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Review: Super Mario 3D World + Bowser’s Fury

Quasi als letzter Ausläufer des 35. Jubiläum von Super Mario Bros. erscheint nun Mitte Februar noch Super Mario 3D World + Bowser’s Fury. Genau genommen erscheinen damit gleich zwei Spiele, denn neben der Umsetzung des Wii U Spiels Super Mario 3D World auch noch Bowser’s Fury. Dabei handelt es sich nicht,  wie erwartet um eine Erweiterung von 3D World, sondern um ein eigenständiges Spiel, das fast schon mehr an Super Mario Odyssey erinnert.

Super Mario 3D World

Im Popularitäts-Ranking kleiner Kinder stehen Feen sicher nicht weit hinter Prinzessinnen. Was macht Mario daher, wenn sich seine sonst zu rettende Adelige bei seinem neuen Abenteuer auf der Wii U einfach seinem Team anschließt? Ganz einfach: Er rettet stattdessen einfach Feen!

Es sind aber auch schon ganz besondere Zauberwesen, die Mario diesmal aus den Klauen von Erzfeind Bowser befreien muss – so gehen diese nämlich einer Beschäftigung im sanitären Bereich nach, sprich sind Klempnerin/Installateurin von Beruf. Einziger Unterschied: Sie verlegen ihre Rohre quer durch die Welten hindurch, was äußerst praktisch ist, denn so kommt Mario bei seiner Reise wieder in den Genuss der typischen Anzahl an sieben (und ein wenig mehr) Weltkarten, auf der sich Wege und die Levels befinden. Allerdings gibt es auch hier einen Unterschied: Während man auf den Maps früher auf vorgegebene Wege beschränkt war, können sich Mario, Peach, Luigi oder Toad nun frei bewegen. Die Pfade zeigen euch nur an, auf welche Levels ihr zugreifen könnt, nachdem ihr eines davon absolviert habt. Das ist gut, ergibt es doch neuen Freiraum, um abseits der Levels forschen zu können. Dann entdeckt ihr etwa Missionen, in denen ihr einen nicht sprungfähigen Toad durch einen Geschicklichkeitspfad lenken müsst, oder noch schwierigere Missionen, in denen ihr ganz kurze, aber sehr knackige Abschnitte hintereinander lösen müsst, um möglichst viele grüne Sterne zu ergattern. Diese sind sonst im Dreierpack in den Levels versteckt und schalten euch neue Levels – und vor allem die Boss-Battles – frei.

Alles wie gehabt?

Bislang klingt alles noch sehr vertraut, aber dennoch erwartet euch bei Super Mario 3D World eine Menge Neues. Die Power-Ups sind ein Best-of vergangener Jahre, allerdings gibt es ein neues, welches Mario & Co. in Miezekatzen verwandelt. In der Haut der pelzigen Mäusefresser lässt es sich Mauern hinaufklettern, was einiges einfacher macht. Simpler wird es weiterhin durch die unterschiedlichen Fähigkeiten der einzelnen Helden. Mario spielt sich wie gehabt, Luigi springt höher, Peach kann schweben und Toad flitzt wie ein Einser. Hier muss man erwähnen, dass Nintendo die Levels so designt hat, dass man sich auch im Vorfeld genau überlegen sollte, wen man denn am besten einsetzt. Das erübrigt sich natürlich, wenn man zu viert spielt.

Sehr familienfreundlich könnt ihr das komplette Abenteuer auch im Multiplayer bestreiten. Ob dies Spaß macht, liegt an den Mitspielern und dem eigenen Anspruch. Will man einfach chaotischen Spaß haben, kann man in jeder Konstellation loszocken. Auch Pilzland-Neulinge werden ihre Freude haben, wenn sie mit Mario loswetzen, allerdings ist die Steuerung durch drei Dimensionen doch ein wenig schwieriger zu erlernen. Will man also möglichst schnell Bowsers letztes Schloss entern, dann sollte man sich schon geübtere Personenan die Seite holen. Neu in der Switch-Version ist der  Online-Mehrspieler-Modus. Konnten damals Freunde nur lokal das Abenteuer bestreiten, dürfen nun bis zu vier Spieler über das Internet gemeinsam die Level erforschen.

Jede einzelne Mission hat ihre eigenen Ansprüche und Settings. Mal läuft man einen großen Turm hinauf, mal gibt man sich eine Rutschpartie in einem übergroßen Schlittschuh, mal trägt man eine Piranha-Pflanze durch die Kanalisation, die Gegner einfach auffrisst, und ein anderes Mal surft man auf einem Dino über Wellen – es ist herrlich, was Nintendo da noch an Kreativität aus dem Hut gezaubert hat. Das generelle Spieltempo wurde im Vergleich zum Original leicht angehoben. Mario & Co beschleunigen zügiger und laufen allgemein etwas schneller. Dafür wurde aber auch mit dem Hechtsprung eine neue Aktion in da Spiel eingebaut, wie schon bei Super Mario Odyssey aktiviert ihr diese wenn ihr im Sprung ZR + Y drückt.

Das Spiel unterstützt alte wie auch neue amiibo:  Zeitgleich mit dem Spiel erschienen Katzen-Mario und Katzen-Peach im amiibo-Doppelpack. Ebenfalls neu ist ein jederzeit aktivierbarer Fotomodus.

Bowser’s Fury

Wohl auch, um einen Rerelease (das Original erschien schon 2013) zum Vollpreis zu rechtfertigten, hat sich Nintendo entschieden der Switch Version mit  Bowser’s Fury ein zweites Spiel zu spendieren. Eine sehr gute Entscheidung, denn die beiden Spiele unterscheiden sich deutlich von einander und so bietet die Beigabe einen tollen Mehrwert! Zwar ist Bowser’s Fury ein deutlich kürzeres Vergnügen (Ihr könnt je nach Spielart mit 5-6 Stunden rechnen), das Spiel zeigt aber einmal mehr die Ideen- und Experimentierfreude bei den Gamedesignern von Nintendos Mario-Team.

Auf den ersten Blick ähneln sich die beiden Games. So steuert ihr die gleiche Version von Mario und habt auch die gleichen Fähigkeiten und Power-Ups wie im Hauptspiel zur Verfügung. Auf den zweiten Blick erinnert auch Bowser’s Fury jedoch mehr an 3D Marios, wie Super Mario Odyssey oder Super Mario Sunshine. Anstatt einzelner Level in einer Welt ist der Schauplatz des eigenständigen Abenteuers, der Lapkat-See, wie eines der Königreiche aus Super Mario Odyssey aufgebaut. Es ist ein malerischer Ort, auch wenn man immer wieder merkt, dass hier nicht die Super Mario Odyssey Grafikengine zum Einsatz kommt, sondern die Engine aus Super Mario 3D World. Nintendo behilft sich auch hier mit extremen Tiefenschärfe-Effekte, um die Engine zu entlasten. Die Lapkat Welt ist in verschiedene Abschnitte unterteilt, die unterschiedlich erkundet werden wollen. In jedem Abschnitt gibt es 5 sammelbare Katzen-Insignien, die durch das Absolvieren von Jump’n’Run-Herausforderungen, das Besiegen von Feinden oder das Entdecken von Geheimnissen verdient werden.

Die „Katzen-Insignien“ sind augenscheinlich eine Designanlehnung an die Sammelobjekte in Super Mario Sunshine – und das ist nicht der einzige Berührungspunkt mit Sunshine. Abgesehen von der glitzernden Stand & Meeresästhetik treffen wir auch auf Bowser Jr., der seinen magischen Pinsel aus Sunshine umklammert und arbeiten mit ihm zusammen. Bowser Jr. kann dabei natürlich von einem zweiten Spieler gesteuert werden oder als KI-Begleiter fungieren, der auf die Wände gemalte Geheimnisse freischaltet, Gegenstände aufhebt und Feinde bekämpft (und über ein eigenes Optionsmenü verfügt, in dem ausgewählt werden kann, wie sehr er unterstützend eingreift). Gemeinsam haben Sie die Aufgabe, die Küsten und Gewässer von Lapkat von einer Verseuchung mit Sunshine-ähnlichem, schwarzem Schlamm zu säubern – dieses Mal allerdings ausschließlich mit der Kraft von Leuchttürmen (ja, in dieser Openworld gibt es Türme!). Die Leuchttürme werden jedoch auch für das Highlight schlechthin gebraucht.

In regelmäßigen Abständen ändert sich das Wetter in Lapkat zum Schlechten und signalisiert das Erscheinen der namensgebenden Bowsers Wut (Bowser’s Fury), einer neuen Version von Marios altem Feind, der durch die Wirkung des Schlamms auf Kaiju-Proportionen (Yeah Godzilla!) gestreckt wurde. Ja, das erinnert natürlich alles ein wenig an Blood Moon in Zelda: Breath of the Wild, wirkt aber ordentlich frisch und es macht auch ordentlich Spaß, entweder den gigantischen Bowser zu meiden bis er wieder verschwunden ist oder ihn dank der Macht der Giga-Glocke ebenfalls auf gigantische Maße gewachsenen Giga-Katzen-Mario mit etwas Gewalt zu vertreiben.

In dieser Wutphase des Spiels werden auch noch andere sonst befreundete NPCs plötzlich böse und vom Himmel fallen zusätzliche Plattformen und ein gefährlicher Lavaregen. Technisch läuft Super Mario 3D World + Bowser’s Fury mit einer Auflösung von 1080p (720p im Handheld-Modus). Die Bildrate liegt bei flüssigen 60 Bildern in der Sekunde.

Fazit

Wertung - 9

9

Die wichtigste Frage: Ist Super Mario 3D World + Bowser's Fury den Vollpreis wert? Nun habt ihr das Hauptspiel damals auf der Wii U nicht gespielt, so kann man diese Frage mit einem klaren JA beantworten. Zwar war Super Mario 3D World schon damals vielleicht nicht so innovativ wie Super Mario Galaxy und dessen Sequel, die Level-Anforderungen und deren Design sind allerdings so erstklassig geraten, dass man als Spieler gar nicht mehr wieder aus den Weiten des Feenlandes abrücken möchte. Super Mario 3D World ist also schon alleine ein "Must Have", zusammen mit Bowser's Fury hat die Switch eine exzellente Erweiterung ihrer Spielebibliothek bekommen, bei der auch Veteranen beim Andenken eines Neukaufs schwach werden dürfen.

Genre: Jump´n Run
Entwickler: Nintendo
System: Nintendo Switch
Erscheint: 12.02.2021
Preis: ca.  60 Euro

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