Review: Trigan: Kampf um Elekton (+ PDF-Leseprobe)

Ursprünglich erschien die englische Comicserie The Rise and Fall of the Trigan Empire in den Jahren 1965 bis 1982. Und auch im deutschsprachigen Raum hat die Abenteuerserie, die geschickt historische mit Science-Fiction Elementen verbindet, vor allem wegen des nicht nur für die damalige Zeit herausragenden Artwork von Don Lawrence (Storm) viele Freunde. Es wundert also nicht, dass die Ankündigung des Panini Verlags, sein neues Alben-Programm ausgerechnet mit einer Trigan-Neuveröffentlichung zu starten, für sehr viel wohlwollendes Aufsehen sorgte.

In der Serie wird die Geschichte des Planeten Elekton und des Reiches Trigan geschildert. Dieses hat sich vor tausenden Jahren aus einem Stammesverbund von Nomaden unter der Führung  des Visionärs Trigo zu einer fortschrittlichen Zivilisation erhoben.

Im ersten nun vorliegenden Hardcover-Band sind die ersten beiden Abenteuer Sieg für Trigan und Absturz im Dschungel enthalten. In der ersten Geschichte erlaubt sich Autor Mike Butterworth einen erzählerisch sehr spannenden Kniff. Ein fremdes Raumschiff stürzt auf die Erde der frühen 1950er Jahre. Neben der schon seit Ewigkeiten verstorbenen Besatzung werden darin zahlreiche Aufzeichnungen in einer unbekannten Schrift gefunden, die nicht entschlüsselt werden kann. Der Gelehrte Richard Peter Haddon gibt aber nicht auf und investiert sein gesamtes Leben, um hinter das Geheimnis der „fliegenden Untertasse“ zu kommen. Als es ihn endlich glückt hat er nicht nur bereits ein hohes Alter erreicht … vor ihm und damit vor dem Leser liegt die gesamte Geschichte des Reiches Trigan, die nun voran in über 50 unterschiedlich langen Abenteuern erzählt wird. Dabei werden wir in der ersten Geschichte mit den Hintergründen vertraut gemacht und bekommen die dramatischen Geschehnisse rund um die Gründung der Stadt Trogopolis geschildert. In der Kurzgeschichte Absturz im Dschungel wird auf gerade mal sechs Seiten ein kürzeres Zwischenabenteuer präsentiert, das einen guten Kontrast zur epischen ersten Story bietet und komplett andere Facetten der Welt Elekton zeigt.

Schon im ersten Band wird deutlich, wie vielfältig diese Serie ist und man kann bereits ahnen, welch fantastische Welt auf den Leser in den kommenden Alben noch wartet. Die Mischung aus einer antiken und an das Römische Reich angelehnten Zivilisation gepaart mit Laserwaffen, Flugzeugen sowie eine exotischen Fauna und Flora, die mit dinosaurierähnlichen Riesenechsen und anderen Monstern aufwartet, wirkt in den sehr plastischen Zeichnungen von Don Lawrence ungemein lebendig. Die Technik des leider 2003 im Alter von 75 Jahren verstorbenen Künstlers kann auch heute noch mit seinem Detailreichtum und Ausdrucksstärke begeistern.

Vor allem jüngere Leser werden natürlich feststellen, dass Trigan eine komplett andere Erzähltechnik bzw. ein anderes Erzähltempo an den Tag legt als moderne Comicbände. Lässt man sich jedoch darauf ein, wird man nicht nur mit ganz großer Comickunst aus vergangenen Tagen bekohnt, sondern wird auch feststellen, dass einen Grund hat, warum die Meldungen über eine mögliche Verfilmung in den letzten Jahren immer wieder aufkochten. Das hier ist ganz großes Comic-Kino! Bonusseiten mit Hintergrundinformationen zu den beiden Abenteuern runden diesen gelungenen Einstiegsband ab. Erstmals seit den lange vergriffenen Hethke-Alben der 1990er Jahre können die Kinder von damals aber auch eine komplett neue Generation an Lesern dank Panini nun in eine fantastische aber auch längst vergangene Comicwelt eintauchen.

PDF-Leseprobe: Trigan: Kampf um Elekton

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