Review: Star Wars: Wiederaufbau der Galaxis (Mini-Serie) spoilerfrei
TIE-Flügeljäger und Ewok-Kopfgeldjäger sind in der fröhlichen Disney Plus-Miniserie reichlich vertreten
Es ist ein gigantischer kommerzieller Erfolg, den wohl niemand so erwartet hatte. Vor 25 Jahren startete mit LEGO Star Wars eine Erfolgsgeschichte, die inzwischen weit mehr als Spielzeug umfasst! 2024 wird dies mit neuen mobilen Videospielen und Lego-Sets gefeiert – und nun einer ganz besonderen Mini-Serie bei Disney+!
Bei den Star War-Comics gibt es schon seit Jahrzehnten immer wieder „was wäre wenn“-Miniserien: In einem recht bekannten Comic stirbt etwa Luke Skywalker schon zu Beginn von Episode IV und Leia tritt an seine Stelle und wird schlussendlich zur Jedi ausgebildet. Dass ausgerechnet jetzt eine Lego-Serie diese alternativen Szenarien auf die Fernsehschirme bringt, liegt eigentlich auf der Hand: Der ursprüngliche Gedanke bei Lego ist ja auch eher die Umsetzung der eigenen Fantasie und von Ideen als das einfache Nachbauen von Modellen (Anmerkung: Natürlich sind auch einige Star Wars: Wiederaufbau der Galaxis-Modele angekündigt… ): Möge also das abgedrehte Mischen und Anpassen beginnen!
In Lego Star Wars: Rebuild the Galaxy bzw. Star Wars: Wiederaufbau der Galaxis verursachen zwei Hirten versehentlich einen apokalyptischen Umbau des Star Wars-Universums. Unter Verwendung der gleichen Legosteine werden die Planeten, Fahrzeuge und Technologien der Saga dramatisch umgestaltet und in eine Mischung aus bereits existierenden Designs und Konzepten verwandelt. Dieser Polsprung erstreckt sich auch auf die vertrauten Charaktere der Serie, die als Bösewichte wie Helden und als Helden wie Bösewichte neu interpretiert werden. Verantwortlich sind dafür die Autoren Dan Hernadenz und Benji Samit (Pokémon Detective Pikachu), die sich etwa auch nicht nehmen ließen, die seit Jahren immer wieder aufkommende Fan-Theorie rund um Darth Jar-Jar zum Leben zu erwecken.
Die Serie präsentiert sich als seltsames Durcheinander vertrauter Kreaturen, Charaktere, Raumschiffe und Planeten gemixt mit dem typisch naiven Lego Humor und einem großen Schuss Star Wars-Insider-Gags. Zum Beispiel ist hier nicht Han Solo mit Prinzessin Leia zusammen, sondern Greedo. Der Grund? Er hat zuerst geschossen! Wer so etwas witzig findet, wird mit Star Wars: Wiederaufbau der Galaxis seinen Spaß haben, viel tiefgründiger wird das ganze nämlich nicht. Dabei verkommt die eigentliche Geschichte ein wenig zur Nebensache – dass diese etwas dünn ist, um vier Mal rund zwanzig Minuten zu füllen, fällt dadurch kaum auf.
Wer die Serie auf Englisch ansieht, darf sich übrigens auf viele bekannte Stimmen freuen: Zu den Sprechern gehören Gaten Matarazzo (Sig Greebling), Tony Revolori (Dev Greebling), Bobby Moynihan (Jedi Bob), Marsai Martin (Yesi Scala), Michael Cusack (Servo), Ahmed Best (Darth Jar Jar) und Mark Hamill (Luke Skywalker). Und natürlich wird auch ausgiebig der Soundtrack von John Williams zitiert, der der Serie – neben den bekannten Figuren und Modellen, auch wenn sie remixed werden, Star Wars-Flair verleiht.
Gesamt bleibt der Eindruck, dass sich die Serie vor allem an Star Wars-Fans richtet, die ihren Spaß mit den Zitaten, Anspielungen und dem bunten Wirrwarr haben können. Aber auch (uneingeweihte) Kinder können ihren Spaß mit den vier Folgen haben; allerdings kann es sein, dass sie plötzliche Lacher ihrer wesentlich Star-Wars-erfahreneren Eltern eher irritieren und viele Gags an ihnen vorübergehen. Glaubt uns – wir sprechen aus Erfahrung … (Florian Scherz/Michael Furtenbach)
Star Wars: Wiederaufbau der Galaxis startet am 13. September mit allen vier Folgen bei Disney+!