Review: Prince of Persia: The Lost Crown (iOS/Android)
Mobile statt Konsole: Wie gut funktioniert Prince of Persia: The Lost Crown auf iOS und Android?
Mit Prince of Persia: The Lost Crown wagt Ubisoft nicht nur die Rückkehr einer legendären Serie, sondern auch den Schritt auf mobile Plattformen. Die Neuinterpretation im Metroidvania-Stil ist seit ihrem Launch Anfang 2024 für Konsolen und PC erhältlich – doch seit Kurzem kann man auch unterwegs in die Sandalen des neuen Helden Sargon schlüpfen. Aber wie schlägt sich das temporeiche 2,5D-Abenteuer auf iOS und Android?
Optisch beeindruckend – auch mobil
Schon auf der Switch wirkte The Lost Crown durch seine stilisierte Comic-Grafik wie gemacht für kleinere Bildschirme. Auf modernen Smartphones bleibt dieser Eindruck erhalten. Die Animationen von Sargon, die üppigen Hintergründe des mystischen Berges Qaf und die Effektspielereien bei Zeitfähigkeiten wie dem „Schattenklon“ sehen auch auf OLED-Panels brillant aus. Die Bildrate bleibt in den meisten Szenen stabil – sofern das Gerät der oberen Mittel- oder High-End-Klasse angehört. Auf älteren Android-Modellen hingegen kann es zu Rucklern kommen.
Klangwelten zwischen Tradition und Moderne
Der Soundtrack von The Lost Crown ist ein echtes Highlight und trägt maßgeblich zur Atmosphäre des Spiels bei. Die Musik wurde von zwei Komponisten gestaltet: Mentrix (Samar Rad), einer iranischstämmigen Künstlerin, und Gareth Coker, bekannt für seine Arbeit an der Ori-Reihe.
Mentrix bringt traditionelle persische Instrumente wie Tar, Kamancheh, Daf und Ney zum Einsatz und verleiht den Erkundungssequenzen sowie einigen Bosskämpfen eine mystische, authentische Klangfarbe. Ihre eigenen Gesangseinlagen fügen eine weitere emotionale Ebene hinzu.
Gareth Coker hingegen steuert orchestrale Kompositionen bei, die vor allem in den Bosskämpfen und Zwischensequenzen zum Tragen kommen. Seine Musik ist dynamisch und dramatisch, unterstützt die Spannung und Intensität der Kämpfe und untermalt die cineastischen Momente des Spiels. Das Zusammenspiel dieser beiden musikalischen Ansätze schafft eine abwechslungsreiche und stimmige Klangkulisse, die das Spielerlebnis auf mobilen Geräten zusätzlich bereichert.
Steuerung: Drei Stile für drei Spieltypen
Bei der Steuerung bietet The Lost Crown drei verschiedene Modi, die unterschiedliche Spielerbedürfnisse bedienen:
- PC-/Konsolen-Erlebnis: Mit angeschlossenem Bluetooth-Controller spielt sich das Abenteuer nahezu identisch wie auf der Konsole. Die Eingaben sind präzise, und das Timing sitzt, selbst bei anspruchsvollen Bossfights.
- Mobilgeräte-Erlebnis: Diese Variante setzt auf ein virtuelles Gamepad mit anpassbarem Layout. Das funktioniert in vielen Situationen gut, besonders beim Erkunden und in ruhigen Passagen. In hektischen Momenten wie Plattformabschnitten oder Gefechten kann es aber zu Eingabeungenauigkeiten kommen.
- Entspanntes Erlebnis: Hier kommen zusätzliche Steuerungshilfen ins Spiel, etwa Auto-Sprung, Zielhilfe oder reduzierte Eingabegenauigkeit. Ideal für Spielerinnen und Spieler, die das Spiel eher genießen als meistern möchten.
Diese Vielfalt ist lobenswert und zeigt, dass Ubisoft versucht hat, allen Plattform-Nutzern ein passendes Erlebnis zu bieten. Dennoch bleibt festzuhalten: Wer die volle Kontrolle und Präzision will, sollte auf einen physischen Controller setzen.
Umfang und Qualität: Kein Kompromiss beim Content
Positiv fällt auf: Die Mobile-Version enthält sämtliche Inhalte der anderen Plattformen. Das bedeutet: Keine Abstriche bei den Kämpfen, der Story oder dem Umfang der erkundbaren Welt. Auch alle Upgrades, Ausrüstungsgegenstände und Nebenquests sind enthalten.
Fazit:
Wertung: - 8
8
Prince of Persia: The Lost Crown funktioniert überraschend gut auf mobilen Endgeräten. Grafik und Umfang überzeugen auch auf kleinen Screens, und wer sich an die Steuerung gewöhnt, bekommt ein vollwertiges Metroidvania-Erlebnis für unterwegs. Der Soundtrack, der traditionelle persische Klänge mit modernen orchestralen Elementen verbindet, hebt das Spiel zusätzlich hervor. Dennoch: Ohne physischen Controller ist Frust nicht ausgeschlossen – vor allem bei kniffligen Plattformsequenzen. Wer die Möglichkeit hat, sollte zur Gamepad-Option greifen. Für Fans der Reihe, Metroidvania-Enthusiasten und alle, die auch unterwegs auf Zeitreise gehen wollen, ist The Lost Crown definitiv einen Blick wert – wenn auch mit kleinen Einschränkungen.
Entwickler:Ubisoft Montpellier (Mobile-Portierung durch Ubisoft Da Nang)
Erscheint: erhältlich
System: iOS/Android
Preis: ca. 15€ (kann kostenlos angespielt werden!)





