Comic-ReviewComicsHighlightNews

Review: The Witcher – Im Glashaus

Rund ein Jahr nach dem US-Start von The Witcher: House of Glass gibt es die Comic-Story nun in einem Sammelband auch auf Deutsch!

The Witcher – Im Glashaus schlägt eine Brücke zwischen den beiden bereits erschienen Videospielen (The Witcher und The Witcher 2: Assassin’s of Kings) und Andrzej Sapkowskis Romanen und siedelt sich damit in einem unabhängigen Setting an, das nicht mit der Story der Games verbunden zu sein scheint. Somit ist der Comic auch für jene zugänglich, die mit dem Witcher-Universum nicht vertraut sind. Damit besinnt sich diese Story auch auf Geralts eigentliche Berufung – die professionelle Monsterjagd – und bleibt in dieser Hinsicht den Original-Romanen treu.

the witcher house of glass 1

Der Einstieg ist relativ ruhig und vermittelt einen ersten Eindruck des Settings, der Charaktere und der Situation in der sie sich befinden. So trifft Geralt in einer verlassenen Gegend auf den Jäger Jakob, der seinen Lebensalltag mit der Jagd verbringt und von seiner traurigen Vergangenheit heimgesucht wird. Als er vor neun Jahren auf dem Weg zu diesem Ort durch den nahegelegenen Schwarzen Wald ritt, wurde ihm seine geliebte Frau Marta von Bruxae (anmutigen aber blutrünstigen Vampirinnen) entrissen und ebenfalls in einen Vampir verwandelt. Seitdem beobachtet sie ihn jede Nacht von einem Hügel aus und erinnert ihn ständig an die damaligen Geschehnisse. Die Schuldgefühle und die Liebe zu seiner Frau haben ihn bis heute davon abgehalten diesen Ort zu verlassen und so fristete er bis zur Begegnung mit dem Hexer ein einsames Dasein. Als die beiden am Lagerfeuer sitzend ihre Geschichten erzählen, ist Marta immer im Hintergrund präsent. Da sie den beiden fern bleibt und sich nicht nähert, bleiben ihre Motive im Unklaren und wir wissen nicht ob sie ihren Mann nur begleitet oder an diesem Ort festhalten will. Als Geralt plant weiterzuziehen, schließt sich Jakob ihm an, in der Hoffnung endlich von hier wegzukommen und seine Vergangenheit ein für alle Mal hinter sich zu lassen. Als sie aufbrechen und eben jenen verwunschenen Wald gemeinsam durchqueren, wird Geralt schnell klar, dass er womöglich den falschen Weg gewählt hat…

the witcher house of glass 2

Von der ersten Seite an spürt man als Leser die düstere und bedrohliche Atmosphäre, welche durch Joe Querios Zeichenstil und die Farbgebung (Carlos Badilla) gekonnt hervorgehoben wird. Bald wird klar, dass die anfängliche Begegnung mit dem Ertrunkenen nur ein Vorgeschmack war und noch viel grauenvollere Kreaturen in den Schatten lauern. Die Begegnung mit einem dieser Wesen lässt uns rätselnd zurück und wir fragen uns, ob diese Bestie sich nicht auch vor etwas fürchtet. Und wieso stellt sich Geralt nicht einfach der Vampirin und beendet Jakobs Leiden auf diese Weise?

the witcher house of glass 3

Meinung:
Ein Spannender Comic-Auftakt mit ausgereiften Charakteren und einer Story, die uns auch nach der letzten Seite nicht loslässt. Fans der Spiele könnten allerdings etwas enttäuscht sein, denn der Fokus des Autors Paul Tobin scheint bis jetzt ganz klar auf Spannungsaufbau und Horror zu liegen und sich somit eher an den Romanen zu orientieren. Actionszenen blieben bis jetzt fast gänzlich aus und es wird eindeutig ein Nährboden für die nachfolgenden Bände aufgebaut. Uns hat dieser Fokuswechsel im Vergleich zu den Games jedenfalls nicht gestört und der Comic ist auch für Nicht-Spieler empfehlenswert. Wer sich allerdings ausschließlich an purer Action und Kämpfen erfreuen kann, sollte hier wohl eher nicht zugreifen. Comic-Fans freuen sich zudem über Bonus Material wie Skizzen und eine Variant-Cover-Gallerie mit Werken von Größen wie Mike Mignola oder Simon Bisley.

Info51gYoox2nvL._SL160_
Seiten: 132
Preis: ca. 17 Euro
Autor: Paul Tobin
Zeichner: Joe Querio
Verlag: Dark Horse Books
Orig. Verlag: Marvel

 

Amazon Partner-Link:

[amazonjs asin=“3957980518″ locale=“DE“ title=“The Witcher: Bd. 1: Im Glashaus“]

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"