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Review: Onward: Keine halben Sachen

Zwei Elfen wollen ihren Vater zurück!

Pixar stand zuletzt weniger für neuartige Konzepte und Ideen als mehr für Franchising seiner altbekannten Marken. Zwar waren Fortsetzungen, wie Toy Story 4 oder The Incredibles 2, allesamt gelungen, wirklich innovativ aber bestimmt nicht. Dies soll sich nun mit Onward: Keine halben Sachen ändern…

Magie und Daddy Issues

Onward: Keine halben Sachen erzählt von einer Welt, in der Magie früher das alltägliche Leben bestimmt hat. Es gab kaum ein Problem, das nicht durch Magie gelöst werden konnte. Diese zu erlernen und zu beherrschen, war jedoch mühsam und mit Anstrengungen verbunden. Dagegen erschien eine Lösung der Alltagsprobleme mittels neuartiger Technologien, wie Glühbirnen, Autos und vielen mehr, bequemer und zeitgemäßer. So kam es, wie es kommen musste und die Leute vergaßen (auf) die Magie – bis auf wenige Ausnahmen.

„Only once is all we get. Grant me this rebirth. Till tomorrow’s sun is set – one day to walk the earth.“ (Zauberspruch)

Eine eben solche stellte der Vater der beiden Brüder Ian und Barley dar. Dieser experimentierte mit Magie als er schwer erkrankte und sich hiermit retten wollte – aber vergebens, weswegen er den Brüdern einen Zauberstab und -Spruch vermachte, damit sie ihn für einen Tag wiedersehen können. Nachdem Magie aber nicht ohne Weiteres zu beherrschen ist (vor allem nicht für blutige Anfänger, wie Ian und Barley), geht einiges schief. Nun bleibt ihnen nur noch 24 Stunden Zeit, um ihr Vorhaben in die Tat umzusetzen. Das Abenteuer kann beginnen!

Onward: Keine halben Sachen – der Name ist nicht wörtlich zu nehmen | © Pixar Animation Studios

Wundervoll austauschbar

Eines vorweg: Onward: Keine halbe Sachen ist ein wunderschöner Animationsfilm! Die Special Effects, die Ausleuchtung, das Feuer und Wasser, die Haare der Charaktere… selten sah ein animierter Film so hübsch aus. Dennoch fühlt sich irgendetwas komisch an.

Und dieses „etwas“ ist das Charakterdesign. Hier hätte man sich mehr von Pixar erwarten dürfen, denn in einer (ehemals) magischen Welt mit Elfen, Kobolden, Drachen und vielen mehr sollte es nicht passieren, dass etliche Designs austauschbar wirken. So scheint es, als hätte man viele Charaktere bereits irgendwo gesehen oder als wären sie aus Monsters, Inc. (zu deutsch: Die Monster AG) oder The Good Dinosaur (zu deutsch: Arlo & Spot) entsprungen.

Das ist wirklich sehr schade, sollte man doch annehmen, dass es – gerade bei einer magischen Welt – nun wirklich keine kreativen Grenzen geben dürfte. Vielleicht waren aber auch nur die Erwartungen daran zu hoch…

Die Charakterdesigns wirken leider etwas austauschbar | © Pixar Animation Studios

Rührend und stimmig

Das soll es dann aber auch schon mit der Kritik gewesen sein, denn inhaltlich punktet der Film auf ganzer Linie und erzählt eine äußerst rührende und emotionale Geschichte über zwei Brüder, die ihren Vater verloren haben und sich ihn zurückwünschen. Hier können sich wohl die meisten wiederfinden, hat doch bereits (fast) jeder von uns einen geliebten Menschen verloren.

Wenn es die Möglichkeit gibt, sollten Kinogänger den Film übrigens in OV, also auf englisch ansehen. Denn: Als Sprecher konnten so einige Marvel-Helden gewonnen werden. So spricht etwa Tom Holland (Spider-Man: Far From Home) Ian und Chris Pratt (Guardians of the Galaxy) Barley. Zudem sind noch die Oscar-Preisträgerin Octavia Spencer (The Help) oder die Golden Globe-Preisträgerin Julia Louis-Dreyfus (Veep) zu hören.

Fazit

Wertung - 8.5

8.5

Onward: Keine halben Sachen ist bestimmt nicht der beste Pixar-Film aller Zeiten. Hierfür mangelt es bei einigen Design-Entscheidungen einfach an kreativen Ideen. Und dennoch ist der Film sehr gelungen, vermag er es doch eine zeitlose Coming-of-Age-Geschichte über zwei Brüder, die ihren verstorbenen Vater wiedersehen möchten, zu erzählen - etwas, wo sich wohl fast jeder wiederfinden wird. Zudem sieht der Film mal wieder atemberaubend schön aus.

Kurzinformationen
Filmstart: 5. März 2020
Filmlänge: 112 Minuten
Land, Jahr: USA, 2020
Genre: Animationsfilm, Action
Regie: Dan Scanlon

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