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Review: Necromunda: Hired Gun

Das französische Entwicklungsstudio Streum On hat schon einige Erfahrungen mit der Warhammer 40.000 Marke. 2018 kam mit Space Hulk: Deathwing ein Ego-Shooter auf den Markt, der leider mit jeder Menge technischer und spielerischer Probleme zu kämpfen hatte. Das rund 15 Mann starke Entwicklerteam blieb jedoch am Ball und veröffentlichte Patch auf Patch und etwa ein Jahr danach eine Enhanced Edition. Diese versöhnte die Fans und so gab es für Necromunda: Hired Gun einiges an Vorfreude.

Nun, um es gleich zu sagen, auch Necromunda: Hired Gun kämpft mit allerlei Problemchen zum Start, jedoch ist das Game in einem weitaus besseren Zustand als seinerzeit Deathwing. Stellenweise seiht das Spiel sogar richtig gut aus und macht bereits eine Menge Spaß und zu dem gewählten Setting passt der Gameplay-Mix aus Doom: Eternal, Prey und Titanfall 2 ebenfalls sehr gut. Hired Gun ist ein klassischer AA-Ego-Shooter, das Tempo ist rasant, es gibt keinen Multiplayer und vor allem spielt es in einer Welt (Warhammer 40.000), die nicht dunkler, düsterer und blutiger sein könnte, hier regiert die Gewalt.

„Spare in der Zeit, so hast du in der Not. Das ist die Weisheit des Imperators. Aus den Resten der Menschen schuf er Engel. Aus dem Abfall der Welten schmiedete er ein Imperium. Durch sein Beispiel werden wir geführt.“
– Josh Reynolds

Die Kampagne führt euch 15-16 Stunden lang durch abwechslungsreiche Level, bei denen oft mit viel Liebe zum Detail die Vorlage eingefangen wurde. Die gigantischen Bauwerke der Makropolen von Necromunda wirkten nicht nur übermenschlich, sie zeigen euch vor allem immer wieder deutlich, wie klein und unbedeutend ihr in diesem Universum seid.

Wie bereits oben beschrieben erwartet euch ein klassischer Ego-Shooter wie es ihn in der Ära der PS3/Xbox 360 beinahe wöchentlich gab. Dies ist aber auch genau die Stärke des Spiels, hier müsst ihr nicht erst in Deckung gehen, sondern knallharte und schnelle Action steht auf dem Speiseplan. Hab ihr euch für einen der 15 auswählbaren Charaktere entschieden, nehmt ihr eure Karriere als Kopfgeldjäger auf der berühmten Makropolwelt auf. Der Clou ist, dass ihr mit dem verdienten Geld laufend Verbesserungen für euren Körper kaufen könnt, die sich umgehend und direkt auf das Kampfgameplay auswirken. Die Auswahl ist groß und geht von stärken Gliedmaßen, über einschaltbare Bullet Time bis zu betäubenden Energiestößen. Natürlich könnt ihr auch einfach bessere Waffen erwerben. Zusätzliche Action und Geschwindigkeit bringt ein praktischer Greifarm, den ihr kurz nach Beginn des Spiels bekommt, gleiches gilt auch für den treuen Kampfhund, der euch nicht nur treu, sondern oftmals auch hilfreich zur Seite steht.

Punktabzug gibt es für die Story, die ist nämlich überaus belanglos. Das mag am zugrundeliegenden Necromunda-Setting liegen, das eben keine epischen Handlungsstränge zulässt. Aber ein wenig geschickter hätte man schon vorgehen können, gerade weil man sonst an vielen Ecken und Enden merkt, dass die Entwickler augenscheinlich selbst große Warhammer Fans sind. Ich hätte einfach gerne mehr über die Hintergründe meiner Aufträge und deren Auswirkungen gewusst. Habt ihr die richtige Mischung aus Waffen, Spezialattacken und dem Greifarm für euch herausgefunden, so kann man schon fast von einem aufkommenden Flow sprechen, mit dem ihr durch die Gegnerhorden pflügt.

Die Entwickler haben für die nächsten Wochen gleich mehrere Patches versprochen, von denen sogar bereits einer erschienen ist und das ist auch wichtig. Denn Necromunda: Hired Gun sieht man an vielen Ecken und Enden an, dass die Entwickler noch Zeit für den letzten Schliff gebraucht hätten, zumal das Spiel auch gleichzeitig für PC, Xbox und PlayStation erschienen ist. Immer wieder sind die Sterbeanimationen der Gegner eher unfreiwillig witzig, und die KI der selbem oftmals alles andere als schau. Auch gibt es je nach System schon mal ordentliche Ruckler und Glitches, insgesamt lief das Spiel auf der Xbox Series X bei uns jedoch recht rund.

Was ist Necromunda

Das Necromunda-Universum, das 1995 als Tabletop-Miniaturenspiel auf den Markt kam, konzentriert sich auf die gewalttätigen Kämpfe zwischen Arbeiterbanden in einer riesigen, industriellen Stadt im 41. Jahrtausend. Das Spiel lässt kleine Truppen – normalerweise etwa sechs Miniaturen – auf einem dreidimensionalen Spielbrett gegeneinander antreten. Das Warhammer 40K Universum ist bekannt für seine blutige Gewalt, aber auch für seinen Sinn für Humor.

Necromunda: Hired Gun im SHOCK2 Podcast

Fazit

Wertung - 6.5

6.5

Kann man nichts mit dem Setting anfangen, sollte man dieses Spiel gleich von der Liste streichen. Alle anderen bekommen einen Shooter, der uns beim Spielen überraschend viel Spaß gemacht hat. Aber auch für den angemessenen Preis von knapp unter 40 Euro kann man sich einfach erwarten, dass es keine groben Glitches gibt. Ich traue den Entwicklern allerdings zu, dass die gröbsten Ärgernisse schon bald beseitigt sein werden. Nein, das Spiel wird nie ein AAA-Kaliber, aber das Spiel punktet immer wieder mit seinem Flair und dem schnellen Gameplay und hat dadurch seine Daseinsberechtigung verdient.

Genre: Ego-Shooter
Entwickler: Streum On
System: PlayStation 4, Xbox One, PlayStation 5, Xbox Series, Microsoft Windows
Erscheint: erhältlich
Preis: ca.  40 Euro

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