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Review: Ultracore

Ultracore ist ein Run and Gun Spiel, welches schon 1994 als „Hardcore“ das Licht der Welt hätte erblicken sollen. Die Spielidee entstand anfänglich bei zwei Personen aus der Amiga-Demoszene und wurde mit Hilfe von Digital Illusions (Heute bekannt unter dem Namen DICE), dessen Gründer ebenfalls aus der Demoszene kamen, weiterentwickelt. Der Name des Spiels stammt laut Fredrik Liliegren, einem der vier Gründer von Digital Illusions, aus der Testphase, als das Spiel für viele Tester zu schwer war. Auf der Suche nach einem Publisher wurde die britische Firma Psygnosis auserwählt, die anstatt einer Amiga Version lieber eine erweiterte Mega-CD Version des Spiels haben wollte, da es laut Aussage des Publishers sich wie ein Konsolenspiel anfühlte. Durch die zusätzliche Arbeit verzögerte sich die Fertigstellung und Psygnosis cancelte die Veröffentlichung des fast fertigen Spiels, da bereits die neue 32-Bit Konsolen-Generation am Markt war und kein Verkaufsschlager mehr erwartet wurde.


DICE ist auch im Spiel vertreten

Nachdem das Spiel von einem alten Entwicklungskit gerettet werden konnte, wurde mit Hilfe von Strictly Limited Games und ehemaligen DICE-Entwicklern das Spiel nun doch noch fertig gestellt. Da alle Rechte von Psygnosis seit dem Kauf bei Sony liegen, musste das Spiel in Ultracore unbenannt und zuerst im März 2019 für das Mega Sg von Analogue als Download veröffentlicht werden. Im Oktober erschien dann das Spiel für das Mega Drive in Japan auf Cartridge. Jetzt ist das Spiel in einer etwas überarbeiteten Version für Switch, PlayStation 4 und PS Vita erschienen.

Ersatz für Turrican?

Wer schon mal ein Spiel wie Turrican oder Gods gespielt hat, weiß sofort um was es hier geht. Der Spieler startet auf einem Planeten, dessen Maschinen außer Kontrolle geraten sind und nun vernichtet werden müssen. Die Levels, welche unter Zeitdruck beendet werden müssen, sind recht linear aufgebaut, obwohl man in alle Richtungen laufen kann. Durch Beschuss oder Berührung können Geheimgänge gefunden werden, in denen neue Waffen, Munition, extra Zeit, Zusatzleben oder Lebensenergie versteckt sein können. Durch das Aufsammeln von Geld, können an entsprechenden Automaten, Lebensenergie, Munition oder Bomben gekauft werden. Während die Standardwaffe keine Munition benötigt und durch Power Ups verbessert werden kann, benötigen die Spezialwaffen Munition. Die Rätselaufgaben beschränken sich leider auf drücke Schalter A oder finde Codekarte B, um weiterzukommen.

In jedem der fünf Levels gibt es sowohl einen Zwischen-, als auch einen Endgegner, die mit unterschiedlichen Taktiken besiegt werden müssen. Dank Anzeige der Trefferpunkte erkennt man die Schwachstelle recht schnell. Bis auf ein paar Ausnahmen, wenn die Gegner direkt vor einem auftauchen oder zu dunkel sind, um diese direkt zu erkennen, ist das Spiel recht fair. Was jetzt nicht heißen soll, dass es einfach ist. Es besitzt den typischen Arcade Schwierigkeitsgrad der 1990er Jahre, und ohne ständiges Wiederholen der Abschnitte, wird man nie bis zum Endkampf kommen. Auch fehlt einem die Zeit, um alle Geheimgänge und Verstecke zu suchen, da die Zeit unaufhörlich nach unten tickt und bei Ablauf der Zeit ein Leben verloren geht. Stirbt man, geht es an gleicher Stelle weiter. Hat man alle Leben verloren, kann man, dankt drei Continues, am Level Anfang weiterspielen.

Die Steuerung

Für einen 1990er Jahre Run and Gun Shooter ist die Steuerung sehr gut gelungen, so dass für jeden etwas dabei sein sollte. Laufen kann man sowohl mit dem linken Analogstick, als auch mit dem digitalem Steuerkreuz. Für Springen und Schießen kann man entweder die Feuerknöpfe oder die Schultertasten verwenden. Etwas einfacher ist es mit dem zweitem Analogstick, da dieser, wie bei einem Twinstick-Shooter, genutzt werden kann. Auch das gleichzeitige Laufen und Schießen funktioniert gut und erleichtert das überleben.


Die Geschichte wird mit kurzen Text Einblendungen erzählt

Fazit

Wertung - 7

7

Ultracore trieft nur so vor 1990er Jahre Flair. Das Parallax Scrolling im 4:3 Bildformat ist stets flüssig, die Grafik erinnert im Look an Bitmap Brother Spiele, der Schwierigkeitsgrad ist hoch angesiedelt und die Steuerung funktioniert tadellos. Trotzdem fehlt dem Spiel das letzte Polishing. Ich habe gefühlt mehr Leben im Level Design, als bei den Gegnern verloren, da nicht immer ersichtlich ist, ob man in den Tod fällt oder nicht, wobei auch Todesfallen auf dem Boden einen missglückten Sprung dem Leben häufig ein jähes Ende setzen. Fährt man mit dem Fahrstuhl zur falschen Zeit nach oben oder unten, sind die Gegner schon da und nehmen einiges der raren Lebensenergie weg. Trotzdem macht es Spaß, die Level zu erkunden und die Horden an Gegnern zu besiegen. Ebenfalls ist es unbegreiflich, warum es kein Speichersystem gibt. Nach jedem bestandenen Level gibt es ein riesiges Passwort, welches einem mit demselben Equipment weiterspielen lässt. Für knapp 20 Euro können Fans von Turrican, Gods oder Gunlord X ein Auge drauf werfen, wobei die genannten Spiele zwar zum Teil noch schwerer, aber dafür auch etwas besser sind.

Genre: Run and Gun
Entwickler: Strictly Limited Games 
System: Nintendo Switch, PlayStation 4, PS Vita
Erscheint: bereits erschienen
Preis: ca. 20 Euro

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