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Review: Saga (Band 10)

Das Fantasy-Epos geht endlich weiter

Drei lange Jahre mussten Fans der Comic-Reihe Saga auf eine Fortsetzung warten – und das, obwohl die beiden Schöpfer*innen der Serie, Brian K. Vaughan und Fiona Staples, eigentlich nur eine einjährige Pause angekündigt hatten. Das Sammeln der kreativen Kräfte hat scheinbar länger gedauert als gedacht. Sei’s drum! Viel wichtiger ist doch die Frage, wie es nun mit Alana und Hazel nach den Ereignissen des letzten Bands weitergeht.

Achtung: Diese Review setzt das Wissen der ersten neun Bände voraus!

Die Zeit heilt alle Wunden?

Der letzte Band endete mit einem fiesen Cliffhanger: Marko, der Ehemann von Alana und Vater von Hazel, wurde von Der Wille ermordet. Ein ultimatives Opfer, konnte Marko doch dadurch seine Familie retten. Band 10 setzt nun wider Erwarten nicht gleich an diesen Geschehnissen an, sondern einige Zeit später und zeigt wie Alana als alleinerziehende Mutter von Hazel und dem Sohn von Prinz Robot, den sie wie einen eigenen Sohn aufzieht, ihren Alltag meistert. Unterstützt wird sie hierbei von Bombazine (ein neuer Charakter), welcher sie beruflich aber auch bei der Erziehung der Kinder zu unterstützen scheint. Währenddessen tobt weiter ein intergalaktischer Krieg, für den die bloße Existenz Hazels eine Gefahr darstellt. Da verwundert es auch nicht, dass es bald mit der Alltagsidylle der kleinen Familie vorbei ist und sie die erschreckende Gefahr, deren Auswirkungen Marko am eigenen Leib verspüren musste, einholt.

Wenn sich das Warten lohnt

Dass die Geschichte nicht gleich dort weitergeht, wo sie zuletzt geendet hat, war ein interessanter Kniff von Vaughan. Nicht nur ist in der realen Welt einiges an Zeit vergangen, sondern auch in der Erzählung. Alana musste zusehen, wie sie sich ohne ihren Ehemann in dieser Welt der Verfolgung, Hass und Misstrauen mit ihren beiden Kindern durchschlägt. Immer wieder zeigt sich hier gleichwohl die Verletzlichkeit als auch die Stärke der einzelnen Charaktere. Dies wird gewohnt stark von Fiona Staples illustriert und demonstriert in Kombination mit der interessanten Erzählung, dass Vaughan und sie – trotz dreijähriger Pause – nichts an Kreativität und künstlerischem Können eingebüßt haben.

Fazit:

Ist Saga immer noch gut? Diese Frage kann eindeutig bejaht werden. Band 10 fühlt sich deutlich geerdeter an als es die vorangegangenen Bände getan haben. Dies war wohl eine bewusste Entscheidung des Kreativteams, steht doch vor allem der Verlust und die Frage, wie die Charaktere mit diesem umgehen, im Mittelpunkt des Geschehens. Wer Saga früher mochte, sollte sich diesen Band nicht entgehen lassen. Wer noch nie etwas von Saga gehört hat, sollte jetzt alles stehen und liegen lassen und in seinen Comicshop des Vertrauens gehen und sich Band 1 holen.

Infos:

Autor: Brian K. Vaughan
Zeichnerin: Fiona Staples
Verlag: Cross Cult, Original: Image Comics
Seiten: 144
Preis: ca. 22 Euro

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