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Review: Star Wars Jedi: Fallen Order

Die Macht ist stark in diesem da!

Star Wars Fans hatten es auch im Bereich der Videospiele in den letzten Jahren alles andere als leicht. Selbst der sehr gute Star Wars: Battle Pod Arcade-Automat ist schon 2014 erschienen, die beiden Star Wars: Battlefront Teile waren für viele Spieler das falsche Genre und, wie viele Star Wars Free2Play Games mit Microtransactions überfrachtet. Da half es auch nicht, dass gleich mehrere lang erwartete Spiele kurzerhand eingestellt wurden. Mit Star Wars Jedi: Fallen Order soll nun Respawn Entertainment (Titanfall, Apex Legends) für eine Versöhnung mit den Gamern sorgen. Man setzt dafür nicht etwa auf eine große Openword, sondern auf ein klassisches Third-Person-Action-Adventure.

Eine neue Hoffnung?

In Star Wars Jedi: Fallen Order übernehmt ihr die Rolle von Cal Kestis. Einem jungen Padawan, der die Auslösung des Jedi Ordens durch die Order 66 bzw. in weiterer Folge durch das galaktische Imperium überlebte und als einfacher Arbeiter, der Raumschiffe aus den Klonkriegen zerlegt, versteckt lebt. Dies geht so lange gut bis er, mithilfe der Macht, einen Freund bei einem Unfall rettet. Dies ruft die „zweite Schwester“, eine Inquisitorin auf den Plan, die mit eiserner Hand Jagd auf Cal macht. Zu Hilfe kommt ihm die Crew der Mantis. Die ehemalige Jedi und der Pilot Greez bilden zusammen mit euch ab sofort ein Team, das schon bald durch den kleinen Droiden BD-1 ergänzt wird. Und die vier haben kein kleines Ziel: Den Wiederaufbau des Jedi Ordens!

Gerade BD-1 wird euch schnell ans Herz wachsen und erweist sich ebenso als sehr nützlich. Er versorgt euch mit Heilitems, scannt Feinde nach ihren Schwachpunkten ab, spielt Holonachrichten ab, hackt sich in Computer, öffnet Türen- und Truhen und vieles mehr. Auch die beiden anderen Crew-Mitglider lernt ihr nach und nach immer besser kennen. Lob gibt es hier für die Dialoge, die sowohl im englischen von den Original Schauspielern, als auch in der deutschen Synchronisation glaubhaft und dynamisch umgesetzt wurden. Ohne zu spoilern bekommt ihr eine spannende aber auch typische Star Wars Story geboten, die natürlich schnell an die Limitationen herankommt, dass sie sich in den bestehenden Kanon zwischen Episode 3 und 4 einfügen muss. Mit Rückblicken wird die dramatische Vergangenheit der Charaktere inszeniert und ohne große Überraschungen kann man schon nach einigen Stunden erahnen, wie diese Reise wohl zu Ende gehen wird.

Im Laufe des Abenteuers bereist ihr fünf abwechslungsreiche Planet. Darunter die Wookie-Heimat Kashyyyk, den Eisplaneten Zeffo oder die Hölle von Dathomir, Heimat der Nachtschwestern oder auch der Zabrak. Letztere Spezies gehörte auch der Sith-Lord Darth Maul an. Das Besondere: Jedi: Fallen Order ist zwar ein eher geradliniges Action-Adventure und wenn ihr das Game durchgespielt habt, habt ihr alles gesehen. In bester Metrovania Manier werdet ihr die verschiedenen Planeten jedoch öfters besuchen. Das Leveldesign ist nämlich so ausgelegt, dass ihr erst nach und nach die Fähigkeiten bekommt, um alle Bereich aufsuchen zu können. So könnt ihr im Navigationscomputer der Mantis selbst bestimmen, welchen Planeten eurer Raumschiff als nächstes ansteuern wird. Ein Highlight sind die typischen Dungeons, die, ähnlich wie in Ocarina of Time oder Tomb Raider mit einfachen Rätseln und Geschicklichkeitsaufgaben zusätzlichen Schwung in das Gameplay bringen. Neben immer neuen Wegen, Bereichen und Storyelementen, die ihr so freischaltet, gibt es auch eine unüberschaubare Anzahl an Sammelitems im Spiel zu finden. Dies sind fast immer rein kosmetische Dinge, mit denen ihr das Aussehen eures Lichtschwerts, euer Outfit (ein Poncho), das der Mantis oder von BD-1 mehr oder weniger stark verändern könnt. Dies ist nichts, das das eigentliche Spiel verändert, aber ihr könnt euren Held(en), eine etwas persönlichere Note verleihen.

Das Meditieren ist vergleichbar mit dem Leuchtfeuer der Dark Souls-Reihe. Findet ihr auf der Spielwelt einen Meditationspunkt könnt ihr speichern, euch generieren und die erlangten Erfahrungspunkte einsetzen.

Zwar orientiert sich das grundlegende Kampfsystem stark an Games wie Dark Souls oder Sekiro und fordert vom Spieler ein wenig Einarbeitung ab. Dank der vorhandenen Schwierigkeitsgrade sollte sich jedoch kein Frust bzw. auch keine Unterforderung einstellen. Die Entwickler haben auch die Möglichkeit integriert, den Schwierigkeitsgrad so oft ihr wollt und ohne Nachteil für euch zu wechseln. Wählt ihr „Jedi-Schüler“ oder „Jedi-Ritter“ erleidet ihr bei Treffern deutlich weniger Schaden und das Zeitfenster für eine Parade ist entsprechend größer. Es zahlt sich jedoch durchaus aus, sich in das ausgeklügelte System auf angreifen, blocken, ausweichen und Konterattacken einzuarbeiten. Die Kämpfe fühlen sich dadurch deutlich besser und natürlicher an und gerade mit den immer stärker werteten Machtfähigkeiten, bekommt das Spiel deutlich mehr Tiefgang.

Technisch merkt man dem Spiel an, dass wir langsam auf die nächste Konsolengeneration zusteuern. Die aktuelle Unrealengine werkt im Hintergrund und zaubert ein lebendiges Star Wars Universum auf den Bildschirm, das vom Fair am besten mit Rogue One oder an einigen Stellen auch mit Solo: A Star Wars Story zu vergleichen ist. Mehrere Soundoptionen sorgen dafür, dass ihr ein optimales Klangerlebnis bekommt, egal ob ihr Stereo Boxen, 5.1, 7.1 oder Kopfhörer verwendet. Das ganze hat jedoch seinen Preis, denn zumindest im Moment läuft das Ganze nicht immer flüssig und selbst die PlayStation 4 Pro kämpfte bei unserem Test mit Einbrüchen in der Framerate. Zwar gibt es auf der PS4 Pro und der Xbox One X einen Leistungsmodus, aber auch hier gab es noch Einbrüche. Zum Glück halten sich die Schwankungen jedoch so in der Grenze das ein flüssiges Spielen immer möglich ist, man darf aber gespannt sein wie ein solches Game im nächsten Jahr auf PS5 und Xbox Scarlett läuft.

Fazit

Wertung - 8.5

8.5

Na endlich, da ist es das lang erwartete Star Wars Spiel, auf das viele Fans der Sternen Saga so lange gewartet haben. Da geht man bei Electronic Arts komplett auf Nummer sicher und serviert den verärgerten Gamern ein Game, das auf den ersten Blick wie aus einer anderen Zeit wirkt. Ein waschechtes Offline & Solo Action-Adventure wie wir es noch auf der PS3 und der Xbox 360 laufend gesehen haben. Diese Grundformel wurde gemixt aus Elementen wie Zelda, Uncharted, Metroid Prime und natürlich der Souls RPGs von From Software. Herausgekommen ist ein gutes Spiel, das nichts neu macht, aber mit viel Liebe zum Detail die Star Wars-Atmosphäre wunderbar und glaubhaft einfängt. Auch wenn ich mir von der Story am Ende ein wenig mehr Mut gewünscht hätte, gibt es von mir beide Daumen hoch für Jedi: Fallen Order und Entwickler Respawn.

Genre: Action-Adventure
Entwickler: Respawn Entertainment
System: PS4, Xbox One, PC
Erscheint: erhältlich
Preis: ca.  70 Euro

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