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Review-Special: Marvels Powerfrauen in Games, Comics und TV-Serien

Marvel bemüht sich seit einiger Zeit um die zeitgemäße Repräsentation von Frauen, verschiedenen Ethnien und Religionen. Ein Thema, das aufgrund der historischen Ursprünge des Marvel-Universums in den 60er Jahren oft zu kurz kam. Bis in die 2000er Jahre wurde das Superheldengenre hauptsächlich von weißen, heterosexuellen Männern geprägt. Heute ist das anders. Neben dem farbigen Captain America und dem asiatischen Hulk treten auch die Superfrauen des Marvel-Kosmos immer öfter in den Vordergrund. America Chavez, Spider-Woman, Spider-Gwen, Ms. Marvel, Squirrel Girl, Black Widow, Scarlet Witch, Hellcat, Wolverine, Jessica Jones und Captain Marvel (gleichzeitig die erste Marvel-Heldin mit einem eigenen Kinofilm) sind nur einige der aktuell laufenden Comicserien mit weiblichen Hauptcharakteren.

Auch abseits der Comics und Filme breiten sich Marvels Powerfrauen in TV-Serien und Games aus. In diesem Special wollen wir einige besonders empfehlenswerte Games, Comics und TV-Serien vorstellen.

Jessica Jones Staffel 1 (Netflix)
In Jessica Jones hat jeder Charakter mit seinem eigenen Trauma zu kämpfen. Die Privatdetektivin Jessica Jones (Krysten Ritter) versucht vergeblich, ihre emotionalen Wunden mit Alkohol zu betäuben. Obwohl sie übermenschliche Stärke besitzt, hatte sie gegen ihren Erzfeind Kilgrave („Doctor“ David Tennant) keine Chance, der anderen mit nur einem Wort seinen Willen aufzwingen kann. Doch auch er hat mit ganz eigenen Traumata zu kämpfen, ähnlich geht es den anderen Charakteren in der Serie. Luke Cage (Mike Colter), der 2016 seine eigene Netflix-Serie erhält, hat seine Frau verloren und Jessicas beste Freundin Trish Walker muss mit ihrer schwierigen Kindheit fertig werden. Die Serie besticht durch eine unkonventionelle Protagonistin, mehrere gute weibliche Charaktere und einen außergewöhnlichen Antagonisten. Bis auf Loki sind die Gegenspieler in den Marvel-Filmen recht zweidimensional, Netflix hat mit Daredevils Kingpin und Jessica Jones’ Kilgrave gleich zwei davon. David Tennant liefert hier eine Glanzleistung ab und spielt den Psychopathen Kilgrave furchteinflößend, aber auch manchmal sympathisch, was ihn aber noch bedrohlicher macht. Wie Kingpin sieht sich auch Jessicas Gegner nicht als böse, was einfach zu einem weitaus interessanteren Antagonisten führt.

Derzeit steht Krysten Ritter für The Defenders vor der Kamera. In dieser Miniserie treffen Jessica Jones, Daredevil, Iron Fist und Luke Cage aufeinander.

Jessica Jones Staffel 1 ist bei Netflix verfügbar. Eine zweite Staffel ist in Vorbereitung.

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Marvel’s Women of Power für Zen Pinball
Die Pinball-Spezialisten der Zen Studios haben bereits Doctor Strange, Spider-Man, Civil War, Venom, Deadpool sowie die Kinofilme Avengers: Age of Ultron, Ant-Man, Guardians of the Galaxy und mehr als äußerst spaßige virtuelle Flippertische adaptiert.

Das Marvel’s Women of Power-Pack enthält zwei Tische, mit denen die Heldinnen des Marvel-Universums gefeiert werden.

Der A-Force-Tisch ist an die gleichnamige Comicserie angelehnt, erzählt aber eine eigenständige Geschichte um eine alternative, sowjetisch dominierte Realität, die durch die Zerstörung des kosmischen Würfels entstanden ist. Im Mittelpunkt stehen Black Widow und Madame Masque, in Bonusrunden kommen weitere Charaktere wie Spider-Woman, She-Hulk und Thor (die weibliche Version, nicht Chris Hemsworth) ins Spiel. A-Force bietet vier Flipper und ist ein wenig einfacher als andere Zen-Tische. Um den Endkampf freizuschalten, müssen die Missionen nicht abgeschlossen, sondern lediglich aktiviert werden.

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Der zweite Tisch trägt den Titel Champions und beschäftigt sich mit der jüngeren Generation, allen voran Ms. Marvel Kamala Khan. Zusammen mit ihren Freunden wie Squirrel Girl, Hawkeye (Kate Bishop), Spider-Gwen, America Chavez und Sister Grimm muss sie die Schurkin Bombshell nach einem Banküberfall bekämpfen. Champions ist leichtherziger als A-Force und bietet lustige Sprüche der jungen Heldinnen. Wie auf dem anderen Tisch müssen die Missionen nicht abgeschlossen werden.

Die Zen Studios erfinden das Flipper-Gameplay mit diesen Tischen nicht neu, setzen es aber gewohnt kompetent um und liefern spaßige Tische mit jeder Menge Marvel-Charme.

Das Marvel’s Women of Power-Pack ist für PS3, PS4, Xbox 360, Xbox One, PS Vita, PC, Mac, Android, iOS und Amazon-Geräte erhältlich.

Agent Carter Staffeln 1 & 2
Hayley Atwell begeisterte in ihrer Rolle als Agent Peggy Carter in Captain America: The First Avenger und erhielt neben Gastauftritten in Captain America: The Winter Soldier und Ant-Man auch eine eigene Fernsehserie mit zwei Staffeln bei ABC.

Die erste Staffel spielt im Jahr 1946 und setzt nach dem ersten Captain America-Film. Steve Rogers ist verschwunden und Carter arbeitet beim Strategic Scientific Reserve (SSR – der Vorgänger von SHIELD), wo sie mit ihren sexistischen Kollegen zu kämpfen hat, allen voran ihrem Boss Roger Dooley (Shea Wigham), von dem sie trotz ihrer Ausbildung als Agent nur Sekretärstätigkeiten aufgehalst bekommt. Als Tony Starks Vater Howard (Dominic Cooper) gefährliche experimentelle Waffen gestohlen werden, muss sich Peggy über ihre direkten Befehle hinwegsetzen, um ihrem Bekannten zu helfen. In der zweiten Staffel verschlägt es Carter nach Los Angeles, wo es schnell zu Ereignissen kommt, die unsere Dimension übersteigen. Immer dabei ist ihr Sidekick Edwin Jarvis (James D’Arcy), Howard Starks Butler und Vorbild für Tonys J.A.R.V.I.S.-AI.

Agent Carter fängt die 40er-Atmospähre sehr gut ein, Sets und Musik passen perfekt und auch die Action macht Spaß. Alle Charaktere, allen voran Jarvis, haben immer einen lustigen Spruch auf den Lippen, was die Serie auflockert und ähnliche Stimmung wie in den Marvel-Filmen erzeugt. Hayley Atwell macht ihre Arbeit sehr gut und zeigt, dass in Comicverfilmungen keineswegs immer ein Mann an der Spitze stehen muss.

Die Serie wurde nach zwei Staffeln eingestellt, wodurch einige Handlungsstränge nicht aufgelöst werden. Die komplette Serie erscheint am 8. Dezember auf Blu-ray und DVD.

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Jessica Jones Megabände 1 & 2
Anlässlich der Serienadaption von Jessica Jones hat Panini alle 28 Ausgaben der zugrunde liegenden Comicserie Alias erstmals in deutscher Sprache veröffentlicht – in zwei extra dicken Megabänden mit je ca. 350 Seiten. Band 1 enthält Alias 1-15, in Band 2 sind Alias 16-28 sowie eine Kurzgeschichte aus Marvels 75th Anniversary Celebration 1 und das Einzelheft What if Jessica Jones had joined the Avengers? abgedruckt.

Die Comicserie für Erwachsene (Sex und Alkoholmissbrauch sind hier ganz normal) von Marvel-Starautor Brian Michael Bendis und Zeichner Michael Gaydos folgt Jessica Jones, einer Privatdetektivin und ehemaligen Superheldin, die unter dem Namen Jewel einst mit den Avengers unterwegs war. Diese Tage sind längt vorbei und Jessica muss sich mit ihrer Detektei Alias Investigations über Wasser halten. Konventionelle Fälle sind aber die absolute Ausnahme und so muss sie eine verwirrte Spider-Woman finden und sich ihrem Erzfeind stellen: Kilgrave. Im Gegensatz zu David Tennant in der Netflix-Serie ist die Comicfassung des diabolischen Manipulators tatsächlich dem Spitznamen „Purple Man“ entsprechend violett.

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Die Serie ist sehr gut mit Marvels Netflix-Serien vergleichbar. Zwar spielt sie im selben Universum wie die anderen Comics des Verlags mit knallbunten Farben, riesigen Crossovern und kosmischen Wesen (Jessica war sogar zusammen mit Peter Parker auf der High School), schlägt aber weitaus ernstere Töne an. Dieser Kontrast zu konventioneller Superheldenkost wird auch hervorragend von Michael Gaydos und den Koloristen eingefangen, die Bendis‘ oft zahlreichen Dialoge mit stimmigen Bildern umrahmen.

Die Jessica Jones Megabände 1 und 2 sind zum Preis von je 30 Euro erhältlich.

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