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Review: R-Type Final 2

Mit einer langen Reihe von traditionsreichen Titeln ist R-Type als eines der kultigsten Franchises im Shoot ‚em Up-Genre anerkannt und hat dieses klar mitgeprägt. Abgesehen vom Remake des Originals (R-Type Dimensions) 2009 und dem Spinn-off R-Type Tactics war R-Type Final im Jahr 2004 der letzte echte neue Eintrag in der Serie. Dieses wurde auch noch von Irem für die PlayStation 2 entwickelt und als letztes R-Type kommuniziert. Nun das ist nun bereits 17 Jahre her…

Sag niemals nie!

Entwickelt von Granzella, einem Team vieler ehemaliger Irem Teammitglieder inklusive Goro Matsuo und Kazuma Kujo, erscheint nun, angeschoben durch eine erfolgreiche Schwarmfinanzierung über Kickstarter, R-Type Final 2 mit der modernen Unreal Engine 4 im Rücken für alle aktuellen Systeme! Klingt gut, ist es doch die Herausforderung bei einer so klassischen Serie, den Fans beliebte Charaktere oder Gameplay-Elemente im neuen Gewand  zu präsentieren, ohne dass es sich wie eine komplette Runderneuerung der vorherigen Teile anfühlt. So viel darf schon verraten werden. R-Type Final 2 schafft es im Großen und Ganzen, die Serie frisch und schwierig wie eh und je zu halten.

Die Handlung von R-Type Final 2 ist einfach. Ihr spielt einen Kampfpiloten, der eine Invasion von Aliens abschießen muss. Transportiert wird die Story durch ein kleines Intro, während dieser Zeit könnt ihr die Grundzüge eures Piloten anpassen und es wird sogar ein interaktiver Multiple-Choice-Bereich angeboten. Doch keine Angst, R-Type Final 2 bleibt ein waschechtes Shoot ém Up, das euch, je nachdem welchen Schwierigkeitsgrad ihr einstellt, alles abverlangen wird. Dennoch sind andere Anpassungsoptionen, wie das Ändern der Farbe des Schiffes, ein hervorragendes Feature.

Der Kampf findet in der R-Type-Serie horizontal statt, aber wie im vorherigen R-Type Final werden die Hintergründe in 3D dargestellt und euer Spacefighter verlässt an einigen stellen die flachen 2D-Pfade. Das funktioniert wirklich gut, lockert das Spiel ordentlich auf und ist weniger verwirrend als noch beim PlayStation 2 Vorgänger. Doch Vorsicht, gerade anfangs erscheinen einige Hindernisse fast so, als wären sie im Hintergrund, führen aber dazu, dass ihr ein Schiff verliert, wenn ihr mit diesen in Kontakt kommt. In einem anderen Moment kommen Feinde aus dem Vordergrund, die sich so anfühlen, als müssten sie umgangen werden, aber sie können dem Spieler nichts anhaben, weil sie nicht auf der gleichen Ebene sind. Das sind aber nur sehr wenige Moment, die bereits beim zweiten Versuch kein Problem mehr darstellen. Insgesamt bekommt ihr in den Level sehr lebendige und interessante Landschaften geboten und auch bei den Gegnertypen und ihren Angriffsmustern erwarten euch jede Menge Abwechslung.

Das Gameplay ist konsistent mit früheren R-Type-Spielen. Neben dem regulären Schnellfeuer Schuss habt ihr die Möglichkeit einen Laserstrahl aufzuladen. Die Ladungsstrahlen variieren in der Intensität, je länger man die Taste gedrückt hält. Doch umso stärker der Strahl aufgeladen wird, umso riskanter der Kampf, geht es doch manchmal um wertvolle Millisekunden. (Wenn ihr den Button lange genug gedrückt haltet, könnt ihr einen noch stärkeren Strahl erzeugen, allerdings auf die Gefahr hin, dass ihr euch für wertvolle Millisekunden den Feinden ausliefern.)

Natürlich wäre es kein R-Type-Spiel ohne den Satelliten, der an der Vorder- und Rückseite des Schiffes angedockt werden kann, um sekundäre Waffen-Upgrades zu verstärken oder herausgeschossen zu werden, um Schaden zu verursachen. Je nach ausgewähltem Raumschiff bzw. Upgrade hat er einen eigenen Willen und greift auf verschiedene Arten an.

Der Satellit kann das Schiff auch gegen kleinere Schusswaffen verteidigen. Er ist das Wiedererkennungsmerkmal der Serie, wurde unzählige Male kopiert und fühlt sich auch 2021 richtig großartig an. Während an dieser Stelle wenig getan wurde, um das Spielerlebnis seit seiner Einführung in den 80er Jahren zu ändern, ist es immer noch immens unterhaltsam und zwingt euch, eure Augen sowohl auf das Schiff und den Satelliten zu richten, um das Gameplay zu meistern.

R-Type Final 2 ist gerade zu großzügig im Punkto Schwierigkeitsgrade. Doch Vorsicht, selbst diejenigen, die etwas Erfahrung mit horizontalen Shoot ém Ups haben, werden im normalen Modus wahrscheinlich einige echte Hürden zu überwinden haben. Je mehr ich gespielt habe, desto mehr wurde mir klar, dass es scheint, als ob diese Inkarnation von R-Type sich auf ein gewisses Auswendiglernen in Kombination mit Strategie konzentriert. Man erwartet geradezu von euch, dass ihr oft durch einige unverschämt billige Tode sterbt und euch die Herausforderungen dann für den nächsten Durchlauf einprägt. Es gibt allerdings noch zwei weitere Stufen unter normal, mit denen man die eine oder andere Übungsrunde drehen kann.

Ansonsten habt ihr auch nur eine begrenzte Anzahl an Continues. Sobald ihr diese verbraucht habt, müsst ihr wie in der guten alten Zeit wieder beim ersten Level beginnen. Und lasst euch auch nicht von den sieben Levels auf dem Papier täuschen, R-Type Final 2 sorgt dafür, dass diese Levels eher wie Marathons als wie Sprints erscheinen. Es ist ein Spiel der alten Schule und, auch wenn das neue Spieler abschrecken mag, ist es das, was viele Fans der Serie erwarten und worauf sie sich ehrlich gesagt freuen.

Zu Beginn könnt ihr zwischen drei Schiffen wählen. Jeder Fighter hat einzigartige Fähigkeiten, die euch in bestimmten Leveln einen Vorteil verschaffen können,  je nach Bedarf könnt ihr das Schiff wechseln. In Kombination mit dem brutalen Schwierigkeitsgrad können verschiedene freischaltbare Inhalte das Spielerlebnis wirklich ausdehnen. Sticker für euer Raumschiff, Pilotenuniformen und eine Feinddatenbank sind alles Anreize, um weiterzuspielen. Obwohl nichts davon superwichtig oder besonders aufregend ist, ist es schön, dass sie enthalten sind. Das vielleicht bedeutendste Unterfangen ist das Erwerben neuer Schiffe. Diese könnt ihr im Museumsbereich für eure hart verdiente Punkte eintauschen. Nach dem Beenden des ersten Durchlaufs dürft ihr mit einer unendlichen Anzahl an Continues weiterspielen und bekommt eine lose Abfolge an Level und Herausforderungen serviert, die zu neuen Schiffen und Abschnitten führen soll.

Fazit

Wertung - 7.5

7.5

Trotz einiger Unklarheiten (Teilweise waren bei unserer Xbox Version Texte nur in japanisch) und des brutalen Schwierigkeitsgrades ist R-Type Final 2 ein extrem unterhaltsamer Shoot 'em Up. Einige Level und Abschnitte können geradezu ärgerlich sein, aber das ist auch das, was man von dieser Serie und diesem Genre erwartet. Das Wechseln der Fighter und das Anwenden verschiedener Upgrades wird euren Spielstil völlig verändern und lässt euch während des gesamten Spielverlaufs strategisch denken. R-Type Final 2 ist eine wunderbar klassische Spielerfahrung im schicken Gewand und nur recht frustresistenten Spielern zu empfehlen.

Genre: Shoot ém Up
Entwickler: Granzella
System:PlayStation 4, Nintendo Switch, Xbox One, Xbox Series, Microsoft Windows
Erscheint: erhältlich
Preis: ca. 40 Euro (weitere Level erscheinen im Stage Pass für ca. 20 Euro bzw. Deluxe Edition für 60 Euro)

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