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Review: Sonic X Shadow Generations

2024 ist ein weiteres ausgezeichnetes Jahr für das Sonic The Hedgehog-Franchise: Die Sonic Prime-Serie auf Netflix hat ihre dritte Staffel abgeschlossen, der nächste Kinofilm startet im Dezember und ein weiteres mobiles Spiel im Stil der Fall Guys wurde angekündigt. Am PC und auf den Konsolen erschein nun mit Sonic X Shadow Generations, eine erweiterte Remastered-Version des beliebten Sonic Titels von 2011, mit dem das 20-jährige Bestehen der SEGA-Figur gefeiert wurde. In diesem Fall ist genug Zeit vergangen, dass viele Spieler das erste Mal dieses Spiel spielen werden, für die anderen ist es eine verbesserte Möglichkeit, diesen Meilenstein noch einmal zu erleben. Aber das Wichtigste an diesem Remaster ist zweifelsohne der Zusatz, der uns nun mit Shadow The Hedgehog spielen lässt. Sicher kein Zufall, den Shaow steht bekanntlich auch im dritten Film im Mittelpunkt.

Ist Sonic X Shadow Generations ein Muss für Fans? Oder ist es vielleicht nur eine hochauflösende Portierung mit einem nicht so lohnenswerten Add-on?

Die Geschichte von Sonic X Shadow Generations ist in zwei Teile gegliedert. Zunächst erleben wir einen ganz normalen Tag im Leben des blauen Igels, an dem er von seinen Freunden mit einer besonderen Geburtstagsfeier überrascht wird. Also machen sie sich daran, auf die bestmögliche Art und Weise zu feiern. Doch die Dinge sind nicht perfekt, und aus dem Nichts taucht ein Monster namens Time Eater auf, das alles in seinem Weg aufsaugt, einschließlich Sonics Freunde. Das bringt unseren Protagonisten dazu, dieses Wesen bekämpfen zu wollen, und bei dem Versuch scheitert er kläglich, mit einem kräftigen Schlag, den ihm dieses Wesen ohne große Mühe versetzt.

Nachdem er wieder zu sich gekommen ist, stellt er fest, dass er in eine farblose Welt transportiert wurde, durch die er reisen muss, um all diejenigen zu retten, die der Bewohner der Dunkelheit mitgenommen hat. Dabei wird er von einer sehr merkwürdigen Person unterstützt: einer klassischen Version seiner eigenen Vergangenheit, die bereit ist, ihn zu unterstützen, ohne eine Gegenleistung zu verlangen. Auf der anderen Seite der Medaille haben wir jemanden, der nicht an der Party teilnehmen konnte: Shadow The Hedgehog, der sich sofort auf den Weg zur ARK-Weltraumkolonie machen musste, nachdem er von GUN-Agenten dazu aufgefordert wurde. Der Notfall sind Anomalien, die im Inneren des Ortes aufgetreten sind, und so verschwendet die „perfekte Lebensform“ keine Zeit mit der Untersuchung.

Es war im Jahr 1998, da debütierte Sonic auf dem Dreamcast in einem durch und durch dreidimensionalen Adventure. Mit diesem Game änderte sich nicht nur das äußere Erscheinungsbild des blauen Helden, auch das Gameplay wurde wesentlich actionreicher und driftete vom anno 1991 eingeführten 2D-Jump’n’Run zu einer Art Mix aus 3D-Jump’n’Run und Rennspiel. In Sonic Generation trafen sich erstmals beide Zeitalter: Ein mysteriöser Bösewicht lechzt danach, bestimmte temporale Abschnitte aus der Geschichte zu tilgen, weshalb die Universen des 2D- und des 3D-Sonics kollidieren und beide Igel fortan gemeinsam gegen das Übel vorgehen. Glücklicherweise hat SEGA vermieden, nun wüst Gameplay-Elemente der beiden unterschiedlichen Sonics zu vermixen. Stattdessen gibt es bekannte Levels vom allerersten Sonic-Game, über Sonic & Knuckles und Sonic Adventure 2 bis hin zu Sonic Unleashed und Sonic Colours in zweierlei Ausführung. Dann rast ihr beispielsweise einmal mit dem pummeligen Retro-Sonic durch eine flache HD-Version der Green-Hill-Zone und Perspektivenwechsel finden lediglich aus inszenatorischen Gründen und nur dann statt, wenn euch das Spiel die Kontrolle aus der Hand nimmt, beispielsweise, wenn ihr durch einen Looping rast oder von einer Kanone durch die Luft geschossen werdet. 

Mit dem Neo-Sonic rauscht ihr dann quasi durch dasselbe Level, das natürlich an dessen Fähigkeiten angepasst wurde. Dann heißt es nicht mehr, Gegner mit dem Spin-Jump zu beseitigen, sondern diese via Homing-Attacke im rechten Moment anzusteuern, wodurch Sonic auch gleich einen größeren Weg in der Luft zurücklegen kann. Auch neigt der 3D-Sonic dazu, auf Knopfdruck per Turbo durch die Levels zu preschen, in dem ihr ihn nur noch mit den beiden Schultertasten zum Ausweichen bringen könnt, wenn plötzlich Hindernisse vor ihm auftauchen. Im Gegensatz zu seinem 2D-Genossen, der dem 2D-Gameplay stets treu bleibt, macht 3D-Sonic auch schon mal Abstecher in sidescrollende Jump’n’Run-Gefilde. Jene Übergänge passieren nahtlos in den einzelnen Levels und sind oftmals dazu da, um eure Geschicklichkeit auf etwas andere Weise zu testen. Dann müsst ihr auf sich bewegende Plattformen springen oder Stampfattacken einsetzen, um Holzkisten unter euch zu zerstören. 

Ein großer Reiz bei Sonic Generations liegt im unterschiedlichen Erleben im Grunde gleicher Levels begründet, speziell, weil sich die beiden Igel auch noch andersartig steuern und so verschiedene Vorgehensweisen von euch verlangen. Für SEGA-Nostalgiker – aber auch generell Spieler, die schon das eine oder andere Game mit dem Igel gespielt haben – kommt dann auch noch das typische Sonic-Feeling hinzu: Wenn ihr Level-Elemente von damals wiedererkennt und dann noch dazu die typische Musik (oder je nach gewähltem Sonic im Remix) erklingt, ist eine erquickliche Zeitreise innerhalb der letzten Jahrzehnte unvermeidlich.

Und weil die Entwickler alle gewählten Levels vom Grundaufbau zwar gleich belassen, aber dennoch für einen fast reibungslosen Ablauf im Spielgeschehen gesorgt haben, macht das Ganze in vielen Fällen auch noch wesentlich mehr Spaß als im Original – speziell bei den Arealen, die aus den jüngeren 3D-Sonic-Games stammen. Ein paar Bosskämpfe und Auseinandersetzungen stehen natürlich ebenso auf dem Programm und sind essentiell, damit ihr am Ende auch zum finalen Schurken, der leider in einem etwas chaotisch-doofen Kampf auf euch wartet, vorrücken dürft. Auf dem Weg dorthin stehen neben den Haupt-Levels auch massenweise Challenge-Levels in doppelter Ausführung auf des Igels Tagesordnung, die in Teilen der regulären Story-Levels oder ähnlichen Gebieten angesiedelt sind. Dort erwartet euch dann zum Beispiel ein Wettrennen gegen einen Schatten-Sonic, ihr befreit kleine Tiere aus Containern von Dr. Eggman, ruft Fledermaus Rouge heran, damit sie gepanzerte Roboter bezirzt, oder ihr müsst mithilfe von Tails durch 2D-Labyrinthe schweben. Hier wird viel Abwechslung geboten und die Missionen sind niemals unfair geraten. Wollt ihr allerdings eine gute Level-Wertung oder spezielle Boni einheimsen, müsst ihr euch schon ordentlich anstrengen. Neben hilfreichen Zusatzfähigkeiten für Sonic warten so viele Videos, Bilder, Charakterbiografien und mehr auf euch. Da kommt nicht nur bei Freunden des kultigen Insektenfressers Sammelwut auf!

Shadow Generations

Die hinzugefügte Kampagne, Shadow Generations, spielt sich wie eine Liebeserklärung an alles, was mit Shadow zu tun hat. Seine Geschichte beginnt mit einem Rückblick auf seine Ursprünge, so dass diejenigen, die sich nicht auskennen, auf den neuesten Stand gebracht werden können. Genau wie in Sonic Generations hat ein Wesen namens „Time Eater“ die Zeitlinie durcheinander gebracht und mehrere Levels aus der gesamten Serie zusammengeführt und Shadow und seine Verbündeten in einer „White Space“-Hub-Welt gefangen gehalten. Black Doom, Shadows Erzfeind aus Shadow the Hedgehog, hat sich das Chaos zunutze gemacht und startet einen letzten Versuch, genug Macht zu erlangen, um den Spieß gegen Shadow umzudrehen. Die Geschichte von Shadow spielt sich gleichzeitig mit der von Sonic ab, und die beiden sind sogar in einem Schlüsselmoment miteinander verbunden, in dem Sonic und Shadow ihr letztes Duell aus Sonic Adventure 2 wiederholen. Shadow Generations ist mehr als nur ein aufgeschnapptes Häppchen Inhalt, um das Remaster zu verkaufen. Shadow Generations ist ungefähr genauso lang wie Sonic Generations und macht es sogar besser, dank der Verbesserungen, die es am Generations-ähnlichen Leveldesign und der Hub-Welt vornimmt.

Es versteht sich von selbst, dass es sich bei den Stages von Shadow um neu gestaltete Versionen seiner Stages aus früheren Spielen handelt, die jeweils zwei Acts enthalten. Obwohl sie neu gestaltet wurden, haben die Stages immer noch mehr als genug Design-Elemente mit dem Original gemeinsam, was sie gleich aussehen und sich gleich anfühlen lässt. Wenn ihr das ursprüngliche Sonic Generations gespielt und genossen habt, werdet ihr diese Stages lieben. Die Umgebungen sind eine Augenweide und voller Details, aber die verschiedenen möglichen Routen sind durch hell beleuchtete Schienen und Plattformen deutlich sichtbar. Sie sind nicht schwer zu bewältigen, aber es könnte schwierig sein, den S-Rang zu erreichen. Die Geschwindigkeit und das dynamische Leveldesign wurden beibehalten, während einige der langsameren Aspekte, die wir nicht so sehr mochten, wie das Warten auf sich langsam bewegende Plattformen und das Stehen auf Weichen, eliminiert wurden. Es gibt immer noch einige langsamere Plattformen, vor allem in Akt 2, die in 2D gespielt werden, aber sie fühlen sich dank Shadows neuen Black Doom-Fähigkeiten nicht so träge an. Diese Fähigkeiten sorgen dafür, dass sich die Dinge schnell und flüssig bewegen, und sind gut in das Leveldesign integriert, so dass man sich für ihren Einsatz belohnt fühlt. Die zusätzlichen Missionen, die durch Tore in der White Space-Hub-Welt gekennzeichnet sind, helfen, jede neue Fähigkeit, die Shadow freischaltet, zu üben.  Der Soundtrack von Shadow Generations steht dem von Sonic Generations in nichts nach, mit neu abgemischten Tracks, die bereits ikonische Songs zu echten Knallern machen. Die Sound-Abteilung von Sonic Team lässt nichts anbrennen, aber das ist an dieser Stelle auch keine Überraschung.

Sonic X Shadow Generations ist ein richtig tolles Spiel, aber natürlich gibt es auch die eine oder andere Schwäche. Wenn man im falschen Moment beschleunigt kann es passieren, dass man in den Weltraum geschleudert wird, und die Gleitfähigkeit, die man später in der Geschichte von Shadow freischaltet, kann zu einer Katastrophe führen, wenn man nicht aufpasst. Ein oder zwei Mal habe ich es geschafft, die Grenzen des Levels zu überschreiten. Glücklicherweise kamen solche Vorfälle selten genug vor, so dass es nicht zu ärgerlich wurde. Mir sind ein paar Einbrüche der Bildrate aufgefallen, die in Sonics Geschichte häufiger aufzutreten schienen als in der von Shadow. Ansonsten laufen beide Geschichten mit flüssigen 60 FPS auf der PS5, obwohl man in Shadows Geschichte den „Performance Mode“ einschalten muss, um das zu erreichen. Ich kann mich aber an kein 3D Sonic erinnern, das in so einem sehr guten technisch Zustand auf den Markt gekommen ist.

Fazit

Wertung - 9

9

Sonic X Shadow Generations ist genau das, was ein Remaster oder eine Wiederveröffentlichung sein sollte! Sonic X Shadow Generations bietet Shadow-Fans alles, was sie sich wünschen können, und noch mehr in dieser Feier der Geschichte der ultimativen Lebensform. Das in Generations und Sonic Frontiers etablierte Leveldesign wurde in der großzügig angelegten Shadow Generations-Storyline perfektioniert, mit neu gestalteten Stages und Bosskämpfen aus Shadows vergangenen Auftritten sowie jeder Menge Referenzen und Hommagen. Ja, Sonic X Shadow Generations ist wahrscheinlich das beste 3D Sonic das wir bis jetzt bekommen haben!

Genre: Jump ’n’ Run
Entwickler:  Sonic Team
System: Nintendo Switch, PlayStation 5, PlayStation 4, Xbox One, Xbox Series, Microsoft Windows
Erscheint: erhältlich
Preis: ca. 50 Euro

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