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Review: Thumper (PSVR2)

Thumper war 2016, rechtzeitig zum Start der PlayStation VR, und nicht nur dort ein richtiger Überraschungshit. Da darf eine überarbeitete PlayStation 5 Version mit 4K Optik, HDR, 120 Hz und Support der DualSense-Fähigkeiten zum Start der PSVR2 Hardware natürlich nicht fehlen!

Thumper auch 2023 noch ein Hit?

Rhythmusspiele sind meist eher bunte Angelegenheiten, die zwar hektisch sein können, aber niemandem Angst einjagen. Das ist bei Thumper anders. Das Indie-Game aus dem Jahr 2016 von Entwickler Drool führt durch bizarre Albtraumwelten, die von monströsen Entitäten behaust werden. Als Käfer mit Chrom-Hülle schnellt man eine scheinbar endlose Straße entlang, die sich durch eine mysteriöse Leere zieht. Klingt seltsam? Ist es auch. Und gerade deshalb funktioniert Thumper auch so wunderbar, dank neuem Update nun auch auf der PlayStation VR2 beziehungsweise der PlayStation 5.

Die Steuerung ist denkbar simpel: Mit nur einem Knopf werden sämtliche Aktionen ausgeführt, sei es das Aktivieren von Punkten auf dem Boden oder driften. Zusätzlich dient der linke Analogstick dazu, den Käfer in Kurven so zu lenken, dass er nicht gegen die Bande schert und zerbirst, oder über Stacheln hinwegzuflattern. Neben den normalen Hindernissen treten in den insgesamt neun Levels auch immer wieder Mini-Bosse sowie Endbosse auf, bei denen Präzision erforderlich ist, weil sich jede Runde im Wesentlichen zurücksetzt, wenn ein Schlag verpasst wird.

Abgesehen von den Bosskämpfen vergibt das Spiel aber kleinere Fehler und einige verpasste Markierungen führen nicht sofort zum Scheitern. Allerdings sollte man aufpassen, keinen Schaden zu nehmen, da sonst die Chromrüstung des Insekts in Mitleidenschaft gezogen wird und der nächste Kontakt etwa mit Stacheln tödlich endet. Für Motivation sorgt ein Punktesystem, das perfektes Spielen mit dem begehrten S-Rang belohnt. Diese Bewertungen werden für jeden der vielen Abschnitte pro Level vergeben, sodass kein ganzer Level beim ersten Versuch komplett ohne Fehler gespielt werden muss.

Zunächst gestaltet sich Thumper trotz der hohen Geschwindigkeit noch recht einfach, doch mit jedem neuen Level wird typischerweise ein neues Hindernis, ein Feind oder eine Fähigkeit eingeführt, die es zu meistern gilt. Und das erfordert leider oft hoffnungslos in eine Todesfalle zu rasen, denn das Spiel gibt keine direkten Anweisungen, welcher Knopf zu drücken oder in welche Richtung zu lenken ist. Im Spielverlauf trifft man somit immer wieder auf Situationen, die mehrmaliges Sterben voraussetzen, bevor klar ist, was genau zu tun ist.

Zur Motivation, sich auch durch nicht erklärte Passagen zu kämpfen, trägt vor allem das audiovisuelle Spektakel bei. Thumper setzt auf einen einzigartigen Look mit klaren Linien, geometrischen Formen und manchmal furchterregenden Fratzen, die mit Geschick und gutem Timing besiegt werden müssen. Passend dazu ist die Musik andersartig und oft weit entfernt von harmonischen Melodien. Thumper kann außerdem je nach Fassung auf mehrere Arten gespielt werden. Die Launch-Version erschien für PlayStation 4 und das erste PlayStation VR-Headset, dann ging es Schlag auf Schlag.

Es folgten Versionen für die Oculus Rift (2016), für die Nintendo Switch und die Xbox One (2017), für iOS und Oculus Go (2018) sowie für Android, Oculus Quest und Google Stadia (2019). Nun ist es mit dem Launch der PlayStation VR2 auch so weit, dass man Thumper auf der neuen PlayStation-Konsole und dem modernen Headset erleben kann. Dabei geht es mit 4K-Auflösung und HDR-Unterstützung so schön und mit 120 Bildern pro Sekunde so schnell wie nie zuvor über die Bühne. Das mittlerweile rund sieben Jahre alte Spiel sieht auch im Jahr 2023 durch die neue Technik der PlayStation 5 einfach nur fantastisch aus.

Guitar Hero auf Speed

Fair zeigt sich übrigens auch die Preisgestaltung: rund 20 Euro kostet das ganze Game, Besitzer der bisherigen PlayStation-Version zahlen rund fünf Euro für das Upgrade auf. Thumper ist eines der außergewöhnlichsten Rhythmusspiele, die jemals entwickelt wurden. Neben der einzigartigen Präsentation trauen sich die Entwickler auch, dem Spieler Können abzuverlangen, ohne dabei unfair zu sein – von einigen wenigen Passagen einmal abgesehen. Ästhetik, hämmernde, industrielle Beats und der knackige Schwierigkeitsgrad machen Thumper zu einem Geheimtipp für alle, denen Guitar Hero zu zahm ist.

Fazit

Wertung - 8

8

2016 habe ich sowohl in VR als auch am normalen TV-Gerät viele Stunden mit Thumper verbracht! Auf der PSVR2 eröffnet das fesselnde Game dank der neuen technischen Möglichkeiten gleich eine vollkommen neue Dimension. Das Spiel nutzt nun auch das Feedback der Sense-Controller wie auch des Headsets aus. Das bedeutet, dass man während man zu treibenden Songs durch die Levels rast, es immer wieder mal Vibrationen durch die Motoren im Headset gibt, was überraschend wenig stört und uns vielmehr noch immersiver ins Game drückt. Außerdem vibrieren die Sense-Controller im Takt mit und es gibt neue, noch druckvollere Musik dank der 3D-Audio-Technologie auf die Ohren. Natürlich könnte man kritisieren, dass es in der Neuauflage nicht gleich auch deutlich mehr Content gibt  und vielleicht einen zugänglicheren Modus, um mehr Menschen zu erreichen, aber das braucht es nicht. Es gibt Titel, die dank ihrer Einzigartigkeit im Laufe der Zeit Kultstatus erlangt haben, und dieser Titel, den wir bereits vor Jahren erleben durften, spielt sich heute intensiver als jemals zuvor.

 

 

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