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Da Capo Review: Split/Second: Velocity (Xbox Games with Gold)

Burnout + Fullauto x Death Race : Big Brother = Split/Second

Zwischen 1.2. und 15.2. gibt es den Arcade-RacerSplit/Second: Velocity kostenlos für alle Xbox Live Gold-Mitglieder für die Xbox 360 (Xbox One). Für uns Grund genug, euch ein Da Capo-Review aus dem Mai 2010 zu servieren.

Kommt da etwa gerade ein Flugzeug auf mich zu? Ich verreiße das Lenkrad, streife die Bande und pendle mich langsam wieder auf die Ideallinie. Split/Second: Velocity ist Adrenalin pur. Explosionen und waghalsige Überholmanöver im ständigen Wechselspiel, damit euer Puls auch ja immer am Maximum ausschlägt. Doch verbirgt sich hinter der Hollywood-Inszenierung auch ein gutes Spiel? Unser Tipp: weiterlesen!

Close Call

Im Herzen ist Split/Second ein Rennspiel. Ihr habt verschiedene, in wunderschönes Licht getauchte Kurse, die im Idealfall als Schnellster absolviert werden. Dazu steht euch ein kleiner Fuhrpark zur Verfügung, der im Laufe des Spiels noch stark anwächst. Das Spiel unterscheidet zwischen driftfähigen, schnellen und widerstandsfähigen Autos. Welche Vorteile die einzelnen Kategorien bringen, werdet ihr euch wohl vorstellen können, speziell wenn ich euch sage dass ihr mit Drifts, Windschatten fahren und Luftsprüngen eine Powerleiste auffüllt, die es euch erlaubt, bestimmte Dinge auf der Strecke gezielt zu sprengen. Das aber auch nur, wenn gerade ein anderes Auto mit einem blauen Symbol markiert wird. Im Idealfall fliegt euer Gegner dann meterhoch durch die Luft und ihr übernehmt seine Platzierung im Rennen. Je nach Timing dieser Attacken erwischt ihr Kontrahenten direkt, oder aber sie weichen dem Hindernis knapp noch aus. Diese „Close Calls“ werdet ihr ebenso oft erleben, wenn gerade ein Haus über euch zusammenbricht, ihr aber gerade noch unter den größten Brocken durchrasen könnt. Da rast der Puls und ihr merkt, wie der Controller aufgrund des erhöhten Schweißaufkommens langsam aus eurer Hand rutscht. Das Sahnehäubchen bietet das Spiel allerdings, wenn ihr die Powerleiste bis in den roten Bereich füllt. Dann könnt ihr an manchen Stellen fahrbahnverändernde Sprengungen vornehmen, die den halben Bildschirm explodieren lassen, um euch dann einen neuen Streckenverlauf zu präsentieren.

Als Alternativ-Perspektive, kann man sich auch an die vordere Stoßstange binden lassen.

Helikopteralarm

Der Karriere-Modus läuft als große TV-Show ab, obwohl entgegen der großen Ankündigungen eine Art Storyline zu bieten, einzig kurze Introschnipsel die einzelnen Rennen verbinden. Neben Standardrennen finden sich noch ein paar andere Herausforderungen, etwa müsst ihr Raketen ausweichen, die ein Kampfhubschrauber auf die Strecke schießt, Fässern ausweichen, die ein Truck auf euch zurollen lässt, oder aber ihr müsst bestimmte Kurse in einer vorgegebenen Zeit absolvieren. Je nach Platzierung öffnen sich nach und nach neue Kapitel, die mehr Autos und neue Strecken bieten. Jeden Modus, den ihr in der Karriere freispielt, könnt ihr danach auch im Quickplay anwählen, um einzelne Strecken zu üben. Mit einem Freund gemeinsam startet ihr im Splitscreen oder wagt euch online gegen bis zu acht Gegner. Freigespielte Decals aus dem Solospiel zeigen euren Widersachern, wie viel ihr im Game schon erreicht habt, schließlich bekommt ihr für alles was ihr macht Belohnungen. Abgesehen von den Trophäen/Erfolgen, die jedes Spiel auf PS3 bzw. Xbox 360 mit sich bringt, haben die Entwickler auch Ingame einige Motivationshilfen eingebaut. Ständig schaltet ihr neue Dinge frei (Autos, Strecken, Decals, Events) und freut euch des Lebens, dass ihr trotz mittelguter Platzierungen – es gibt keinen einstellbaren Schwierigkeitsgrad und eure Gegner machen keine Gefangenen – im Spiel weiterkommt. Alte Events, bei denen ihr nicht als Erster durch die Ziellinie gerast seid, können noch mal mit einem besseren Auto bestritten werden, obwohl das Wort besser auf eure Fahrweise adaptiert werden muss. Manche von euch werden vielleicht lieber verstärkt driften, andere genießen die Panzerung der starken Boliden, die nicht bei jeder Explosion gleich aus der Bahn geworfen werden. Schade, dass das Driften keinen Boost gewährt und ihr manchmal ohne der Drift-Taste um so manche Ecke sogar schneller kommt. Da ihr die Energie aber für eure Attacken benötigt, lohnt sich das scharfe Lenken doch immer wieder.

Im Modus „Air Strike“ schießt ein Helikopter auf euch, während ihr versucht Bestzeiten aufzustellen.

Kabuuuuum!

Bei so vielen Explosionen fragt man sich natürlich, ob das Rennspiel immer schön flüssig, sprich fahrbar, bleibt. Die Antwort ist: ja. Es gibt zwar Verlangsamungen, die sind aber gewollt und dramaturgisch gezielt eingesetzt, etwa wenn ihr den Untersatz eines anderen Fahrers voll erwischt habt, und eine Nahkamera das noch einmal schön in Szene setzen will. Selbst im Splitscreen will die Framerate nicht einbrechen. Die verschiedenen Strecken, darunter ein Flughafen, Straßenschluchten in Downtown, oder ein Hafen, sind toll inszeniert und bieten auch fahrerische Herausforderungen. Einzig die Anzahl (12) ist uns ein wenig zu gering ausgefallen, auch wenn das im Karriere-Modus dank der Special-Events nicht so auffällt. Ein wirklicher Kritikpunkt sind für Autopuristen wohl die Fahrzeugmodelle. Die sehen wenig spektakulär aus und erinnern auch nur fern an echte Boliden. Klar, kein Hersteller will sein Auto unter einer Steinwolke begraben sehen, aber ein wenig mehr Liebe hätte den wichtigsten Akteuren im Spiel schon gut getan.

Review Overview

Wertung - 8.5

8.5

Explosionen!

Schlafen euch bei Games wie Forza Motorsport oder Gran Turismo während des gas gebens die Füße ein? Dann seid ihr bei Split/Second: Velocity völlig richtig. Fahrerisches Können ist zwar hilfreich, wichtiger aber noch ist die Übersicht zu bewahren, während Schiffe, Hochhäuser und andere Dinge an euch vorbeirauschen, bzw. explodieren. Regisseur Michael Bay wäre stolz auf die Entwickler. Ein paar kleine Schönheitsfehler (z.B. Automodelle, keine Schwierigkeitsgrade) verhindern zwar den Sprung nach ganz oben, dennoch mit Sicherheit das lauteste Rennspiel des Jahres!

Genre: Rennspiel
System: Xbox 360/PS3/PSP/PC
Entwickler: Black Rock Studio
Erscheint: Erhältlich
Preis: kostenlos mit Games With Gold (Februar 2018)

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