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Review: Pokémon: Let’s Go Pikachu & Evoli

Das Pokémon-Spiel für eine neue Generation?

Für das erste Pokémon-Rollenspiel auf einer Nintendo Heimkonsole geht Nintendo weit zurück in die erste Generation der Taschenmonster-Spiele.1999 (in Europa 2000) kam die Pokémon Special Pikachu Edition für den GameBoy Color auf den Markt. Diese gelbe Edition war eine Zusatzedition zu Pokémon Rot und Blau und für viele Spieler der ideale Einstieg. Hier war genau wie in der TV-Serie Pikachu das erste Pokémon, das der Spieler zu Beginn erhält. Und auch sonst wurden zahlreiche Details und Charaktere aus der beliebten TV-Produktion in das Spiel integriert. Mit Pokémon: Let’s Go, Evoli! und Pokémon: Let’s Go, Pikachu! will Game Freak, Inc. das Kunststück schaffen, sowohl die Magie dieses Moments erneut einzufangen als auch mit einigen Gameplay-Mechaniken zu brechen um neue Spieler für die Marke zu begeistern.

So startet dieses Pokémon klassisch damit, dass unser junger Charakter sein erstes Pokémon bekommt, um seine Karriere als Trainer zu starten. Je nach Version startet ihr mit Pikachu oder Evoli. Evoli ist ein Pokémon vom Typ Normal, Pikachu ist ein Elektropokémon. Sonst sind die beiden Versionen des Spiels komplett identisch. Auf dem Weg zum besten Pokémon-Trainer müssen erst die Arena-Leiter besiegt werden. Jeder Leiter einer Arena setzt auf eine bestimmte Art von Pokémon. Wasser-Pokémon haben gegen Feuer-Pokémon leichtes Spiel, dafür besiegen Feuer-Pokémon Pflanzen-Pokémon mit Leichtigkeit. Dementsprechend sollten eure Pokémon gut gewählt sein.

Zum ersten Mal in der Geschichte beinhaltet ein Pokémon-Rollenspiel einen kooperativen Multiplayer-Modus. Wer ein laufendes Spiel betreten möchte, muss einfach seinen kleinen „Joy-Con-Controller“ schütteln und schon ist er im Spiel des anderen Trainers.

Die fast 20 Jahre seit der gelben Edition sind spielerisch, optisch und auch inhaltlich klar zu merken. Schon in dem Zimmer, in dem ihr aufwacht, seht nun neben einem modernen PC auch eine Nintendo Switch. 1999 stand hier noch ein Super Nintendo. Die 2D-Grafik ist einer farbenfrohen 3D-Optik gewichen und aus den Lautsprechern schallen zwar noch altbekannte Melodien mit Ohrwurmcharakter, diese wurden jedoch nun von einem Orchester eingespielt.

Komm‘ schnapp‘ sie dir!

Vertraute Umgebungen wie die Stadt Alabastia fühlen sich für alle, die schon damals dabei waren, ein klein wenig wie „nach Hausekommen“ an. Doch es gibt auch viel Neues, vor allem auch Dinge, die sich an jene oftmals jungen Spieler richten, die bis jetzt Pokémon nur mit Pokémon Go auf dem Smartphone kennengelernt haben. Wo sich damals die Safarizone befunden hat, gibt es jetzt den Go-Park. Dort können Pokémon, die in der iOS oder Android-App gefangen wurden freilassen und beobachtet werden. Auch das Go-exklusive Meltan könnt ihr über die Verbindung mit euren Pokémon Go Account bekommen. Ihr könnt das Spiel ansonsten jedoch auch ohne Verbindung zu Pokémon Go spielen.

Das Fangen der Pokémon ist nun eine Sache des perfekten Timings.

Eine weitere Neuerung betrifft das Einfangen und die Darstellung der Pokémon. Diese laufen nämlich mehr oder weniger sichtbar in der lebendigen Welt umher und werden dabei auch noch möglichst maßstabgetreu dargestellt. Während die oftmals lästigen Ratzfatz so klein sind, dass nur ihr Schwanz aus dem Gras hervorragt, kann es schon passieren, dass ein Onyx gerade noch auf den Bildschirm passt. Mehr noch: Auf großen Pokémon darf euer Charakter auch reiten. Zufallskämpfe sind also genauso passé wie der schwächende Kampf gegen wilde Pokémon, bevor ihr sie einfangen könnt. Stattdessen müsst ihr nun vor allem im richtigen Moment den Pokéball werfen, Timing ist hier nun extrem wichtig. Gekämpft wird also im Grunde nur noch gegen die Pokémon anderer Trainer, einige Ausnahme bilden die legendäre Pokémon, die im späteren Spielverlauf weiterhin geschwächt werden müssen, bevor man sie einfängt.

Über einen extra Menüpunkt könnt ihr mit eurem angestammten Begleiter-Pokémon auch direkt interagieren. Ihr könnt es füttern, streicheln es beruhigen wenn es Angst bekommen hat oder ihm einfach einen High Five geben, wenn es sich gut geschlagen hat. Ebenfalls gibt es die Möglichkeit, die Kleidung eures Trainers aber auch von Pikachu bzw. Evoli zu verändern. Kleidungsstücke und Accessoires können im Spiel erworben oder freigespielt werden. Diese vielen Kleinigkeiten sorgen, zusammen mit der unglaublichen Detailverliebtheit dafür, dass man in dieses Spiel geradezu eintauchen kann und gerade jüngere Spieler schnell wieder die typische Pokésucht bekommen.

Ich will der allerbeste sein, wie keiner vor mir war.
Ganz allein fang ich sie mir, ich kenne die Gefahr.

Diverse Komfortfunktionen wie der Umstand, dass die Pokébox jetzt jederzeit aufrufbar ist, und man somit nicht extra ins Poké-Center laufen muss, um ein Pokémon ins eigene Team zu wechseln, sorgen für angenehmeren Spielfluss aber auch für einen niedrigeren Schwierigkeitsgrad. Dieser steigt im Grunde erst im späteren Spiel an, wenn es gegen die Meister-Trainer oder gar die Top 4 geht. Wer ein Pokémon doppelt fängt, kann es zu Professor Eich schicken und gegen die aus Pokémon Go bekannten Bonbons tauschen. Diese sorgen für verbesserte Statuswerte bei unseren Schützlingen.

Pokéball Plus?

Pokémon: Let’s Go lässt sich grundsätzlich im Handheldmodus und und mit den beiden Joy-Con spielen, der Pro-Controller wird nicht unterstützt. Eine Besonderheit ist der extra oder im Bundle erhältliche Pokéball Plus. Dieser ist nämlich gleichzeitig ein Spezialcontroller, mit dem ihr das gesamte Spiel steuern könnt, und ein Pokéball für Pokémon Go. Zusätzlich bekommt ihr durch seine Nutzung das beliebte Pokémon Mew, das ihr sonst nicht fangen könnt. Gegenüber der ebenfalls mit Bewegungssteuerung angereicherten Joy-Con-Variante bringt das Spielen mit dem Pokéball Plus ansonsten keinerlei Vorteile, gerade jüngere Spieler dürften mit dem Ball jedoch noch mehr Spaß haben, lieferte er mit Rumble- und Lautsprecher-Effekten einiges an zusätzlicher Immersion.

Mehr über Pokémon: Let’s Go und ein tolles Gewinnspiel gibt es in der kommenden Episode des SHOCK2 Podcast. 

Fazit

Wertung - 8.5

8.5

Schnapp' sie dir alle!

Da ist es nun das erste richtige Pokémon-Rollenspiel für eine Heimkonsole! Dies ist vor allem klar ein Spiel für eine neue Generation von Pokémon-Spielern, die bisher noch gar nicht oder nur am Smartphone die kleinen Taschenmonster gejagt hat. Der einfache Einstieg und das neue Steuerungskonzept dürfte viele begeistern. Für Pokémon-Veteranen müssen sich an vielen Stellen im Spiel ordentlich umgewöhnen, bekommen aber auch jede Menge Déjà-vus vorgesetzt, wenn sie in die Kanto-Region zurückkehren. Nur dass diesmal alles deutlich lebendiger ist und man ständig auf neue Details oder Überraschungen stößt. Bevor im nächsten Jahr eine komplett neue Generation von Pokémon-Spielen für die Switch erscheint, ist dieses Spiel bestens geeignet, um neue Spieler zu gewinnen und erfahrenen Jägern und Sammlern einen Sneak Peek zu geben, wie schön Pokémon-Games aussehen können.

Genre: Rollenspiel
Entwickler: Game Freak
System: Nintendo Switch
Erscheint: Erhältlich
Preis: ca. 50 Euro

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