Review: Vaiana 2
Vor acht Jahren stach die Disney-Heldin Vaiana im gleichnamigen Film mit dem Halbgott Maui in See, um die Welt zu retten und die genial komponierten Songs von Komponist Lin-Manuel Miranda zu singen. Nun ist sie zurück und macht quasi dasselbe, nur mit weniger toller Musik.
Auf ein Neues
Ein paar Jahre nachdem Vaiana ihrem Stamm auf Motonui das Seefahren wieder schmackhaft gemacht und gemeinsam mit Maui die Inselwelt wieder in Einklang gebracht hat, sticht sie erneut in See – diesmal, um ein geheimnisvolles Eiland zu finden und die Völker der Meere zu vereinen. Anders als im ersten Teil wird sie dabei nicht bloß von Halbgott Maui, sondern einer quirligen Crew – zusammengestellt aus unterschiedlichsten Charakteren – begleitet.
Durch die unterschiedlichen Figuren und deren Interaktionen ergeben sich zahlreiche Witze und interessante Handlungselemente, die gut darüber hinwegtrösten, dass der Film in puncto Verlauf sehr ähnlich zu seinem Vorgänger ist. So kommt man zwar in den Genuss einer humorvollen, schönen und positiven Geschichte, die animierte Heldinnenfahrt fühlt sich aber dennoch bloß an wie Vaiana 1.5 – inklusive der bekannt hochwertigen Schauwerte.
Never change a winning team
Wie Teil 1 macht auch Vaiana 2 visuell viel Freude. Das Meer und alle seine Kreaturen sind wunderschön animiert und die knalligen Farben verströmen so viel Urlaubs-Flair, dass man nach dem Kinobesuch am liebsten eine Reise ans Meer buchen will. Selbst in düstereren Sequenzen sorgen stets hübsche Lichteffekte oder biolumineszente Lebewesen dafür, dass man mit einem tollen Kontrast-Programm auf der Leinwand verwöhnt wird. In den eingestreuten Gesangseinlagen wird die Farbpalette zudem gehörig erweitert, sodass man sich gar nicht mehr sattsehen kann an dem gebotenen Spektakel.
Die visuelle Komponente der Musical-Nummern tröstet aber leider nicht komplett darüber hinweg, dass kein einziger Song im Film auch nur annähernd and die Qualität aus dem Vorgänger heranreicht. Es gibt zwar erneut den „aller Aufbruch ist schwer“-Song, den „Maui interagiert kumpelhaft mit Vaiana“-Song sowie den „es glitzert so schön, aber irgendwie bin ich vielleicht der bzw. die Böse“-Song und alle versuchen die jeweilige Stimmung krampfhaft mit Bombast oder Emotionen zu transportieren, aber ohne den kreativen Einfluss von Lin-Manuel Miranda fehlt ihnen allen das gewisse Etwas. Sie tun ihren Zweck, Gänsehaut wie im ersten Teil bleibt aber großteils fern – außer wenn hin und wieder bekannte Klänge aus dem Original-Streifen angespielt werden.
Fazit
Wertung
Das Sequel zu Vaiana war ursprünglich als Serie für Disney+ geplant und erst im Lauf der Produktion hat sich Disney entschlossen, doch daraus einen Film fürs Kino zu machen. Diesen Umweg ins Lichtspielhaus merkt man Vaiana 2 nur teilweise an: Während der Charme, der Witz und die Optik wieder auf höchstem Niveau sind, ist die Story einigermaßen einfach gestrickt und die Musik zwar gut produziert, aber mäßig komponiert. Ein großes Plus bekommt der Film aber aufgrund seiner friedlichen und positiven Botschaft. Das war im ersten Teil schon eine große Stärke und Vaiana 2 ist hier zum Glück auf Kurs geblieben. Für die fein erzählte liebenswerte Geschichte um Zusammenhalt, Akzeptanz und Offenheit für Neues lohnt sich der Weg ins Kino.
Kurzinformationen
Land, Jahr:Â USA, 2024
Filmlänge: 100 Minuten
Genre: Animationsfilm
Regie: David Derrick Jr., Jason Hand, Dana Ledoux Miller
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