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Review: The Sojourn

The Sojourn stellt das Debüt-Projekt des Londoner Spiele-Entwicklers Shifting Tides dar. Als solches wagt es sich an ein schwieriges Unterfangen, möchte das Spiel doch eine philosophische Geschichte über das Leben selbst erzählen.

Wo Licht ist, da ist auch Schatten

Vordergründig ist die Handlung des Spiels jedoch nicht. Vielmehr ist es (für sehr unaufmerksame Spieler) wohl auch möglich, das Spiel durchzuspielen ohne wirklich in Berührung mit dieser gekommen zu sein. Das liegt an der sehr dezenten Erzählweise des Abenteuers, welches aus vier Kapiteln besteht.

Unter dem dezenten Narrativ ist gemeint, dass sich die eigentliche Geschichte über Statuen, die sich in den Leveln befinden, erzählt. Diese zeigen Vater und Mutter, die sich zu Beginn des Spiels über ihr Neugeborenes freuen. Im weiteren Verlauf sieht man das Kind heranwachsen und Entscheidungen treffen. Diese sind nicht immer nur vom Licht geprägt, sondern verweisen auch auf die Schattenseite des Lebens. Hier wird sehr schnell klar, warum die Symbolik mit Licht und Schatten von den englischen Entwicklern gewählt wurde – auch, wenn sie zuweilen etwas plakativ erscheint.

In The Sojourn wechselt man zwischen zwei Welten hin und her

Zwischen zwei Welten

Vielmehr als die Story sind aber wohl die einzelnen Level mit ihrer Rätselstruktur der Kern des Spiels. In diesen sind Spieler dazu angehalten, immer wieder zwischen den Realitäten zu wechseln. Denn: Zu der normalen, gewohnten Welt gibt es in The Sojourn zusätzlich noch eine Schattenwelt, in der andere Dinge möglich sind und umgekehrt. Ziel eines jeden Levels ist es dabei, dieses zu durchqueren und mittels eines Tores zum nächsten zu gelangen. Hierfür müssen unter anderem Brücken gebaut oder Statuen verrückt werden. Dies verlangt – gerade bei fortschreitender Spieldauer – einiges an Hirnschmalz und Konzentration der Spieler ab.

Das Spiel bietet einen wunderschönen Grafikstil

So schön

The Sojourn ist ein wunderschönes Spiel geworden. Hierfür verantwortlich zeichnet ein großartiger, wenn auch eigenwilliger (Comic-)Grafikstil, der stark an Titel, wie The Witness erinnert. Dieser wird definitiv seine Anhänger finden und eventuell auch die Gemüter spalten – aber Schönheit liegt bekanntlich im Auge des Betrachters.

Fazit

Wertung - 7.5

7.5

The Sojourn besticht durch eine wunderschöne Optik und knackige Rätsel. Ein Schwachpunkt besteht aber in der trögen Geschichte, die sich nur sehr passiv im Hintergrund hält und nicht wirklich zum Weiterspielen einlädt. Freunde von Rätsel-Abenteuern sollten aber zugreifen!

Genre: Puzzle-Spiel
Entwickler: Shifting Tides
Publisher: Iceberg Interactive
System: PlayStation 4, XboxOne und PC (Epic Games Store)
Erscheint am: 20. September 2019
Preis: ca.  22 Euro
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