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Review: Steredenn: Binary Stars

Auswendig lernen ist zwecklos

Mit Steredenn: Binary Stars bringt der französische Indie-Entwickler Pixelnest Studios ein Shoot ’em up im Pixel-Retrolook auf die Nintendo Switch. Das Zweimannprojekt mixt dabei klassische Shoot ’em up-Elemente mit einer Portion Roguelike.

Das kenn ich doch

Pixelnests Shoot ’em up feierte sein Debüt bereits im Oktober 2015 auf Steam und erschien in Folge auch für PS4, Xbox One und iOS. Es kann also durchaus sein, das ihr Steredenn bereits gespielt habt. Da die Entwickler mit Binary Stars nun eine stark erweiterte Fassung des Indie-Hits veröffentlicht haben, lohnt sich ein Blick auf die Switch-Version.

Rougelike

Pixelnest hat der Version für Nintendos Konsolenhybriden ein „anfängerfreundliches“ Schiff (The Fortress) hinzugefügt, das mehr Gesundheit hat, weniger Schaden nimmt und zudem eine spezielle Fähigkeit hat. Schwer ist Steredenn: Binary Stars allerdings immer noch. Das liegt vor allem daran, dass die Levels bei jedem Spielstart aufs Neue prozedural generiert werden. Sich die Levels respektive die auftauchenden Gegnerwellen einzuprägen, funktioniert also nicht. Dennoch folgen die unterschiedlichen Gegner immer demselben Muster. Mit jedem neuen Versuch verinnerlicht ihr euch also doch ein wenig mehr vom Spiel und kommt eurem Ziel, dem Ende der sieben Level, ein Stück näher.

Die am Ende jedes Levels auftauchenden Bosse variieren jedoch ihre Angriffsmuster und können selbst nach einigen Anläufen noch überraschen. Auch hier gilt: Je öfter ihr gegen einen Boss antretet, desto besser lernt ihr die unterschiedlichen Angriffe kennen. Solltet ihr unterliegen, und das wird sehr oft passieren, startet ihr wieder ganz vom Anfang, denn neben dem prozeduralen Leveldesign vereint das Konzept ein weiteres Roguelike-Element: Permadeath.

Pick-Up-Chaos

Habt ihr einen Boss besiegt, erhaltet ihre eure Energie zurück und könnt euch für eines von mehreren Upgrades entscheiden. So verstärkt ihr beispielsweise eure Primärwaffe, erhaltet Schilde, zusätzliche Lebenspunkte oder schnappt euch eine von über 30 unterschiedlichen Sekundärwaffen. Darunter finden sich zielsuchende Geschosse, Unterstützungs-Drohnen, starke Laser und noch weitaus exotischere Waffensysteme.

Upgrades findet ihr auch in den jeweiligen Levels von Steredenn: Binary Stars. Die Pick-Ups unterscheiden sich zwar in ihrer Farbgebung, welche Extrawaffe sich darin genau befindet, seht ihr allerdings nicht, da jede Waffengattung in mehreren Variationen erhältlich ist. Zudem führt das prozedurale Spieldesign dazu, dass ihr euch kaum an eine bestimmte Waffe gewöhnen könnt, da ihr nie sicher seid, dass ihr selbige auch im nächsten Run erhaltet.

Fliegen, ballern, Punkte sammeln

Neben dem Arcade-Modus haben die Entwickler auch einen lokalen Koop-Modus integriert, der es ermöglicht, zu zweit auf Punktejagd zu gehen. Weiters gibt es einen wöchentlichen Boss-Rush und tägliche Runs mit vorgegeben Gegnern und Waffen sowie einen Arenamodus, in dem ihr erneut gegen bereits besiegte Bosse unter selbst gewählten Bedingungen antreten könnt.

Was das Gameplay betrifft, macht Steredenn: Binary Stars alles richtig. Das Raumschiff folgt brav jedem Befehl und lässt sich akkurat durch jede aufkommende Bullet-Hell-Passage manövrieren. Der im Retro-Look gehaltene Grafikstil ist grobpixelig, bunt und natürlich Geschmackssache. Dem Gegnerdesign, besonders jenem der Bosse, hätte vielleicht ein wenig mehr an Abwechslung gut getan. Der rockige und stimmungsvollen Soundtrack wurde im Vergleich zum Original erweitert und passt auch weiterhin hervorragend zum Spielgeschehen.

Fazit

Wertung - 8

8

Indie-Shoot ’em up-Hell

Steredenn: Binary Stars bricht mit einigen Konventionen des Genres und bietet einen erfrischenden Mix aus Shoot ’em Up und Roguelike-Elementen. Statt euch die einzelnen Level und Gegnerwellen einzuprägen, müsst ihr euch hier jedes Mal aufs Neue einstellen. Dieser ungewöhnliche Ansatz, gepaart mit dem recht hohen Schwierigkeitsgrad wird sicher nicht jedem gefallen, frustresistente Spieler und Genrefans bekommen jedoch ein motivierendes Indie-Game im Retro-Pixellook.

Genre: Shoot ’em up
Entwickler: Pixelnest Studio
System: Nintendo Switch
Erscheint: Erhältlich
Preis: ca. 15 Euro

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