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Review: Need for Speed Payback

Während alle Fans simulationslastiger Rennspiele in den letzten Wochen mit Gran Turismo Sport, Forza Motorsport 7 und Project Cars 2 bedient wurden, gehören die Arcade-Racer in den letzten Jahren zu den eher zu den aussterbenden. Einer der wenigen Überlebenden neben Forza Horizon ist Need for Speed. Die Serie hatte in den letzten Jahren aber sowohl mit Qualitäts- als auch Orientierungsproblemen zu kämpfen. Mit Need for Speed Payback will man an Erfolge anknüpfen und stellt hollywoodreife Verfolgungsjagden in den Mittelpunkt.

Ein weiteres Mal wird das neue Need for Speed von Ghost Games in Schweden entwickelt. Das EA-Studio war schon für Need for Speed Rivals und den glücklosen Serien-Reboot von 2015 verantwortlich. Wie schon das eine oder andere Mal in den letzten 15 Jahren soll auch diesmal die eine oder andere Anleihe von der Fast & Furious-Filmserie genommen werden. Eine packende Handlung wirft euch in das Milieu der Gangsterkartelle im sonnigen Fortune Valley.

Need for Speed Payback

Tollkühne Männer und Frauen in frisierten Boliden

Es geht also um Rache, Freundschaft, Zusammenhalt und natürlich schnelle Autos. Ähnlich wie bei der erwähnten Filmserie sollte also auch niemand Tiefgang bei Handlung oder Charakterentwicklung erwarten. Dennoch habt ihr bei den rasant inszenierten Storymissionen klar mit dem Highlight des Spiels zu tun. Oftmals legt ihr euch hier mit der Polizei oder dem „The House“-Kartell an und liefert euch einige der spektakulärsten Verfolgungsjagden der Videospielgeschichte. Dabei wechselt das Spiel zwischen einzelnen Teammitgliedern hin und her, was die Dramatik der Situation, aber auch die Dynamik in eurem Team verstärkt. Explosionen, jede Menge Autoschrott, ein hämmernder Soundtrack und auch noch ein wirklich tolles Fahrgefühl! Ist es das lang ersehnte beste Need for Speed aller Zeiten? Leider nein…

Need for Speed Payback

Sammelkarten-Tuning

Kein Need for Speed ohne Tuning und dies wird – wie könnte es im Jahr 2017 anders sein – mit Sammelkarten gelöst. Mit ihnen könnt ihr eine Vielzahl an Autoteilen wie Bremsen, Motor oder Getriebe verbessern. Das Ganze startet sehr motivierend, denn wenn man auch noch die richtigen Teile (die richtigen Sammelkarten) kombiniert, gibt es zusätzliche Boni. Nicht gebrauchte Karten könnt ihr gegen Ingame-Währung verkaufen, mit der ihr etwa neue Deko-Objekte für euer Traumauto erwerben könnt. Wer schneller vorankommen möchte, hat natürlich die Möglichkeit, Echtgeld in Lootboxen zu investieren, um zusätzliche Karten, Geld, Tokens und Dekos zu erwerben.

Spätestens, wenn ihr im Laufe des Spiels öfter das Auto wechseln möchtet, wird das erneute Sammeln der Karten zu einer eher mühsamen Geschichte, die euch oftmals auch einfach Missionen wiederholen lässt. So packend die Inszenierung, so gelungen das Fahrverhalten auch ist, das Grinding nervt. Wenn euch das Spiel in die offene Welt entlassen hat, verliert der Lack von Need for Speed Payback sehr viel Glanz und leider auch viel Spielspaß. Obwohl sich die Missionen aus fünf verschiedenen Renndisziplinen zusammensetzen, kommt auch dank der eher schwachen Gegner-KI sehr schnell ein Gefühl von Routinearbeit auf. Ähnlich verhält es sich mit der Suche nach Teilen, um auf der Karte verstreute Wracks wieder in Gang zu setzen.

Need for Speed Payback

Verstärkt durch die Tatsache, dass das offene Areal des Fortune Valley auch technisch und gestalterisch eher langweilig wird. Hier wäre weniger sicher mehr gewesen, denn die Frostbite-Engine sollte eigentlich mehr aus den aktuellen Konsolen herausholen können. Enttäuscht hat uns auch der Multiplayermodus. Dieser ist praktisch nicht vorhanden. Es handelt sich hier ausschließlich um das Vergleichen von Zeiten mit euren Freunden und Ranglisten.

Review Overview

Wertung - 7

7

Schade.

Mit großen Erwartungen blickte ich dem Release von Need for Speed Payback entgegen. Immerhin schien es, als würden wir endlich jenen Arcade-Racer bekommen, auf den wir in dieser Konsolengeneration noch immer warten müssen. Und gerade die packend inszenierten Storymissionen mit ihren spektakulären Verfolgungsjagden zeigen, dass hier viel Potenzial vorhanden gewesen wäre. Leider kann das Spiel Tempo und Spielspaß einfach nicht halten. Der Sammelkarten-Wahnsinn hat auch hier zugeschlagen und so verkommt das Spiel schnell zum nervtötenden Grindfest. Nein, liebe Entscheidungsträger von EA: Nicht immer ist eine offene Welt besser als wenige, dafür aber perfekt abgestimmte Strecken. Hier waren meine Erwartungen an jene Serie, die immer wieder hervorragenden Spiele hervorgebracht hat, schlichtweg zu hoch. Schade.

Genre: Rennspiel
Entwickler: Ghost Games
Erscheint: Erhältlich
Preis: ca. 70 Euro
System: PS4, Xbox One, PC

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