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Review: Peanuts – Auf zu den Sternen, Charlie Brown!

Am 12. Februar jährt sich der Todestag von Charles M. Schulz bereits zum 15. Mal. Der legendäre Zeichner und Autor der Peanuts, dessen letzter täglicher Comicstrip nur einen Tag nach seinem Tod erschien, verfügte eigentlich, dass niemand nach seinem Tod die Abenteuer von Charlie Brown, Lucy, Snoopy, Woodstock & Co. weiterführen sollte. Bis zum letzten Bild zeichnete und letterte er selbst. Bereits mit der auf dem gleichnamigen Zeichentrickfilm beruhenden Geschichte „Das Glück ist eine Schmusedecke“ wurde diese Verfügung gebrochen. Auch wenn Film und Comic noch auf Ideen von Schulz aufbauten, wurden diese natürlich von neuen Autoren und Zeichnern umgesetzt, verantwortlich dafür war der amerikanische Verlag Boom Studios. Hier entstand unter dem Label Kaboom auch eine neue Heftserie mit kurzen und längeren Geschichten. Natürlich kann man über den Bruch von Schultz‘ Verfügung diskutieren, wobei es sich ja hierbei genau genommen nicht um klassische Comicstrips in Zeitungen dreht. Andy Bell, Bob Scott und vor allem Vicky Scott sind auf jeden Fall würdige Nachfolger, die auf dem vorhanden Material aufbauen und man hat nicht umsonst oft das Gefühl, dass die eine oder andere ihrer neuen Seiten doch noch vom alten Meister stammt.

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Ab sofort erscheinen diese neuen Abenteuer der Peanuts auch auf Deutsch und die freche Bande hat, rechtzeitig zum neuen Peanuts-Kinofilm (… auch nach dem guten Trailer bin ich hier weiterhin sehr skeptisch), in diesem Jahr bei Cross Cult ein neues Zuhause gefunden. Doch „Zuhause“ ist so gar nicht das Thema von „Auf zu den Sternen, Charlie Brown!“ Der Weltraum steht im Mittelpunkt vieler kleiner typischer Peanuts-Episoden, die eine rund 100 Seiten starke Story ergeben und darin münden, dass sich Snoopy und sein treuer Begleiter Woodstock auf den Weg zum Mond begeben. Dabei zieht die Zeichnerin, Mitautorin und künstlerische Leiterin der Charles M. Schulz Creative Associates Vicki Scotts alle Register, um den neuen Peanuts-Band gleichzeitig ungemein vertraut wirken zu lassen als auch so manche Krusten der alten Comicstrips dann und wann kurzerhand aufzubrechen und mit Perspektiven und der Panelgestaltung waschechter Comichefte zu spielen.

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Selbst Shermy, einer der Ur-Peanuts-Charaktere aus dem allerersten Strip vom 2. Oktober 1950, der später jedoch herausgeschrieben wurde, hat einen Auftritt. Doch auch viele vertraute Gestalten und Szenarien werden aufgegriffen. Egal ob Snoopy gegen die furchteinflößende Katze aus dem Nachbargarten antritt, ebendieser von Charlie Brown gefühlte zehn Mal am Tag Futter fordert oder die neunmalkluge Lucy mit gut gemeinten Ratschlägen ihren Freunden auf die Nerven geht – Peanuts-Fans kommen voll auf ihre Kosten.

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Meinung:
Ein sehr schöner Band, der mir so viel Freude bereitete, dass ich ihn an einem Tag gleich zweimal gelesen habe. Voll Witz (im Falle von Lucy van Pelt ist dieser bitterböse) aber auch mit der typischen vertrauten Mischung auf Verzweiflung, Hoffnung und Vertrauen, dass alles gut wird, haben die Peanuts schnell wieder ihren reservierten Platz in meinem Herzen (sehr dicht an Calvin & Hobbes) erobert. Ich bin gespannt, ob auch die Folgebände das hohe Niveau halten können. In Kürze erscheint ja auch schon „Auf nach Tokio, Charlie Brown!“

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Seiten: 96

Preis: ca. 10 Euro

Autoren: Vicki Scott, Andy Bell, Bob Scott

Zeichnerin: Vicki Scott
Verlag: Cross Cult
Orig. Verlag: Kaboom

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