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Review: Uncharted 4: A Thief‘s End

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Die Uncharted-Serie gehört zum Besten, was die große Bibliothek der PlayStation 3 hervorgebracht hat; nein, gehört zum Besten, was wir im Bereich der interaktiven Unterhaltung in den letzten zehn Jahren erleben durften. So wurden auch die zahlreichen Verschiebungen von Uncharted 4 hingenommen, immer mit der Gewissheit im Hinterkopf, dass Naughty Dog eines der besten Entwicklerteams überhaupt ist und es einen guten Grund dafür gibt, dass der Abschluss von Nathan Drakes Geschichte noch ein wenig mehr Zeit benötigt. Am 10. Mai hat das Warten endlich ein Ende. Nach knapp fünf Jahren gibt es endlich wieder ein neues hollywoodreifes Abenteuer rund um einen legendären Piratenschatz, einen neuen Begleiter und sehr viele emotionale Momente. Mit all den Erwartungen und Hoffnungen im Rücken schafft es Uncharted 4: A Thief‘s End, die Serie mit dem definitiv besten Teil zu beenden.

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Das dynamische Trio
Nathan Drake fürchtet weder Tod noch Teufel. Für verlorene Schätze riskiert er häufig Kopf und Kragen, für seine Freunde und Familie allerdings auch. Zu Beginn bekommen wir einige Einblicke in die Vergangenheit unseres draufgängerischen Protagonisten. Nathan wuchs in einem New Yorker Waisenhaus auf, schon damals auf Abenteuer gebürstet. Das große Vorbild: sein älterer Bruder Sam.

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Auf den ersten Blick erkennt man hier einige Parallelen zwischen den BrĂźdern: lockere SprĂźche, witzige Antworten und – mehr oder eher weniger – gesunder Leichtsinn. Nach einigen Kletterpassagen und TutorialĂźbungen geht die Story voran und wir befinden uns einige Jahre später mitten in einer wilden Schlägerei. Nichts gegen rechte Haken und gebrochene Nasen, die Faustkämpfe sehen sogar richtig gut aus, aber werden mit drei KnĂśpfen nach einer Zeit recht eintĂśnig. Nachdem wir uns das Blut abgewischt haben, treffen wir auch hier wieder Sam und geraten kurze Zeit später schon in die nächste Rangelei. Diesmal teilt auch Sam aus und es fällt sofort auf, wie die Begleiter in den Kampf eingebunden werden. Ein Schläger hält uns fest und wir kĂśnnen uns nur schwer befreien, da kommt Sam und hilft uns aus der Klemme. Gleich danach erledigen wir den Unruhestifter mit einem Komboangriff, der beinahe einem Wrestlingmove gleicht.

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Eine tolle Neuerung.
Doch was wäre ein neues Uncharted-Abenteuer ohne Nates grauhaarigen Mentor Victor Sullivan? Natürlich werden wir auch diesmal von Sully begleitet, der wie gewohnt nicht mit trockenem Humor spart. In Uncharted 4: A Thief‘s End suchen die drei den legendären Schatz des Erzpiraten Herny Every. Dabei folgen sie den Spuren und Aufzeichnungen Everys rund um den Globus an exotische Orte und in zahlreiche gefährliche Situationen.

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Reisefieber
Der Mensch kann seine Vergangenheit nur schwer leugnen, irgendwann kommt sie immer zum Vorschein. Dieser Tatsache muss sich auch Nathan Drake stellen. Der zuvor fßr tot gehaltene Sam verwickelt den mittlerweile ein normales Dasein fristenden Nate in die Suche nach Everys sagenumwobenen Piratenschatz, auf den sie bereits in Kindheitstagen ein Auge geworfen hatten. Die Suche der Helden nach Hinweisen zum Versteck des Schatzes fßhrt die Brßder und Sully um die halbe Welt. Unter anderem durch das schÜne Italien, Schottland, Panama und Madagaskar. Natßrlich sind sie mit diesem Vorhaben nicht alleine. Der Antagonist Rafe Adler ist ebenfalls seit Jahren hinter dem Gold her. Unterstßtzung erhält er von der schÜnen, aber skrupellosen Nadine Ross, die ganz nebenbei eine ganze Privatarmee befehligt. Dabei gelingt es dem Spiel, eine motivierende Balance zwischen Actionsequenzen und ruhigen Passagen zu finden. Doch im Gegensatz zu vielen anderen Genrevertretern besteht die Geschichte hinter Uncharted 4 nicht nur aus platten Einzeilern und ßberzeichneten Charakteren, ganz im Gegenteil: Die Helden rund um Nathan Drake wirken absolut glaubwßrdig und es macht sich bezahlt, dass Naughty Dog Sprach- und Motion Capturing-Aufnahmen gleichzeitig durchfßhrt.

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Viele MĂśglichkeiten
Kommen wir zu den heißen Phasen des Spiels. Wir befinden uns auf einer Schwarzmarktauktion in einer riesigen italienischen Villa. Die Umgebung und das gesamte Szenario wirken dermaßen gut umgesetzt, dass man das Gefühl hat, mittendrin zu sein. Nach einer kurzen taktischen Beratung mit unseren Begleitern, Sully und Sam, geht es auch schon los. Wir müssen zum Maschinenraum des Hauses, der natürlich ganz auf der anderen Seite des Anwesens liegt. Nachdem wir einige Kletterpassagen gemeistert und unsere Arbeit im Maschinenraum vollbracht haben, bricht das Chaos aus.
Das Wachpersonal ist alarmiert und will uns vorrangig mit einem Kugelhagel stoppen. Beim ersten Schusswechsel hängen wir noch an einer ehemaligen Verschönerung des Hauses und schießen somit aus einer nicht allzu günstigen Position. Sofort fällt das verbesserte und realitätsgetreuere Waffenverhalten auf. Der Rückstoß ist deutlich stärker spürbar und lässt die Waffen nach oben ausschlagen. Nachdem die Gegner rücklings auf dem Boden liegen, geht es auch rasant weiter. Wir liefern uns jetzt eine wilde Flucht über die Dächer, gespickt mit Schussgefechten. Leider erweisen sich die Wachposten als sehr aufmerksam. Sobald man sich zu lange aus der Deckung wagt, wird Nate entdeckt: “Da ist er, schnappt ihn!”. Das neue Aufmerksamkeitsbarometer über dem Kopf der Wache wechselt von gelb zu knallrot, der Mann schlägt Alarm – und es hagelt Kugeln von allen Seiten. Jetzt bleibt nur noch der Griff zur Waffe und schnelles Reaktionsvermögen. Als wir etwas später in einem hübschen Innenhof mit hohem Gras landen, zeigt sich schon eine gravierende Neuerung. Denn wir können uns ab sofort in diesem Gras verstecken und werden dadurch für die Verfolger unsichtbar. Man kann dieses Versteck ideal nutzen, um suchende Wachen mittels Stealthkill zu erledigen. Die Leichen werden dadurch automatisch versteckt. Diese Neuerung ist sehr hilfreich und bietet sogar eine komplett neue taktische Komponente, da es jetzt möglich ist, einige Gegner komplett zu vermeiden oder sehr leise auszuschalten. Ein weiterer positiver Aspekt ist, dass unser Begleiter in der Stealth-Position sehr aktiv ist. Läuft ein Gegner vorbei, erledigt er ihn unbemerkt und diskret.

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Immer positiv denken
Jeder ist seines Glückes Schmied – auch Nate. Obwohl er eigentlich ständig in Schwierigkeiten steckt, lässt er sich weder die gute Laune verderben noch die Butter vom Brot nehmen. Er glaubt an sich und seine Mission. Selbst wenn er dem Tod mal wieder um Haaresbreite von der Schippe springt, ist er selten um einen bissigen Kommentar verlegen. Und Beinahe-Begegnungen mit dem Sensenmann hat Nate reichlich. Etwa, als wir wenig später nach einem übermütigen Seilschwung durch die Wand brechen und uns mitten in einer brutalen Schießerei wiederfinden. Einige Augenblicke später bemerken wir, dass Sam hier bereits mit einem guten Dutzend Wachleute zugange ist. Glasscherben fliegen durch die Luft, gepaart mit den Überresten der ehemals schönen Eisskulpturen. Gekonnt flankieren uns die Gegner von allen Seiten, doch wir entgehen dem Kugelhagel durch schnellen Positions- und Deckungswechsel. Mit einer fliegenden Rolle rückt Nate flink und ohne Blutverlust weiter vor. Die umherzischenden Kugeln verraten uns dabei den ungefähren Standort der Gegner. Als ob das nicht schon genug wäre, müssen wir obendrein auch noch auf Granaten achten, denn die Wachen sind echte Meister im Weitwurf. Wer schnell genug reagiert, schickt die Granaten per Knopfdruck postwendend zurück zum Absender und hat ein Problem weniger am Hals. Nach einem harten Kampf werden wir in letzter Sekunde von Sully aufgelesen, der uns mit dem Fluchtfahrzeug unter starkem Kugelhagel vom Grundstück befördert.

Kletterspaß
Ob auf Häusern, an Berg- und Höhlenwänden oder alten Klöstern – sportliche Sprünge und waghalsiges Klettern kommen in Uncharted 4: A Thief‘s End nicht zu kurz. Für zusätzliche Spannung sorgen kleine Überraschungen wie berstende Rohre oder morsches Holz, das unter Nates Händen zersplittert. Hier kommt auch eine weitere Neuerung ins Spiel: der Kletterhaken. Wir können uns jetzt an speziell dafür vorgesehenen Stellen oder Wänden mittels Wurf einhaken und mit dem Seil zur nächsten Position schwingen oder hinaufklettern. Diese Neuerung bringt frischen Schwung in die Kletterpassagen, die nun noch flüssiger und abwechslungsreicher wirken. Gleiches gilt auch für den später im Spiel auftauchenden Pickel, mit dem ihr euch zusätzlich an Felswänden festhalten könnt.

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Hirnakrobatik
Neben actiongeladenen Schießereien und halsbrecherischen Klettereinlagen löst ihr in einigen Ruhephasen mal mehr, mal weniger knifflige Rätsel. Falls man einmal länger umherirrt und nach der Lösung sucht, gibt es manchmal noch einen Hinweis von einem der Begleiter, die vielleicht eine Stelle auf dem Boden inspizieren oder irgendwo ein Symbol entdeckt haben. Diese kollektive Rätselei in der Gruppe wirkt sehr natürlich. Damit Uncharted 4 wirklich für jeden Spieler erlebbar ist, gibt es sechs Schwierigkeitsgrade, die euch einen unterschiedlichen Zugang zum Spiel erlauben und so für jeden genug Herausforderung bieten.
Zu land, zu Wasser
Uncharted 4 nutzt die Hardware der PlayStation 4 konsequent aus. Das merkt man neben den offensichtlichen optischen Verbesserungen vor allem in der künstlichen Intelligenz der Freunde und Feinde, die deutlich lebensechter wirken als in den Vorgängern. Dazu kommen Fahrzeugpassagen. So ist man in Madagaskar mit einem Jeep unterwegs und erkundet ein gigantisches Areal. Ähnlich fühlt man sich, wenn man mit einem Boot in den Lagunen zwischen einigen tropischen Inseln nach weiteren Hinweisen auf den Piratenschatz sucht. Und spätestens wenn man in Antananarivo, der Hauptstadt von Madagaskar ankommt, bleibt kein Auge trocken. Diese rasante Sequenz stellt alles in den Schatten und wurde zu Recht auch auf der letzten E3-Messe präsentiert.
Perfektion?

In optischer Hinsicht ist Uncharted 4: A Thief‘s End über jeden Zweifel erhaben. Details in den Gesichtern der Charaktere lassen sämtliche Abenteuerfurchen erkennen. Der vierte Teil der Actionreihe sieht mit enormer Weitsicht, vielen Details wie umherfliegenden und huschenden Tierchen und tollen Licht- und Wassereffekten einfach klasse aus. Auch auf der PlayStation 4 liefert Naughty Dog eine technische Meisterleistung ab und nutzt alle Tricks, um das letzte bisschen Rechenpower aus der Konsole zu quetschen. Ein großes Plus des Titels ist die herausragende Präsentation. Look, Synchronisation und der optimale Einsatz von Musik und Soundeffekten sind höchst beeindruckend. Beim Spieler entsteht stets der Eindruck, die Hauptfigur eines interaktiven Films zu steuern. Die Entwickler verweben Spielszenen und Zwischensequenzen nahtlos, alles wirkt wie aus einem Guss. Das Game spielt sich frisch, packend und motivierend von der ersten bis zur letzten Minute. Kaum haben wir dieses Abenteuer beendet, wollen wir eigentlich schon das nächste starten. Zum Glück wartet auch noch ein umfangreicher Mehrspielermodus (siehe Extra-Artikel im kostenlosen C4 eMagazin). (mp/mf)

2. Meinung: Michael Furtenbach
Was für ein Spiel! Als ich nach rund 14 Stunden die Kampagne durchgespielt hatte, war ich geradezu euphorisch und wenn ich an die Überraschung im vierten Kapitel denke, stellt sich bei mir automatisch Dauergrinsen ein. Natürlich kann man auch Uncharted 4 wieder zu Tode analysieren, bis man das sprichwörtliche Haar in der Suppe findet… Im Grunde zählt aber, dass dieses Spiel technisch und spielerisch in einer eigenen Liga spielt und verdammt viel Spaß macht. Definitiv ein extrem heißer Kandidat für den Titel “Spiel des Jahres”.

Review Overview

Wertung - 9.5

9.5

Das letzte große Abenteuer?

Uncharted 4 ist eines jener Spiele, die Spaß und Zeitvertreib mit einem einmaligen und unvergesslichen Erlebnis kombinieren. Eine unterhaltsame Story und abwechslungsreiche Kapitel vereinen sich zu einem grandios inszenierten Gesamtpaket. Ein hollywoodreifes Abenteuer mit treffsicheren Gags, tollen Charakteren und mitreißenden Actionszenen: der beste PS4-Exklusivtitel des Jahres.

uncharted-4-coverGenre: Action
Entwickler: Naughty Dog
Erscheint: 10 Mai
Preis: ca. 70 Euro
System: PS4

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