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Review: Steep

Mit dem Snowboard auf dem Rücken stapft ihr einen steilen Hang hinauf, der weiße Pulverschnee knirscht unter euren Stiefeln und hinter der Kuppe wartet ein 360-Grad-Panorama der Alpen, das euch demütig werden lässt. Bevor ihr aber die Abfahrt wagt, wird noch ein Blick durch das Fernglas geworfen, denn da hinten am Horizont ragt eine steile Bergkante hervor, die sich perfekt für einen Absprung mit Wingsuit eignen könnte.

Steep, Ubisofts neuer Open World-Titel, der sich irgendwo zwischen Sportsimulation und Erkundungsspiel einordnen lässt, präsentiert den Spielern einen der größten Spielplätze der Welt, die Alpen. Nach einem kurzen Tutorial, bei dem ihr nur einen kleinen Einblick in die zu entdeckende Berglandschaft bekommt, seid ihr auf euch alleine gestellt und könnt nun im wahrsten Sinne des Wortes die Freiheit genießen und machen, auf was ihr Lust habt. Dieses Fehlen von unsichtbaren Wänden ist auch gleich zu Beginn das großartigste Feature von Steep. Egal ob ihr euch mit den Skieren auf einen technisch anspruchsvollen Parcours begebt und versucht, möglichst viel Punkte durch Tricks zu erlangen oder an einem Orientierungsrennen teilnehmt – ihr könnt den Pfad jederzeit verlassen und die spannende Landschaft auf eigene Faust erkunden.
Habt ihr eine schöne Linie durch den absolut hervorragend aussehenden und klingenden Schnee gezogen, könnt ihr diese mit anderen Spielern teilen und sogar zur Herausforderung machen. Ebenso könnt ihr bei Wettkämpfen gegen andere Spieler Punkte sammeln und neue Ausrüstungsgegenstände, Kleidung und neue Einstiegspunkte freischalten. Wem das Aussehen seiner Charaktere egal ist, der kann die Challenges dafür nutzen, um mit atemberaubende Replays Respekt zu bekommen. Der Replay-Editor bietet genug Möglichkeiten, seine Stunts in neuem Licht erscheinen zu lassen, das authentische Audio-Klackern der Gopro-Kamera inklusive.

Egal an welchem Abhang ihr steht, ihr habt vier Möglichkeiten, euch in die Tiefe zu stürzen: Ski, Snowboard, Wingsuit oder Paragleiter sind eure Vehikel zum schnellen Kick.

Leider haben die eigentlich augenscheinlichsten Funsport-Varianten auch die größten Schwächen. Denn obwohl es durchaus Freude bereiten kann, seine Schwünge durch den glitzernden Firnschnee zu ziehen, richtig intuitiv und knackig fühlt sich die Steuerung hierbei nicht an. Viel zu schwammig reagiert der eigene Charakter auf das Einlenken des Spielers vor einem nahenden Felsen, viel zu befremdlich fühlt sich die Physik an. Hier scheint Ubisoft der Spagat zwischen Simulation und Arcade nicht wirklich gelungen zu sein. Nur selten gelingen actionreiche Abfahrten mit Flow und Grazie. Wo das Spiel hingegen brilliert, ist der Wingsuit-Modus, bei dem ihr so knapp wie nur möglich an den spitzen Felsen vorbeifliegt und nebenbei eine epische Aussicht genießt. Auch beim Paragleiten könnt ihr nicht nur am schnellsten von A nach B gelangen, sondern auch waghalsige Linien durch die Luft ziehen und euch einen Überblick verschaffen.

Trefft ihr unterwegs auf einen anderen Spieler, könnt ihr ihm eine Einladung schicken und zu zweit die Gegenden unsicher machen, was sich positiv auf eurer Punkte auswirkt, denn hierbei zählen eure Aktionen das vielfache. Nebenbei kann es ziemlich motivierend sein, wenn euer virtueller Partner mit hoher Geschwindigkeit wenige Meter vor euch durch den Schnee oder die Lüfte gleitet und euch auf nette Locations aufmerksam macht.

Grafisch wirken die Berg- und Schneelandschaften von Steep zum ersten Mal ein einem Videospiel absolut lebendig, dynamisch und bezaubernd und das trotz riesiger Open-World-Level, in denen ihr Monate verbringen könnt. Dynamische Licht- und Wetterverhältnisse, ein zum Setting absolut perfekt passender Soundtrack und Mountain Stories tragen extrem viel zur Atmosphäre bei und geben jedem Berg der Alpen einen eigenen Charakter.

Genre: Sport, Adventure
System: PS4, Xbox One, Windows-PC
Entwickler: Ubisoft
Erscheint: Erhältlich
Preis: ca. 60 Euro

Review Overview

Wertung - 7.5

7.5

So schön kann Winter sein

Steep ist ein Wintersport-Titel, der in seiner Kernaufgabe, dem Wintersport mit Skiern oder Snowboard, nicht ganz überzeugen kann. Trotzdem liegt die Schönheit des Titels, wie so mancher Trail im Spiel, abseits des Bekannten. Wer neben seinem Hang zum schnellen Adrenalin-Kick und bunten Outfits auch das explorative Element und die Majestät der Alpen schätzt, wird hier früher oder später sein persönliches Glück finden.

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