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Review: Tiny Tina’s Wonderlands

Im November 2021 durften wir bereits einen Ausflug in Tiny Tina’s Wonderlands in Form einer Stand-Alone-Version eines beliebten Borderlands 2 DLCs machen (hier findet Ihr das SHOCK2-Review zu Tiny Tinas Sturm auf die Drachenfestung), bevor uns Gearbox und 2K nun endlich voll in die fantastische und teilweise verrückte Welt der namensgebenden Tina eintauchen lassen. Bietet das Spiel genug Neues um sich vom großen Bruder, der Borderlands-Reihe, abzusetzen oder handelt es sich dabei doch nur um einige neue Skins, schrillere Farben und ein bisschen Zauberei? Das und mehr haben wir uns für Euch angesehen.

Wie schon beim bereits erwähnten DLC aus Borderlands 2 handelt es sich bei Tiny Tina’s Wonderlands um ein Fantasy Spin-Off, bei dem man in Bunkers & Badasses, ein Pen & Paper Spiel samt selbst gebautem Spieltisch, eintaucht und dabei jede Menge Abenteuer erlebt. Dabei gilt es den wiederauferstandenen Dragon Lord und seine Schergen aufzuhalten und das auf möglichst abgedrehte Art und Weise. Da sind Charaktere wie Königin Arschgaul, klarerweise ein Einhorn mit Regenbogenmähne, und noch viel mehr Skurrilitäten vorprogrammiert. Generell ist der Humor teilweise sehr speziell, manchmal ein wenig zu gewollt und sicher nicht jedermanns Sache.

Ein kristallenes Einhorn namens Arschgaul, und noch dazu Königin.

Gespielt wird einerseits ganz klassische in der Ego-Perspektive in großen aus Borderlands bekannten Arealen, oder aber in ISO-Perspektive auf der Oberwelt, einer Map auf der man sich auf einem kreativ gestalteten Spieltisch bewegt und dann und wann in Zufallskämpfe in kleinere Bereiche teleportiert wird. Auch wenn die Wartezeit beim Laden neuer Gebiete nicht wirklich lang ist, sie wirken doch länger als so manche Ladezeit, die ich die letzten Monate auf der Series X erleben musste.

In der Oberwelt reist es sich flott.

Hauptbestandteil in Tiny Tina’s Wonderlands ist natürlich immer noch der Kampf, der zum größten Teil mit Schusswaffen gefochten wird. Fantasy hin oder her, das Arsenal besteht immer noch aus Sturmgewehren, Schrottflinten oder Scharfschützengewehren, wobei es nun auch sehr mächtige Armbrüste oder Waffen gibt, die wesentlich magischer anmuten. Auch die Effekte und farbliche Gestaltung entsprechen oftmals mehr fantastischen Vorbildern, was dem Setting durchaus gerecht wird.

Ein guter Zauber ist schon fast die halbe Miete.

Neu sind Zauber, die statt Granaten eingesetzt werden, das Fantasyflair aber nochmal anheben. Dabei kann man auf Kometen die vom Himmel stürzen, magische Vögel, Elementarangriffe, Zauber die Gegner verlangsamen und noch viel mehr zurückgreifen. Wie aus Borderlands bekannt, gibt es im Spiel reichlich von allem zu finden, manchmal fast schon zu viel, man weiß oft nicht wohin mit dem meist unnötigen Zeug.

Lasst uns spielen!

Auch am Levelsystem hat sich nur wenig geändert. Je Stufenanstieg kann ein Punkt für Attribute und einer für Skills verwendet werden, wobei wiederum Fähigkeiten wie schnelleres Nachladen, kürzere Abklingzeiten der Zauber und dergleichen verbessert werden kann. Im Spielverlauf kann man sich auch für eine zweite Klasse entscheiden, was nette Kombinationen erlaubt. Beim Klassensystem wird wie üblich zwischen Nahkämpfern, magischen Charakteren und anderen Archetypen unterschieden, was sich vor allem auf die Spezialfähigkeiten auswirkt. Eine Klasse bietet zum Beispiel magische Begleiter, die andere kann zwei Zaubersprüche wirken, alles bereits aus ähnlichen Spielen bekannt. An Umfang zugenommen hat der Charaktereditor, bei dem man nun wesentlich mehr Gestaltungsmöglichkeiten hat und auch eine Hintergrundgeschichte für seine Spielfigur wählen kann, die sich ein wenig auf die Start-Stats auswirkt.

Und was willst du?

Auch grafisch bleibt man sich bei Gearbox treu, Tiny Tina’s Wonderlands setzt auf den bekannten Cel-Shading-Look. Im Gegensatz zu Borderlands geht es hier aber wesentlich farbenfroher und abwechslungsreicher zu. Ob in Burgen, malerischen Landschaften, Wüsten, Höhlen und mehr, die Umgebungen wissen zu gefallen. Die Gegner entsprechen oft Fantasy-Klischees, Skelette, Trolle, Drachen und dergleichen sind auf der Tagesordnung, jedoch trifft man auch auf so manch Getier, gegen das man so noch nicht gekämpft hat. Die Grafik sowie die Effekte der Waffen und Zauber sind hierbei schick anzusehen und stets flüssig, auf der Next-Gen kennt man aber schon weit opulentere Spiele.

Auch grafisch immer wieder ein Hingucker.

Pros

+ Borderlands wie man es kennt und liebt, nur eben Fantasy
+ Flair eines Pen & Paper Rollenspiels kommt gut rüber
+ hohe Gegner- und Levelvielfalt
+ Koop auch im Splitscreen
+ wie üblich viel zu looten

Cons

– wie üblich ist der meiste Loot für die Katz
– Humor liegt sicher nicht allen Spieler*innen

Fazit

Wertung - 8

8

Tiny Tina's Wonderlands macht nicht vieles neu, was aber nicht wirklich ein Problem darstellt. Das Grundrezept von Borderlands wurde gekonnt übernommen, ein wenig angepasst und teilweise auch verändert, macht aber immer noch großen Spaß. Der Schritt ins doch etwas eigenwillige Fantasy-Setting ist gelungen, hätte aber in einigen Bereichen ruhig etwas mutiger ausfallen können. Ja, Borderlands und Gearbox kann das mit den Waffen wirklich gut, da hätte ich mir aber ein wenig mehr Innovation und Mut erwartet. Der Humor ist da weniger meins, alles wirkt ein wenig zu gepresst, zu sehr auf den billigen Lacher aus, wobei im Trubel des Kampfes sowieso viel zu viel davon untergeht. Aber wie gesagt, die Formel schießen-looten-leveln funktioniert noch immer, sieht gut aus und bietet stundenlangen Spielspaß.

Genre: Ego Shooter
Entwickler: Gearbox Software, 2K
System: PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series, Windows
Erscheint: erschienen
Preis: ab ca. 60 Euro

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