wirtskörper. Das Chaos beginnt.

Wilde Fahrt

Regisseur Ruben Fleischer (Zombieland, Gangster Squad) lässt uns rund zwei Stunden einen Film erleben, der lange Zeit gar kein Superhelden-Film sein müsste. Reale Stunts auf den Straßen von San Francisco, Dialoge zwischen mehr oder weniger interessanten Figuren und ein Storybogen rund um das menschliche Sein. Getragen wird der später immer actionlastiger werdende Film vom wie immer überzeugenden Tom Hardy. Dieser glänzt zunächst als selbstsicherer Journalist und später als vom „Parasit“ befallener Psycho.

An seiner Seite bleibt leider nicht viel Platz für überzeugende und nahegehende Figuren. Egal ob Freund oder Feind, alle „begleiten“ Hardy auf seiner Reise mit und gegen Venom. Es braucht, wie in den meisten Origin-Storys, Zeit, bis dem Seher die Hauptfigur und der Sinn der Symbionten erklärt wird. Diese Zeit fehlt ein wenig beim Drumherum, das gute Filme in der Regel zu sehr guten macht.

Ein paar gute Lacher

Unterhaltsam ist der Film über die ganze Dauer. Kurzweilig spielt speziell Venom seine humoristische Seite aus. Überraschen will und kann der Film kaum. Das ist vielleicht auch der größte Vorwurf, den man diesem Blockbuster machen kann, der ansonsten bemüht den neuen Anti-Helden einführt. Am Ende wartet dann ein mega-schnell geschnittenes Finale auf den Zuseher, bis er beruhigt in den Kinosessel sinken kann. Die obligatorische Szene nach den ersten Credits darf natürlich auch nicht fehlen. Diese zeigt dann auch, warum Venom wiederkommen muss. Man freut sich als Beobachter richtig darauf, wie die Reise von Eddie weitergeht.

Fazit

Wertung - 7

7

Die größte Leistung von Venom ist, dass man Lust auf mehr bekommt. Ein Mehr an Comics und ein Mehr an Filmen zu der zerrissenen Figur. Das Team hinter dem Actionwerk schafft es geschickt, eine Welt aufzubauen, die man erneut besuchen will. Auch wenn der Blockbuster mit vielen typischen Origin-Problemen zu kämpfen hat, unterhält er durchgehend und zeigt einen Tom Hardy, der die Rolle wunderbar ausfüllt. Ich sage das nicht oft, aber ich hoffe tatsächlich, dass bald eine Fortsetzung angekündigt wird.

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Alexander Amon

Alexander Amon war jahrelang Chefredakteur beim Gaming-Magazin consol.AT, ist noch immer leidenschaftlicher Gamer und außerdem Ressortleiter bei Red Bull Games. Neben dieser Kolumne ist er hier auf SHOCK2 auch regelmäßig als einer der beiden Gameminds im gleichnamigen Podcast zu hören.

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