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Review: Pokémon Schwert

Vor drei Jahren sind mit Pokémon Sonne und Mond die letzten (neuen) Einträge ins beliebte Franchise für die mittlerweile doch betagte Plattform des Nintendo 3DS erschienen. Im vergangenen Jahr war es dann endlich soweit: The Pokémon Company veröffentlichte die ersten Pokémon-Spiele für Nintendo Switch. Es handelte sich aber nicht um den erhofften neuen Eintrag ins immer größer werdende Pokémon-Universum. Nein, vielmehr waren Pokémon: Let’s Go, Pikachu und Evoli! ein Gemisch aus Spin-Off und Remake – ein zarter, erster Annäherungsversuch an Nintendos Hybridkonsole also.

Nun, am 15. November, war es dann aber endlich soweit und mit Pokémon Schwert und Schild erschienen die ersten wirklich neuen Pokémon-Spiele für Nintendo Switch.

Man serviere den Tee …

In Pokémon Schwert (und Schild) verschlägt es uns in die neue Galar-Region, die optisch sehr stark an Großbritannien erinnert. Dies reicht von der Umgebung aus saftig grünen, idyllischen Landschaften und Schlössern bis zu den Bewohnern der Region, die es sich zumeist bei einer Tasse Tee in ihren Häusern gemütlich gemacht haben. Very british!

Doch bevor es an das Erkunden von Galar mit seinen neuen Pokémon geht, muss zunächst einmal ein Avatar erstellt werden. Leider gibt es nicht viele Anpassungsmöglichkeiten. Spieler können lediglich das Geschlecht und die Hautfarbe wählen – hier gibt es eindeutig Luft nach oben!

Welches Starterpokémon darf es denn sein?

Chimpep ftw!

Wenig später geht es aber bereits ans Eingemachte. Denn schließlich geht es um die altbewährte Grundsatzentscheidung: Welches Starterpokémon soll ich nur auswählen? Hier stehen diesmal das Pflanzen-Pokémon Chimpep, das Wasser-Pokémon Memmeon und das Feuer-Pokémon Hopplo zur Verfügung. (Wir haben uns übrigens für Chimpep entschieden.)

Alle drei sind jedenfalls niedlich anzusehen und es bleibt wohl Geschmacksache, für welches der drei man sich entscheidet. Überraschend ist die Designsprache der drei Starterpokémon: Irgendwie erinnern sie uns doch mehr an Digimon, denn an Pokémon.

81 neue Pokémon sind in Schwert und Schild zu bestaunen

Kein Exit vom „Dexit“

Eine Review von Pokémon Schwert und Schild kann wohl nicht umhin, auch die sogenannte „Dexit“-Kontroverse (in Anlehnung an den Brexit) zu besprechen. Im Vorfeld sorgte die Meldung, dass es nicht möglich sein wird, alle 890 Pokémon in Schwert und Schild sammeln zu können, für Unmut. Den neuesten Teilen fehlen 427 verschiedene Pokémon. Das bedeutet, dass beinahe die Hälfte aller Taschenmonster fehlt – ein herber Schlag für alle Sammler da draußen.
Die Bezeichnung „Dexit“ ist dabei eine Mischung aus der schlechten Entscheidung Großbritanniens, die Europäische Union zu verlassen (Brexit) und dem Pokédex, der Enzyklopädie aller Pokémon.

Eines muss jedoch auch erwähnt werden: Uns hat es beim Spielen nicht weiter gestört. Es gibt schließlich noch genügend andere Pokémon zu sammeln und zu trainieren. Zudem sind in den neuesten Ablegern 81 neue Pokémon hinzugekommen. Hardcore-Fans wird dies jedoch nur ein schwacher Trost sein.

Auf ins Abenteuer!

Undurchsichtige Gefahren im hohen Gras …

Warum Gespräche in Schwert und Schild erneut nicht vertont wurden, ist heutzutage nicht zu erklären und besonders ärgerlich. Darüber hinaus ist der Soundtrack des Spiels ohnehin sehr eigenwillig gehalten. Diese beiden Punkte führten dazu, dass wir das Spiel zumeist im Mute-Modus der Switch gespielt haben.
Ein weiterer Kritikpunkt stellt das Revival der Zufallskämpfe im hohen Gras dar, mutete dies doch nach Let’s Go, Pikachu und Evoli! wie ein Relikt aus einer längst vergangenen Zeit an.

Dies führt uns auch gleich zu einem weiteren Schwachpunkt des Spiels: Es ist schlicht zu einfach gehalten. Wir sind uns bewusst, dass die Zielgruppe des Pokémon-Franchise eine sehr, sehr junge ist. Dennoch wäre es doch für Game Freak ein leichtes gewesen, einen zusätzlichen, schwierigeren Modus im Spiel zu implementieren. Schließlich spielen viele Erwachsene diese Spiele, sind sie doch mit ihnen aufgewachsen. Der (zu einfache) Schwierigkeitsgrad geht in Schwert und Schild sogar so weit, dass bei Kämpfen die effektivste Attacke gegen das jeweilige Pokémon angezeigt wird – vorausgesetzt, man ist bereits eines seiner Art begegnet.

Neues Feature: Dynamaximierung

Warum bescheiden, wenn man auch groß sein kann?

Das augenscheinlichste, neueste Merkmal von Pokémon Schwert und Schild ist das Feature der Dynamaximierung. Hier werden Pokémon an manchen Orten, wie bestimmten Arenen riesengroß und erhalten besondere, einmalige Fähigkeiten. Das vergrößerte Pokémon kann diesen Zustand dann für drei Runden aufrecht erhalten, bevor es wieder seine ursprüngliche Gestalt annimmt. Voraussetzung für das Dynamaximieren ist ein besonderes Armband, welches Spieler jedoch bereits sehr früh im Spiel erhalten. Das neue Feature ist vor allem ein optischer Schauwert, spielerisch hält sich der Mehrwert jedoch in Grenzen.

Als sehr gelungen stellt sich die Naturzone heraus. Hier tummeln sich etliche, verschiedene Pokémon unterschiedlichster Stufe. Sammler werden sich hier wohl sehr lange aufhalten. Vorsicht ist jedoch geboten: Nicht alle Pokémon können gleich zu Beginn gefangen werden. Für einige Monster mit höherem Level sind Arena-Orden von Nöten.
Dies bringt uns auch zum nächsten, abschließenden Punkt: Arena-Kämpfe. Diese machen auch in diesem Teil der Serie großen Spaß, sind sie doch großartig inszeniert. Hier fallen nur wieder die fehlende Vertonung der Dialoge und der zu einfache Schwierigkeitsgrad negativ auf.

Fazit

Wertung - 8

8

Pokémon Schwert und Schild ist vermutlich der schönste Eintrag in der langen Historie an Pokémon-Spielen. Hierfür sorgen ein wunderschönes Art-Design und das nötige Auge für Details, die eine Atmosphäre ausmachen. Ein zu einfacher Schwierigkeitsgrad und andere Macken können das insgesamt doch gute Gesamtbild nicht trüben.

Entwickler: Game Freak
Publisher: The Pokémon Company/Nintendo
System: Nintendo Switch
Erscheint: Bereits erhältlich
Preis: ca. 50 Euro

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