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Review: The Walking Dead: Saints & Sinners Chapter 2 – Retribution (PSVR2)

Mit The Walking Dead: Saints & Sinners Chapter 2 – Retribution schickt uns Skydance Interactive erneut in die postapokalyptische VR-Welt von The Walking Dead, die dank der Features der PSVR2 nicht nur in völlig neuem Glanz erstrahlt, sondern auch die definitive Version des VR-Survival-Horror-Shooters darstellt.

Retribution beginnt unmittelbar nach den Ereignissen des ersten Teils auf und lässt den “Touristen” (der Protagonist der beiden Spiele) zurück in die gefährliche, zombieverseuchte Suppe des postapokalyptischen New Orleans fallen. Um der Story uneingeschränkt folgen zu können, solltet ihr allerdings den ersten Teil The Walking Dead: Saints & Sinners gespielt haben. Die gute Nachricht: All jene von euch, die Teil 1 nicht auf PSVR1 oder einem anderen VR-System gespielt haben, können dies nun auf PSVR2 nachholen. Hierfür müsst ihr euch die Deluxe Edition von Saints & Sinners Chapter 2 holen, die beide Spiele beinhaltet. Käufer der PSVR1-Version können für rund 10 Euro auf die PSVR2 (Tourist Edition) upgraden – Besitzer der PS Plus-Version können dies leider nicht tun.

Motivierendes VR-Gameplay

Nach einem kurzen Tutorial starten wir das Spiel in einem heruntergekommenen Gebäude, wo wir unsere erste Auseinandersetzung mit einigen Streunern haben und die eben erlernten Grundlagen gleich in der Praxis testen dürfen. Hier offenbart sich auch gleich die große Stärke von Retribution – das VR-Gameplay. Dies funktioniert nach einer kurzen Eingewöhnungsphase nicht nur außerordentlich gut, sondern macht auch enorm viel Spaß.

Jegliche Ausrüstung oder die für das Gameplay relevanten Menüs befinden sich an unserem Körper. So können wir die Taschenlampe von unserem Hemd nehmen, sie einschalten und entweder in der Hand halten oder wieder am Hemd befestigen, während sie leuchtet. Mit einem Griff zur linken Schulter den Rucksack hervorholen, wo wir unser Inventar finden und mit einem Griff zur rechten Brusttasche auf das Notizbuch zugreifen, das sämtliche Spiel- und Missionsrelevante Informationen inklusive der Spielkarte beinhaltet. Hinter der rechten Schulter finden wir beispielsweise das von uns dort platzierte Gewehr oder den Bogen und an den Hüften die entsprechenden Handfeuer- oder Hieb- und Stichwaffen.

Auch wenn das Ganze im ersten Moment etwas überladen wirkt, wird das Handling sehr schnell intuitiv. Rasch wechseln wir zwischen den einzelnen Waffen, werfen einen Blick auf die Map und sacken im Vorbeigehen den überall in der Spielwelt verteilten Loot ein, den wir für die Herstellung neuer Waffen hilfreicher Items oder Rüstungsteile benötigen.

Wie man es von einem The Walking Dead-Spiel erwarten kann, werden wir in unserem Sammeltrieb immer wieder von Untoten unterbrochen, denen wir mit einem abwechslungsreichen Arsenal an Waffen und improvisierten Gegenständen, die wir in der Umgebung finden, entgegentreten können. Wird die Munition knapp oder hat sich eine unserer selbst gecrafteten Waffen verabschiedet, lässt sich auch eine in der Nähe liegende und von uns zerbrochene Whiskyflasche als Stichwaffe verwenden – für solche Momente lieben wir VR-Spiele.

Gelungene Portierung

Solche Momente sind es auch, die reine VR-Titel wie Retribution von Triple-A-Hybridgames wie Resident Evil Village unterscheiden, die zwar mit noch beeindruckender Grafik punkten können aufgrund der statischen Spielwelt das perfekte VR-Feeling oft vermissen lassen. Das heißt aber nicht, dass Retribution nicht hübsch anzusehen wäre. Obwohl die ursprüngliche Version auf der im Vergleich zur PSVR2 sehr limitierten Quest 2-Hardware lief, haben sich die Entwickler mit der Umsetzung für Sonys neues VR-Headset richtig ins Zeug gelegt. Schicke Texturen, stimmungsvolle Licht- und Nebeleffekte, eine höhere Auflösung, verbesserte Weitsicht und eine butterweiche Bildrate mit nativen 90 FPS lassen die Originalversion weit hinter sich. Vor allem in dunklen Bereichen oder nachts kommen die Vorteile des OLED-Screens der PSVR2 voll zur Geltung und lassen diese Umsetzung wie eine Next-Gen-Version erscheinen – top!

In Verbindung mit dem 3D-Sound, der uns bei jedem Aufstöhnen eines Streuners erschrocken aufhorchen lässt, ist die Immersion in dunklen Bereichen perfekt und ein Anstieg des Pulses garantiert. Doch wo Licht ist, ist bekanntlich auch Schatten. Dies gilt auch für Retribution. Obwohl uns einige Bereiche der Spielwelt beeindruckt haben, scheint nicht in jedes Areal gleich viel Liebe zum Detail geflossen zu sein. Zudem ist die Vielfalt der Untoten recht überschaubar und nicht selten taumeln bei drei oder vier Gegnern Zombiezwillinge auf uns zu, worunter die Immersion ein wenig leiden kann. Hier merkt man dann doch wieder die VR-Mobilewurzeln des Spiels.

Bewährte Formel

Wie in jedem anständigen The Walking Dead Game stellen vielschichtige und spannende Charaktere das Salz in der Suppe dar. Was auch in Retribution noch der Fall ist, deren Konflikte untereinander nun jedoch weitaus weniger Bedeutung auf den Spielverlauf haben als noch in Teil 1. Gleich geblieben ist auch die Spielmechanik. Das Gesundheits- und Ausdauersystem ist gleich sowie ein Großteil der Orte, die man besuchen kann. Böse Zungen könnten hier sogar von einem DLC sprechen – so weit wollen wir jedoch nicht gehen, denn es gibt auch einige neue Locations, Charaktere und Waffen – und für manche Fans wird allein die Kettensäge schon als Kaufgrund ausreichen. Neu ist auch der ominöse Axtmörder, der es auf uns abgesehen hat und uns immer wieder versucht, den Garaus zu machen. Genauso wie die Möglichkeit, nun auch nachts auf Mission zu gehen, was weitaus mehr Untote, aber auch mehr Loot bedeutet.

Glänzen kann die PSVR2-Version von Retribution wieder durch die Haptik-Features des VR Sense Controllers, wobei die adaptiven Trigger erneut der Star der Show sind und durch das gut differenzierte Spielgefühl beim Betätigen des Abzuges der unterschiedlichen Waffen überzeugen. Ein kleiner, aber nicht zu vernachlässigender Vorteil, den Retribution auf PSVR2 gegenüber der PC-Version hat, die auch in puncto Grafik auf weit teureren VR-Systemen dem Sony Headset nicht die Show stehlen können.

Fazit

Wertung - 8.5

8.5

VR-Gameplay-Hit

The Walking Dead: Saints & Sinners Chapter 2 - Retribution ein großartiges VR-Spiel, das Fans von The Walking Dead und VR-Spieler gleichermaßen begeistern wird. Die PSVR2-Version ist dank der gelungenen Grafik, dem fesselnden Gameplay und der immersiven VR-Features des Headsets definitiv ein Spiel, das man ausprobieren sollte. Trotz kleiner Mängel und dem "more of the same" ein würdiger Nachfolger des preisgekrönten Originalspiels.

Genre: Survival-Horror-Shooter
Entwickler: Skydance Interactive
System: PSVR2
Erscheint: Bereits erhältlich
Preis: ca. 40 Euro

 

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