Review: The Binding of Isaac: Afterbirth+

The Binding of Isaac ist in mehreren Punkten ein etwas älteres Spiel. Der Kern stammt aus dem Jahr 2011, der immer wieder mit Erweiterungen bedacht und sogar mit The Binding of Isaac: Rebirth in 16-Bit-Optik neu entwickelt wurde. Die definitive, kompletteste Fassung des Titels, The Binding of Isaac: Afterbirth+, erschien bereits im März in den USA für Nintendo Switch. Nach monatelangen Verzögerungen hat das Spiel offiziell auch Europa erreicht. Und das Warten hat sich gelohnt.

Eine düstere Prämisse

Hinter dem Roguelike-Shoot ‚em up verbirgt sich eine verstörende Geschichte. Der kleine Isaac bekommt gewaltige Probleme, als sich seine Mutter plötzlich einbildet, dass Gott ihr die Opferung ihres Sohnes befohlen hat. Isaac rettet sich in den Keller, wo er es augenblicklich mit einer Armee alptraumhafter Kreaturen zu tun bekommt, die er mit seinen Tränen in Schach zu halten versucht. Segnet man im Kampf mit einem gewaltigen Fleischkoloss oder aber einer winzigen Fliege das Zeitliche, heißt es zurück an den Start. Die manchmal einsetzende Frustration wird in diesen Momenten aber sofort von der Motivation abgefangen, einen neuen Run zu starten. Dieses Phänomen ist vor allem dem gewaltigen Umfang geschuldet.

Teuflisch umfangreich

Abwechslung wird groß geschrieben. The Binding of Isaac: Afterbirth+ verfügt über 600 Gegenstände, 180 Gegnertypen und mehr als 90 Bossgegner, die jeden Run mit seinen zufällig generierten Dungeons zu einem gänzlich neuen Erlebnis machen. Klar, die grundlegenden Mechaniken bleiben im Wesentlichen bestehen, doch jedes Item hat das Potenzial, das Gameplay maßgeblich zu verändern. Isaacs (oder ein anderer der über zehn spielbaren Charaktere) Tränen können sich zum Beispiel in einen gewaltigen Laser verwandeln, der alle Gegner in Sekunden erledigt. Oder aber sie färben sich rot und verursachen mehr Schaden, wirbeln in Kreisen über den Bildschirm, nehmen die Form von Sicheln an, … die Möglichkeiten sind vor allem auch aufgrund des Zusammenspiels diverser Gegenstände beinahe endlos.

Schrecklich komplex

Auf Wunsch blendet das Spiel allerlei Statistiken wie Feuerrate, Laufgeschwindigkeit und mehr ein, die auf den ersten (und auch zweiten) Blick überwältigend wirken können. Doch da hören die Verwirrungen nicht auf. Obwohl eine Übersicht zeigt, welche Gegenstände und Gegner bereits gefunden wurden, bleiben einige Mechaniken ohne externe Quellen im Dunkeln. Das Spiel selbst erklärt nicht welche Voraussetzungen erfüllt werden müssen, um einen Raum erscheinen zu lassen, in dem man einen Pakt mit dem Teufel eingehen kann.

Perfekt für Nintendo Switch

The Binding of Isaac: Afterbirth+ sieht auf Nintendo Switch fantastisch aus. Das Spiel läuft sowohl auf dem Fernseher (1080p) als auch im Handheld-Modus (720p) mit flüssigen 60 Bildern pro Sekunde. Dank der Joy-Con-Controller ist es ohne Mühe möglich, dass bis zu vier Spieler an einer Konsole im lokalen Koop auf Monsterjagd gehen. Die weiteren Spieler nehmen allerdings nur die Rollen von kleineren Unterstützern ein und kosten den Hauptspieler ein Herz, um ins Spiel zu gelangen.

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