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Review: Sniper Elite 5

Na sowas, die Nazis arbeiten schon wieder an einer Geheimwaffe, der dritten in Folge, und wer wäre da besser  geeignet als Karl Fairburne, Sniper, Überlebenskämpfer, Profi in allen Lebenslagen? Rebellion Developments führt die Spielenden in Sniper Elite 5 nach Frankreich, rund um den berühmt-berüchtigten D-Day, um Projekt Kraken zu stoppen und die Alliierten wieder mal dem Sieg einen Schritt näher zu bringen. Ob sich am bereits erprobten Spielprinzip etwas geändert oder verbessert hat, wie geschickt Karl mit seinen Waffen umgehen kann und ob die Kill Cam immer noch alles zeigt was, man besser nicht sehen sollte, haben wir uns für Euch angesehen.

Teil 3, 4, 5, 6,…

Mehr gibt es zur Story eigentlich auch schon nicht zu sagen, Nazis stoppen, muss reichen, tut es auch. Das eigentliche Gameplay ist auch so gut wie unverändert, es gilt auf nunmehr weiträumigeren Maps mit vielen alternativen Wegen bestimmte Ziele auszuschalten oder zu zerstören und am besten ungesehen zu entkommen. Bei den Maps handelt es sich um Nazifestungen, Küstengebiete mit riesengroßen Radarsystemen, Fabriksgelände oder unterirdische Bunkeranlagen, sehr generisch, 2. Weltkrieg halt, aber nett anzusehen. Auf den Maps finden sich auch optionale Ziele, deren Erfüllung mit Punkten belohnt werden, die in weiterer Folge in Fertigkeitspunkte investiert werden können. Längeres Fokussieren beim Zielen, schnelleres Laden oder mehr Zeug tragen, hier kann man einiges auswählen und seinem Spielstil anpassen.

An diesen Anblick sollte man sich schnell gewöhnen.

Heute 20 % mehr Waffen

Apropos Spielstil, Sniper Elite 5 ist immer noch tendenziell ein langsames Schleichspiel, dass ein umsichtiges Vorgehen erwartet, wobei aber durchaus auch brachialer vorgegangen werden kann. Die Folge dabei ist, dass man dann mit Massen an Gegnern konfrontiert wird, was entweder in Karls schnellem Tod, oder durch einen guten Spot und genug Munition, in einem Berg aus toten Gegnern endet, beides nicht sehr prickelnd.

Die Waffenkammer umfasst wieder mehrere Scharfschützen, Maschinen- und Sturmgewehre, verschiedene Handfeuerwaffen, Granaten aber auch allerlei Explosives wie Sprengladungen, Minen und Granaten. Wirklich viel hat sich da nicht getan, wobei die Waffen nun noch umfangreicher angepasst werden können. Die Munition, die Zielhilfe, der Abzug und mehr, nichts, was nicht verändert werden kann. Im normalen Schwierigkeitsgrad hab ich persönlich nicht wirklich Unterschiede mit veränderten Waffen bemerkt, ein Kopfschuss beendete immer noch das virtuelle Leben meines ahnungslosen Gegenübers, aber das Spiel verspricht, dass sich verschiedenen Settings auf allerhand Attribute wie dem gemachten Lärm oder der Reichweite der Waffe auswirken. Klingt gut am Papier, spielerisch muss man da schon sehr genau darauf achten um etwas zu merken.

Die Körperwelten wollen ihre Schaustücke zurück.

Alleinstellungsmerkmal mit Ablaufdatum

Die Entwickler versprechen auch noch mehr und bessere Schleich- und Nahkampfangriffe, die die Gegner entweder töten oder netterweise nur bewusstlos schlagen. Funktioniert, ja, aber auch hier wenig bis nichts wirklich Neues. Auch gewerkt wurde an der Kill Cam, dem, wie einige Kritiker sagen, einzigen Alleinstellungsmerkmal der Serie. Immer noch wird detailliert gezeigt, welchen Schaden eine (oder mehrere) Kugeln oder Granatsplitter im Körper der Nazischergen anrichten, wobei Kugeln nun noch durch Knochen abgelenkt werden können. Auch Handfeuerwaffen oder Maschinengewehren lösen in Sniper Elite 5 nun die Kill Cam aus und erlauben so noch mehr Einblicke in die Anatomie des Feindes. Ob es dieses Feature wirklich braucht, wobei es zu Beginn schon interessant sein kann, sich aber ebenso so schnell abnutzt, soll an anderer Stelle diskutiert werden.

Close Combat ist möglich, aber nicht unbedingt zu empfehlen.

Invasion einmal anders

Die größte Veränderung liefert der Titel in Form eines neuen Multiplayer-Modus. Neben bekannten Modi wie Free-for-all und diversen Team-Formaten führt Sniper Elite 5 den Invasionsmodus in die Serie ein. Dabei entern Spielende die Einzelspieler Kampagne eines zufälligen Karl Fairburne und versucht diesen dabei zu stoppen, was auch immer er gerade tut. Dabei stehen verschiedene Hilfsmittel wie Invasionstelefone oder die bereits vorhandenen Wachen zur Verfügung, um den feindlichen Sniper aufzuspüren und auszuschalten. Dieser Modus hat sich als wahres Katz-und-Maus-Spiel und als sehr spannend, kniffelig und bei Erfolg äußerst befriedigend herausgestellt. In meine Einzelspielerkampagne ist zwar bisher noch niemand invadiert, andere Spieler zu jagen hab ich jedoch sehr genossen.

Schleichen schützt vor Gegnermassen.

Wenn nur jeder Krieg so schön aussehen würde

Sniper Elite sieht auf der Next-Gen ganz ok aus, wobei im Vergleich zu anderen Titeln erkennbar ist, dass das Spiel auch im Hinblick auf die Leistung der alten Generation entwickelt wurde. Viele Veränderungen zum letzten Teil auf PS4 oder Xbox One springen einem jedoch nicht ins Gesicht, ein wenig mehr Vegetation, ein paar Licht- und Wassereffekte, das war es aber auch schon. Laut Entwicklern erreicht die Auflösung auf PS5 und Xbox Series X 4K, bei 60fps, auf den „alten“ Konsolen läuft das Spiel in 30fps, Auflösung gibt der Entwickler keine an. Das ländliche Frankreich ist jedoch gut getroffen, wurde doch auf eine Technik zurückgegriffen, bei der man aus Fotos auf Knopfdruck Maps generiert hat, die dann nur optimiert werden mussten. Dabei wurden dann wahrscheinlich auch die Äste und Baumstämme eingebaut, die im Gegensatz zu Zäunen und Mauern leider nicht übersprungen werden können. Nicht selten haben kleine und niedrige Objekte ein Weiterkommen unmöglich gemacht, wo andere Spiele etwas entgegenkommender und komfortabler sind. Prinzipiell ist die Steuerung teilweise ein wenig hackelig, möchte man einen am Boden liegenden Gegner durchsuchen, muss man schon pixelgenau dort sein, wo es das Spiel vorsieht, was sich allzu oft als schwieriger herausstellt, als man sich das vorstellen würde.

Perfekter Urlaubsort, wenn der blöde Krieg nicht wär.

Pros & Cons

+ variantenreiches Gameplay
+ große Areale mit vielen Möglichkeiten
+ neuer Invasions-Modus

– Steuerung manchmal etwas hackelig
– niedriges Terrain kann teilweise nicht übersprungen werden
– Story mehr als abgenutzt

Fazit

Wertung - 7

7

Mehr Mut für Teil 6 bitte!

Sniper Elite 5 macht eigentlich nichts wirklich falsch, liefert aber auch so gut wie nichts Neues. Der Gameplay-Loop ist der selbe wie schon die 4 Teile zuvor, schleichen, schießen, fliehen wenn man doch erwischt wird, dazwischen ein paar Sprengfallen legen und andere Gimmicks einsetzen um am Ende die Geheimwaffe zu stoppen. Die Maps sind etwas größer und bieten mehrere Möglichkeiten seine Mission durchzuführen, die Waffen können etwas umfangreicher modifiziert werden und der neue Invasionsmodus macht richtig Spaß. Jedoch würde auch niemand wirklich daran zweifeln, dass es sich bei dem Spiel nur um ein Missions-Pack zu den Teilen zuvor handelt. Und auch wenn fest mit der noch besseren Kill Cam geworben wird, ich bin mir nicht ganz sicher, ob es dieses Feature wirklich braucht, wobei dann wirklich nicht mehr viel bleibt, was dem Spiel etwas Spezielles verleihen würde. Und trotzdem hat mich das Spiel während des Tests einigermassen gepackt, was einfach nur beweist, dass das Spielprinzip immer schon funktioniert hat, man diesem treu blieb und einfach ein bisschen was ergänzt hat, um einen weiteren Teil rechtfertigen zu können.

Genre: Shooter
Entwickler: Rebellion Developments
System: PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series, Windows
Erscheint: 26. Mai 2022
Preis: ab ca. 50 Euro sowie im Xbox Gamepass

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