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Review: The Suicide Squad

Nachdem im Sommer 2018 Regisseur James Gunn von den Walt Disney Studios (und somit auch von den Marvel Studios) aufgrund zwielichtiger Tweets auf Twitter entlassen wurde, fackelten Warner Bros. Pictures und DC nicht lange. Schnell engagierten sie den Regisseur, der die zuvor noch unbekannten Guardians of the Galaxy zu einem der erfolgreichsten Film-Franchises aller Zeiten machte. Mit The Suicide Squad trägt diese Zusammenarbeit nun erste Früchte – hat sich das Engagement für Warner Bros. und DC gelohnt?

Déjà-vu?

The Suicide Squad… war da nicht irgendetwas? Stimmt genau, denn vor rund fünf Jahren zog zum ersten Mal ein Selbstmordkommando bestehend aus Outlaws und Superschurken los, um die Welt zu retten und dadurch ihre Gefängnisstrafen zu verringern. Der Film aus 2016 war an den weltweiten Kinokassen außerordentlich erfolgreich (Einspielergebnis von rund 747 Mio. US-Dollar), bei der Kritik fiel er aber berechtigterweise durch. Nun, fünf Jahre später, soll der nächste Teil als eine Art Sequel, das zugleich auch ein Reboot ist, beide Seiten miteinander vereinen.

Abermals muss die Suicide Squad die Welt retten | © Warner Bros. Pictures und DC

Auf ins Verderben!

Zu allererst begleiten wir Amanda Waller (Viola Davis) von der Task Force X nach Belle Reve, dem Gefängnis mit der höchsten Sterblichkeitsrate der USA. Sie möchte erneut ein Team aus Schurken, eine Suicide Squad, zusammenstellen, um die Welt zu retten. Hier lernen wir die künftigen, neuen Teammitglieder kennen: Bloodsport (Iris Elba), Peacemaker (John Cena), King Shark (Sylvester Stallone), Weasel (Sean Gunn), Polka Dot Man (David Dastmalchian), Ratcatcher II. (Daniela Melchior) und natürlich Harley Quinn (Margot Robbie). Natürlich kehren auch aus dem Vorgänger bekannte Figuren, wie Colonel Rick Flag (Joel Kinnaman) oder Captain Bumerang (Jai Courtney), wieder zurück. Ihr Auftrag ist es diesmal die Insel Corto Maltese von Feinden zu säubern. Weglaufen ist dabei wie immer bei Einsätzen der Suicide Squad keine Option, würde dies doch die augenblickliche Exekution durch Miss Waller zur Folge haben. Sind sie jedoch erfolgreich, lockt eine Verkürzung der Haftstrafe auf die Mitglieder.

King Shark ist eine herrliche Bereicherung | © Warner Bros. Pictures und DC

Nichts für Kinder!

The Suicide Squad pfeift auf alle Verbindungen zum größeren DC-Universum. Hier ist alles möglich. Bekannte Charaktere sterben wie die Fliegen. Keine Figur scheint sicher zu sein – und was verblüfft, ist der Umstand, wie Charaktere das Zeitliche segnen. Der Film ist brutal, wie selten eine Comicverfilmung auf der großen Leinwand zuvor. Das Grausamkeits- und Gore-Level erinnert an das von Serien, wie The Boys oder Invincible und ist daher nichts für schwache Nerven. Der Film ist auf gar keinen Fall etwas für Kinder.

Nebst all der Härte legt The Suicide Squad auch ein erbarmungsloses Tempo an den Tag. Das Pacing ist somit bis auf wenige Ausnahmen sehr hoch, wodurch Kinozuseher:innen nach der Vorstellung etwas erschöpft sein könnten. Zu der Brutalität und dem Tempo gesellt sich dann noch ein von allen Seiten dröhnender Bass, der die Action-Sequenzen untermalt und nur gelegentlich von Pop-Songs abgelöst wird.

Harley Quinn mischt auch dieses Mal kräftig mit | © Warner Bros. Pictures und DC

Aufgelockert wird das Ganze vor allem von Szenen mit Harley Quinn, King Shark oder Ratcatcher II., die mit ihrer kindlichen Naivität etwas Leichtigkeit dem Ganzen hinzufügen. Das benötigt der Film auch, handelt es sich hier nämlich um kein Gag-Feuerwerk á la Marvel. Das bedeutet aber nicht, dass The Suicide Squad nicht auch lustige Szenen beinhaltet. Diese sind jedoch eher Folge einer brutalen Situationskomik, denn eines Flachwitzes.

Fazit

Wertung - 9

9

Wahnsinn! The Suicide Squad ist eine Comic-Verfilmung, die man so noch nicht gesehen hat. Der Film legt ein unglaubliches Tempo mit einer Erbarmungslosigkeit und Brutalität an den Tag, die man ansonsten höchstens bei The Boys oder Invincible (jeweils auf Amazon Prime) "bewundern" darf. Dadurch entsteht der berechtigte Eindruck: Niemand der Charaktere ist sicher! James Gunn hatte, wie auch in vielen Interviews von ihm so geäußert, freie Hand und durfte tun und lassen, was er möchte. Herausgekommen ist dabei ein Film, der nichts für schwache Nerven und schon gar nichts für Kinder ist, der aber auch erfrischend anders daherkommt und ein waschechter Anwärter für den besten DC-Film der jüngeren Geschichte ist. Wenn ihr euch sicher fühlt und es euch möglich ist, schaut euch diesen Film im Kino an!

Kurzinformationen
Filmlänge: 132 Minuten
Land, Jahr: USA, 2021
Genre: Action, Comic-Verfilmung
Regie: James Gunn

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