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Review: Titanfall 2

Mit viel Aufsehen haben ehemalige Infinity Ward-Entwickler (Call of Duty) 2010 Respawn Entertainment gegründet und sind quasi über Nacht von Activision zum Mitbewerber Electronic Arts übergelaufen, der sich schon seit geraumen Zeit mit seinen Battlefield- und Medal of Honor-Serien die Zähne am immer stärker werdenden Call of Duty ausgebissen hatte. Vier Jahre später erschien mit Titanfall die erste Entwicklung des neuen Studios exklusiv für Windows und Microsoft-Konsolen und präsentierte dich als reiner Multiplayershooter mit großem ungenutzten Potenzial. Mit Titanfall 2 tritt man nun direkt gegen Call of Duty: Infinty Warfare und ganz nebenbei auch noch gegen Battlefield 1 an.

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Hat der Mehrspielermodus eine große Hintergrundhandlung, im ersten Teil mehr oder weniger angedeutet, so bekommt Titanfall 2 nun eine richtige Kampagne spendiert. Ihr schlüpft in die Rolle von Jack Cooper, der nach dem Tod seines Mentors nicht nur dessen Titan-Mech erbt, sondern auch dessen Aufgabe als Pilot in den Reihen der Frontier Militia, die gegen die fiese und übermächtige IMC antritt. Dieser Mech, ein BT-7274 Titan, hat dank ausgeklügelter KI ein gewisses Eigenleben. Leider wird aus dem guten Story-Fundament nur wenig gemacht. Großartige Emotionen oder Wendungen dürft ihr nicht erwarten. Spielerisch bekommt ihr zwar großteils sehr lineares Leveldesign vorgesetzt, das aber mit dem exzellenten Actionmix aus dem ersten Teil punktet. Die Mischung aus rasanten Parkour-Gameplay, mit dem ihr aberwitzige Sprünge und Wandläufe meistert, und dem Steuern eines mächtigen Kampfmechs hat ihren ganz besonderen Reiz.

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Vermischt mit einfachen Puzzleaufgaben und der Möglichkeit im späteren Spielverlauf durch die Zeit zu reisen, ist die Kampagne absolut gelungen und man verschmerzt wieder einmal das Groschenheftniveau der Handlung. Technisch sieht man dem Spiel an, dass die Source-Engine schon etwas in die Jahre gekommen ist, die Entwickler verstehen es aber, diesen Umstand mit Effekten sehr gut zu kaschieren. Auch Besitzer der PlayStation 4 Pro profitieren von einigen Verbesserungen wie schöneren Schatten und Partikeleffekten. Respawn setzt auf allen Konsolen auf eine dynamische Auflösung, um eine möglichst stabile Framerate von 60fps während des gesamten Spiels zu ermöglichen.

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Auch wenn die Kampagne mehr als ordentlich ausgefallen ist, liegt der Schwerpunkt auch bei Titanfall 2 klar auf den Mehrspielermodi. Hier erwarten euch eine Mischung aus Standardmodi und einigen frischen Ideen.  Positiv fällt auf, dass ihr nun deutlich öfter einen Titan zu rufen, dies könnt ihr euch nämlich jetzt auch durch ordentliche Leistungen im Spiel verdienen. Der neue Spielmodus „Bounty Hunter“ tut sich mit spannenden Matches mit fünf gegen fünf Spieler hervor. Dabei müsst ihr bestimmte Aufgaben auf der Map erfüllen und kassiert dafür Geld. Zum Beispiel müsst ihr eine gewisse Anzahl an KI-Gegnern erledigen oder einen bestimmten Punkt auf der Map finden und halten. Das Team mit dem am schnellsten gefüllten Bankkonto gewinnt. Der Clou dabei ist, dass ihr das kassierte Geld auch zum Einzahldepot bringen müsst bevor es angerechnet wird, und hier treffen die beiden Parteien mit voller Kampfkraft aufeinander. Bei jeden Kill verliert ihr 50 Prozent des mitgeführten Vermögens, taktisches Vorgehen ist also spielentscheidend. Dafür sorgen auch insgesamt sieben Klassen, die mit diversen Spezialfähigkeiten wie einem Tarnmantel, einem Greifhaken, einem Schutzschild oder einem Speedboost aufwarten. Zusätzlich könnt ihr nach einigen Abschüssen eine Auswahl an Boosts zünden, von fiesen Käfer-Drohnen bis zu einer temporären Titanen-Abwehr ist hier alles vorhanden. Insgesamt stehen euch elf verschiedene Spielmodi zu Verfügung die, auf den sehr abwechslungsreichen Maps gespielt werden können. Die Mischung aus Mech-Action und schnellen Parkour-Bodenkampf hat auch 2016 seinen Reiz nicht verloren ganz im Gegenteil Titanfall 2 ist auf allen Ebenen ein stark verbesserter Nachfolger. Zusätzlich tut sich die Entscheidung positiv hervor, auf einen Season-Pass zu verzichten und alle neuen Maps und Spielmodi kostenlos anzubieten.

Review Overview

Wertung - 8

8

Exklusiv für PC, Xbox One und Xbox 360 wusste Titanfall vor knapp drei Jahren durchaus zu gefallen und glänzte auch an einigen Stellen mit eigenständigen Ideen. Mit Titanfall 2 liefert Respawn Entertainment diesmal nicht nur das gesamte Paket inklusive Solo-Kampagne, sondern tritt auch direkt gegen Call of Duty und Battlefield an. Während man spielerisch gehobene bis sehr gute Kost abliefert, scheitert das Game im Kampf gegen die Genregiganten vor allem an der Story. Das Universum von Titanfall hätte so viel Potenzial und geliefert wird eine recht belanglose Handlung, die wieder einmal nur Mittel zum Zweck ist, um die actionreichen Missionen miteinander zu verbinden. Ich verstehe nicht warum es bei solchen millionenschweren AAA-Produktionen nicht endlich auch das Budget für einen guten Autor gibt, der das Projekt von Anfang an begleitet. Übrig bleibt ein guter Shooter mit solider Technik und einen sehr guten Multiplayerteil, der es auch verdient hat ordentlich beachtet zu werden.

Genre: Shooter
System:
 PS4, Xbox One, PC
Entwickler: Respawn Entertainment
Erscheint: Erhältlich
Preis: ca. 70 Euro

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