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Review: Rally Arcade Classics

Zurück auf Schotter: Ein Liebesbrief an die 90er – mit modernen Ecken und Kanten.

Wer die 1990er erlebt hat, erinnert sich an das unvergleichliche Bauchkribbeln von Sega Rally, Colin McRae Rally oder V‑Rally: kurze Etappen, tickende Timer, beherzte Handbremsdrifts. Rally Arcade Classics holt genau dieses Gefühl zurück. Entwickelt vom spanischen Studio NETK2GAMES, versteht sich der Titel als Zeitkapsel – unkompliziert zu lernen, schwer zu meistern, mit Fokus auf Bestzeiten und Checkpoints statt Setup‑Orgie und Telemetrie.

Fahrgefühl: Simcade statt Voll‑Arcade

Der Name verspricht Arcade, das Handling liefert „simcade“: zugänglich, aber präzise. Die Wagen reagieren sauber auf Gewichtverlagerung, Traktion und Untergründe; wer zu spät bremst oder die Handbremse missbraucht, parkt schnell quer. Das erinnert eher an die frühen Colin‑McRae-Teile als an ein pures Sega Rally. Mehrere Reviews heben genau dieses Spannungsfeld hervor: schnelles Reinkommen, aber eine Kampagne, die Konsequenz verlangt und nicht nur „mal eben“ durchrutscht.

Modi, Umfang, Progression: Viel Inhalt, etwas Grind

Rally Arcade Classics bietet 44 Fahrzeuge (70er bis 00er) und 48 Strecken in vier Locations (u. a. Finnland, Katalonien, Griechenland, Monte Carlo) sowie sechs Modi: Licences, Tour, Arcade, Rally, Events und Chrono. Fortschritt entsteht über Sterne (zum Freischalten von Events) und Credits (für Fahrzeuge). Das motiviert langfristig – gleichzeitig kritisieren mehrere Tests die zähe Anfangsphase und den nötigen Grind, bis die flotteren Klassen und Rally‑Boliden freigeschaltet sind. Positiv: Zeitbasierte Events und globale Ranglisten halten Solo‑Spieler am Ball.

Retro‑Look mit stabiler Performance

Optisch fährt das Spiel bewusst eine kantige Retro‑Schiene – passend zum Thema, ohne High‑End‑Effekte. Die Menüs wirken funktional, der Sound solide, die Copilot‑Ansagen zweckmäßig. In Summe kein Showcase, aber zweckdienlich. Wichtig: Die Performance ist insgesamt stabil, Ladezeiten kurz; einzelne Tests bemängeln allerdings eine sehr kräftige Bremse sowie punktuell schwankende Bildraten auf mobilen Geräten. Größerer Schönheitsfehler aus heutiger Sicht: Es gibt keinen Multiplayer – nur Bestzeiten und Geister.

Wir haben auf dem PC gespielt – primär mit Controller. Das Einlenken wirkt direkt, die analoge Gasdosierung zahlt sich aus, und das Standard‑FFB eines Gamepads reicht für saubere Drifts völlig. Tastatur funktioniert ordentlich, empfiehlt sich aber nur für Time‑Attack‑Jäger. Technisch: kurze Ladezeiten, flüssiges Spielgefühl, keine gravierenden Bugs aufgefallen. Inhaltlich kippt die Motivation, sobald die schnelleren Klassen offen sind: Dann entfaltet das „eine‑Stage‑noch“-Suchtpotenzial seinen 90er‑Charme.

Konsolen & Steam Deck

Auf PlayStation 5 und Xbox Series X/S läuft Rally Arcade Classics sauber und profitiert spürbar von den kurzen Sprint‑Etappen auf dem großen Screen; der simple Retro‑Look sorgt für konstante Bildraten. Die Nintendo Switch setzt weniger auf Schick, dafür auf stabile Performance unterwegs – passend zum „eine‑Stage‑noch“-Loop. Auf dem Steam Deck sind die kurzen Etappen, die knappen Ladezeiten und die klaren Sichtlinien wie gemacht für Sessions zwischendurch. Achtung Erwartungsmanagement: Wer Couch‑Duelle sucht, wird mangels Multiplayer nicht fündig; wer Jagd auf Ranglisten mag, findet genau hier sein Zuhause.

Rally Arcade Classics ist arcadig beim Einsteigen, aber fast „simulativ“ in der Karrieregeduld. Wer die ersten, langsameren Klassen durchbeißt, wird mit einem beachtlichen Fuhrpark, knackigen Lizenzen und Jagd auf Online‑Bestzeiten belohnt. Wer sofort Sega‑Rally-Tempo erwartet, wundert sich über die strengen Führerscheine – ein wenig wie damals in Gran Turismo.

Fazit:

Wertung: - 7.5

7.5

Ein liebevoller Rücksturz in die 90er, der die Balance zwischen Zugänglichkeit und Anspruch überraschend gut trifft. Präsentation und Audio sind Mittel zum Zweck, der fehlende Multiplayer schmerzt, und die Progression könnte straffer sein. Aber: Wenn die schnelleren Klassen freigeschaltet sind, klickt das Handling – und dann gleitet man genau in jenes Flow‑Gefühl, das Sega Rally & Co. groß gemacht hat.

Genre: Rennspiel
Entwickler: NETK2GAMES
Erscheint: erhältlich
System: Steam, PlayStation 5, Xbox Series X/S und Nintendo Switch
Preis: ca. 20 Euro 
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