Review: Star Wars: Jedi Survivor
Endlich eine Zuflucht für Cal und seine Crew?
Beinahe vier Jahre sind vergangen seit Electronic Arts mit Star Wars: Jedi: Fallen Order seinen Ruf, keine ordentlichen (Singleplayer-)Spiele mit der Star Wars-Lizenz herzustellen, zu widerlegen versuchte und größtenteils damit erfolgreich war. Fallen Order war bei Spieler*innen und Kritiker*innen ein Erfolg. Nun geht die Reise um Cal Kestis und BD-1 in Jedi: Survivor weiter.
Gemeinsam gegen das Imperium
Jedi Survivor beginnt anders als erwartet. Cal Kestis und BD-1 haben sich von ihrer bekannten Crew aus Teil 1 getrennt und streifen durch die Galaxis, um gegen das Imperium zu kämpfen. Eine Sisyphusarbeit, haben die beiden doch immer mehr das Gefühl, dass all ihre Bemühungen wenig bringen und das Imperium an Macht und Stärke gewinnt – bis es zu einer vielversprechenden Entdeckung kommt: Ein Ort, der dem Imperium unbekannt ist und der sicher für ihn und seine Freund*innen ist. Dieser könnte den Widerstand gegen das Imperium stärken und wichtig für den Fortbestand der Jedi sein. Hierfür benötigt Cal jedoch Hilfe und begibt sich auf die Suche nach seiner ehemaligen Crew bestehend aus Greez Dritus, Cere Junda und Merrin. Denn nur gemeinsam können sie den geheimnisvollen Ort finden und ihre nächsten Schritte gegen das Imperium planen.
Fühle die Macht
Jedi Survivor setzt spielerisch nahtlos da an, wo der Vorgänger aufgehört hat. Die wichtigsten Fähigkeiten aus Teil 1 sind bereits zu Beginn des Sequels verfügbar. Darauf aufbauend setzt Survivor jedoch stets einen drauf und erweitert das Fähigkeiten-Repertoire von Cal Kestis. Die Fortsetzung ermöglicht mittels mehrerer Lichtschwert-Stile ans Ziel zu kommen – sei es mit einfachem Schwert (einhändig), beidhändig (Crossguard), zwei Schwertern, Doppelklinge oder mit einem zusätzlichen Blaster (inkl. Lichtschwert). Letzteren erhält Cal von seinem neuen Gefährten Bode Akuna.
Die diversen Lichtschwert-Stile spielen sich allesamt unterschiedlich und schließlich wird jede*r selbst wählen müssen, welchen er oder sie bevorzugt. Wir machten beim Testen des Spiels die Erfahrungen, dass das einfache Lichtschwert den Mittelwert bei allen Kategorien erfüllt und sich eher für wenige Gegner auf einmal eignet, während die Doppelklinge langsamer ist, aber für viele schwächere Gegner auf einmal sehr wirksam ist. Der Blaster-Stil stellt eine gelungene Alternative bei Kämpfen gegen Gegnergruppen bestehend aus Fern- und Nahkämpfern dar. Aber keine Sorge: Die Entwickler*innen gaben bezüglich des Blasters sehr schnell Entwarnung und versicherten, dass dieser auch in Zukunft nur spärlich eingesetzt und nicht den Nahkampf ersetzen wird. Wir setzten vor allem die beidseitige (eignet sich gegen schwer gepanzerte Gegner) und Doppelklingen-Variante beim Spielen ein. Wichtig zu erwähnen ist hier, dass stets zwei Varianten „ausgerüstet“ werden können und mittels Knopfdruck dynamisch zwischen ihnen gewechselt werden kann.
Nebst der Schwerter (und Blaster) hat Cal natürlich, wie es sich für einen ordentlich Jedi gehört, auch die Macht auf seiner Seite. Diese setzt er unterschiedlich ein, um ans Ziel zu kommen. Hier stößt er mal ein paar Stormtrooper von einer Klippe oder zieht sie an sich heran, um sie besser mit dem Lichtschwert bearbeiten zu können, da nützt er die Macht, um ein Reittier zu zähmen (Im Spiel können beispielsweise Nekko oder Spamel geritten werden oder mit Relter von Schlucht zu Schlucht geflogen werden). Das Fortbewegen in Survivor ist aber ohnehin ein eigenes Thema.
Parcours in einer Galaxy weit, weit entfernt…
Cal springt gegen Wände, läuft an ihnen entlang, schwingt sich an Seilen oder mittels Greifarm durch die Lüfte wie Spider-Man… es gibt Passagen im Spiel, wo wir über eine längere Distanz den Boden nicht berührt, geschweige denn gesehen hätten. Nicht, dass wir das gewollt hätten. Dies spielt sich flüssig und fühlt sich beim Spielen auch sehr gut an. Es entsteht ein Flow, wie wir ihn zuletzt in den Uncharted-Spielen gespürt haben.
Warnung für die PC-Version
Star Wars: Jedi: Survivor wurde für dieses Review auf einer Xbox Series X getestet. Berichten zufolge leidet die PC-Version des Spiels unter erheblichen technischen Problemen, welche in der Form auf der Xbox nicht feststellbar waren. Electronic Arts hat bereits einen Day One-Patch für die PC-Version veröffentlicht und verspricht weitere Patches für die Zukunft.
A note from the Jedi Team on the PC version of Star Wars Jedi: Survivor pic.twitter.com/C3bp78VICr
— EA Star Wars (@EAStarWars) April 28, 2023
Schönheitsfehler
Jedi: Survivor sieht deutlich besser aus als sein Vorgänger. Vor allem die Umgebungen, also die diversen Planeten sind wunderschön und detailreich designt. Im dritten Jahr der Next-Gen-Konsolen bekommen wir so schön langsam das Gefühl, dass auch grafisch die einzelnen Blockbuster nachrüsten und die aktuelle Konsolengeneration in den Mittelpunkt der Entwicklung stellen. Auch, wenn hier vermutlich noch viel Luft nach oben besteht. Bezüglich der Performance ist Jedi: Survivor leider noch nicht Next-Gen würdig. Häufig konnten wir Framerate-Einbrüche und Ruckler feststellen. Gelegentlich mussten einzelne Texturen nachgeladen werden, obwohl wir uns mit Cal in der unmittelbaren Nähe befanden. Dies ist zwar kein Vergleich zu der scheinbar zum Release unspielbaren PC-Version, aber dennoch ärgerlich – und eigentlich unverständlich.
https://twitter.com/EAStarWars/status/1651617059183431684
Fazit
Wertung - 8.5
8.5
Star Wars: Jedi: Survivor ist auf den Konsolen zu empfehlen. Die einzelnen Planeten sehen umwerfend aus, das Gameplay mit den diversen Lichtschwert-Varianten macht Spaß und kann individuell auf die eigenen Bedürfnisse angepasst werden - und schließlich wird eine interessante Geschichte im Star Wars-Kosmos erzählt. Einzelne Performance-Probleme bestehen aber, weshalb sich ein leichtes Zuwarten, ehe die Probleme weggepatcht wurden, empfiehlt. Alle, die jedoch nicht warten können, erhalten nichtsdestoweniger ein grandioses Jedi-Abenteuer, welches das Warten auf Teil 3 nicht leichter macht.
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Entwickler: Respawn Entertainment
System: PlayStation 5, Xbox Series X|S, PC
Erscheint: Erhältlich
Preis: ca. 70 Euro