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Review: Super Mario Galaxy 1+2

Zwei Meilensteine, ein Paket: Warum Marios Sternstunden 2025 noch heller leuchten – und wo die Gravitation ein bisschen an den Nerven zerrt.

Als Super Mario Galaxy 2007 auf der Wii landete, war es eine kleine Design‑Supernova: Planetoiden mit eigener Gravitation, ein orchestraler Score von Mahito Yokota und Koji Kondo, dazu ein Gefühl von kindlicher Entdeckerfreude, das man in dieser Dichte selten erlebt. 2010 legte Nintendo EAD Tokyo mit Super Mario Galaxy 2 nach – weniger Zwischensequenzen und Hub‑Welt, mehr fokussiertes Leveldesign, höhere Herausforderung, Yoshi, neue Anzüge und Ideen im Minutentakt. 2025, pünktlich zum 40‑jährigen Jubiläum von Super Mario (Super Mario Bros. erschien 1985), sind beide Spiele als Doppelpaket für Nintendo Switch und Nintendo Switch 2 zurück. Wir haben auf der Nintendo Switch 2 getestet – und uns erneut bis über beide Ohren verliebt.

Docked auf einem 4K‑Display wirkt die Sternenreise gestochen scharf und läuft butterweich. Ladezeiten sind spürbar kürzer als bei älteren Versionen, die Benutzeroberfläche wurde modernisiert und es gibt Komfort‑Extras wie einen Assist‑Modus sowie zusätzliche Kapitel im Rosalina-Bilderbuch. Die neue Interpretation der Zeigersteuerung (Gyro + Stick bzw. Touch im Handheld) ist solide – doch dazu später mehr.

Leveldesign: Gravitation als Spielzeug

Beide Spiele bleiben Paradebeispiele dafür, wie Nintendo Mechaniken inszeniert und variiert. In Super Mario Galaxy schleudert uns die Schwerkraft zwischen Mini‑Planeten, Röhren, Sternringen und Bossen, die genauso verspielt wie spektakulär sind. Super Mario Galaxy 2 dreht an allen Reglern: straffer aufgebaut, mit Weltkarte statt Sternenobservatorium, knackigerem Schwierigkeitsgrad und clever eingesetztem Yoshi. Kaum ein Level gleicht dem anderen; Ideen werden präsentiert, verfeinert und im nächsten Moment schon wieder frisch kontextualisiert. Das Ergebnis: permanentes Grinsen – und im späteren Verlauf wohltuend schwitzige Handflächen.

Steuerung & Zeiger: Zwischen „fast wie damals“ und „hm, knapp daneben“

Die Wii-Fernbedienung bleibt unerreicht, wenn es um die unmittelbare Zeigerpräzision geht. Die Gyro‑Lösung auf Switch/Switch 2 imitiert das gut, aber nicht perfekt. In Super Mario Galaxy fällt das weniger ins Gewicht, weil der Zeiger eher Begleitfunktion hat (Sternteile einsammeln, Sternschnuppen auslösen). In Super Mario Galaxy 2 ist er durch Yoshi integraler: Zielen, ziehen, schwingen, Plattformen hervorholen – hier spürt man, dass Gyro regelmäßig nachzentriert werden will und in hektischen Passagen eine Spur fummeliger ist als die alte Wii-Zeigehand. Praktisch: Im Handheld helfen Touch‑Eingaben; im Dock empfiehlt sich die Kombination aus Pro‑Controller und großzügigem Re‑Centering.

Technik & Präsentation 2025

Die Neuauflage liefert auf Nintendo Switch 2 eine sehr saubere 4K‑Ausgabe (docked) bei stabiler Bildrate, während die klassische Switch in 1080p (docked) überzeugt. Darüber hinaus fallen frischere Texturen, bessere Kanten, knackigere Schrift und überarbeitete Zwischensequenzen auf – weg vom alten „Hochskalierungs‑Look“, hin zu klareren Konturen. Der orchestrale Score hat nichts von seiner Magie verloren: Wenn das Gusty Garden Galaxy-Thema einsetzt, ist Gänsehaut Pflicht.

Neue Inhalte & Komfort

Neben der modernisierten UI gibt es einen einsteigerfreundlichen Assist‑Modus, in dem Mario zusätzliche Lebensenergie bzw. Sturzabsicherungen erhält. Das Rosalina-Bilderbuch bekommt neue Kapitel, und ein Musik‑Player lädt zum Lauschen ein. Steuerungsoptionen wurden erweitert (Stick + Gyro, Touch), die Kamera reagiert flinker, und die Sternschnuppen‑Sammelorgien lassen sich im Couch‑Co‑Op weiterhin mit der zweiten Person unterstützen.

Galaxy vs. Galaxy 2: Zwei Sterne, zwei Charaktere

Super Mario Galaxy erzählt ruhiger, märchenhafter, mit Rosalinas Observatorium als emotionalem Anker. Super Mario Galaxy 2 ist die konzentrierte Spielplatz‑Essenz: dichter, trickreicher, fordernder – und mit Yoshi als Spielideen‑Multiplikator. Unser Tipp: Erst das erste Abenteuer genießen, dann den Turbolauf ins Sequel – so passt der Anspruchsanstieg perfekt.

Auf der klassischen Switch bekommt ihr die überarbeiteten Spiele in 1080p (docked) mit denselben Komfort‑Extras und Steuerungsoptionen. Im Handheld sind Touch‑Eingaben fürs Sternteile‑Pflücken besonders angenehm. Wer 2020 die Super Mario 3D All‑Stars-Fassung von Galaxy gespielt hat, erhält hier eine sichtbar poliertere Präsentation, frischere UI, zusätzliche Inhalte – und endlich Galaxy 2 ohne Umwege.

Wirtschaftlich betrachtet: Preis & Gegenwert

Das Doppelpack kostet als Retail üblicherweise so viel wie zwei günstige Einzelkäufe im eShop – wer „nur“ Galaxy 2 nachholen will, fährt digital günstiger. Angesichts des Umfangs, der audiovisuellen Aufbereitung und der nach wie vor brillanten Level‑Regie geht das Preis‑Leistungs‑Verhältnis grundsätzlich in Ordnung, allerdings liegt der Einstiegspreis für zwei Remaster am oberen Ende und dürfte je nach Erwartungshaltung als selbstbewusst empfunden werden. Auffällig: Zum Launch boten einige Händler bereits erste Rabatte bzw. Einführungsangebote, was die Preisdebatte zusätzlich befeuert. Purist:innen mögen sich wünschen, dass die Zeigersteuerung noch variabler wäre – doch das schmälert den Gesamtwert kaum.

Kritikpunkte in der Sternenstaubspur

– Die Gyro‑Zeigersteuerung in Galaxy 2 kommt nicht ganz an die punktgenaue Wii-Haptik heran, gerade in späten Yoshi-Passagen. – Textur‑ und Zwischensequenz‑Upgrades sind gelungen, bleiben aber naturgemäß im Rahmen einer Remaster‑Neuauflage – ein vollwertiges Remake ist es nicht.

Fazit:

Wertung: - 9.5

9.5

Auch wenn der Preis für die beiden Remaster im Vorfeld schon für einige Diskussionen gesorgt hat, Super Mario Galaxy 1+2 sind auch 2025 noch zwei der bessten 3D‑Jump’n’Run die es jemals gegeben hat: fantasievoll, präzise, musikalisch erhaben – und smarter aufgefrischt, als man es auf den ersten Blick vermuten könnte. Wer die Spiele kennt, bekommt die bislang beste Konsolenfassung; wer sie verpasst hat, erhält zwei Pflichttermine im Kalender der Videospielgeschichte. Die Gyro‑Eigenheiten in Galaxy 2 sind spürbar, aber kein Spaßkiller. Der Rest ist Sternenmagie.

Genre: Jump´n Run
Entwickler: Nintendo Entertainment Analysis & Development
Erscheint: 2. Oktober 2025
System: Nintendo Switch / Nintendo Switch 2 (über ein kostenloses Update)
Preis: ca. 70 Euro (einzeln je 40 Euro) 

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