Review: Naruto Shippuden Ultimate Ninja Storm Revolution

Aufgepasst, tapfere Ninja der Cyberwelt, denn wer schon immer ein Fan von Mangaka Masashi Kishimotos überdrehter Saga rund um den aufstrebenden Ninja Naruto und seiner Freude war, dem wird es schwergefallen sein, sich der fantastischen Versoftung durch CyberConnect2 zu entziehen. Wer will schließlich nicht als sein Lieblingscharakter alles andere plattmachen? Der Erfolg gab der Serie recht und nach etlichen Teilen sind wir nun beim aktuellsten angelangt – Ultimate Ninja Storm Revolution – der sich zwar als Spin Off seines Vorgängers versteht, jedoch mit reichlich Neuem unter der Haube punkte möchte. Doch kann sich der Titel dem größten Manko der Animationsserie entziehen?

Filler-Folge

Was mit Manko gemeint ist? Nun, wer die Animationsserie verfolgt, dem werden sie vertraut sein: die Filler-Folgen. Besagte Episoden werden von Studio Pierrot, die für die Produktion der Serie und der Zwischensequenzen des Spiels verantwortlich sind, eingeschoben, wenn die Serie schneller voranschreitet, als Serienschöpfer Kishimoto den Manga zeichnen kann. Manchmal sind besagte Episoden ganz nett, aber oftmals sind es Rückblicke auf bereits bekannte Ereignisse mit etwas tieferen Einblicken in gewisse Charaktere. Warum das nun wichtig für das Spiel ist? Leider befindet sich Narutos Saga auf dem Weg in ihr Finale, also bleibt nicht mehr viel Material, mit dem CyberConnect2 arbeiten kann, besonders da der Vorgänger Ultimate Ninja Storm 3 bereits gleichauf mit der Serie in Sachen Story war. Das wiederum bedeutet, dass es im aktuellen Teil keinen richtigen Story-Modus gibt, wie wir ihn aus früheren Teilen kennen. Das ist zwar schade, schließlich verstanden es die Entwickler die monumentalen Kämpfe der Animationsserie wunderbar zu präsentieren, doch CyberConnect2 wartet dafür mit einigen schicken Dingen auf, die dafür entschädigen sollen.

Hilfe von außen

Allen voran werden Fans der UNS-Serie bald bemerken, dass sich das Kampfsystem weiterentwickelt hat und nun mit deutlich mehr Tiefe aufwartet. Um einen der größten Kritikpunkte der Serie auszumerzen, hat man sich sogar die Hilfe von verschiedenen Beat’em Up-Profis geleistet und das Ergebnis kann sich sehen lassen. An der schnellen, ikonischen Art, wie sich die Charaktere durch die Arenen bewegen und aufeinander einschlagen, hat sich optisch nichts geändert, doch mit Revolution werden zwei wichtige neue Techniken eingeführt: Konter-Attacken und Guard Breaks. Mit Konter-Attacken gibt es nun eine Alternative zu dem Substitution-Jutsu, um mit dem richtigen Timing auf Attacken eurer Gegner reagieren zu können und sie bei Erfolg kurzzeitig zu betäuben, was euch wiederum ein Fenster für vernichtende Konterattacken einräumt. Außerdem verwehrt ihr eurem Gegner bei einem erfolgreichen Konter kurzzeitig den Zugriff auf seine Support-Charaktere, was diese Technik besonders stark macht. Mit Guard Break gibt es endlich einen Weg, um das sehr starke Block-System des Spiels zu umgehen, wenn es zu gefährlich ist, um einen Wurf zu versuchen. Somit nähert man sich in Revolution bekannteren Beat’em Ups an, in denen Spielern oftmals etwas mehr Werkzeuge zur Verfügung stehen, um auf gewisse Situationen zu reagieren. Weiters gibt es nun die Möglichkeit stärker mit euren Support-Charakteren zu interagieren, und zwar in Form verschiedener Team-Typen, die ihr vor einem Kampf auswählen könnt. Als Ultimate Jutsu-Typ könnt ihr mit der richtigen Teamkombination vernichtende Team-Angriffe vom Stapel lassen, während ihr bei der Wahl des Drive-Typs einen besonders defensiven Spielstil an den Tag legen könnt, mit vielen kleinen Attacken eurer Support-Charaktere während des Kampfes. Wer von Haus aus einen starken Start hinlegen möchte, kann mit dem Awakening-Typ bereits zu Beginn des Kampfes in die sehr starke Awakening-Form wechseln und versuchen, den Gegner somit unter Druck zu setzen. Wer sich also mit den verschiedenen Typen und Charakterkombinationen auseinandersetzt, kann sehr starke Teams und Spielstile kreieren, die sich merklich voneinander unterscheiden. Allein das Rumprobieren macht schon verdammt viel Spaß!

Der stärkste Ninja ever!

All das dürft ihr dann gleich im neuen Modus, dem Ninja World Tournament, einsetzen, in dem ihr ein für alle Mal beweisen könnt, wer denn nun der stärkste Ninja ist. Mit über 100 Charakteren zur Auswahl habt ihr nicht nur eine Menge Gegner vor euch, sondern auch den bis jetzt größten Charakterpool, aus dem ihr eure Lieblingscharaktere picken könnt. Hier werdet ihr eine Menge Zeit verbringen, denn nicht wenige Charaktere, darunter der von Kishimoto selbst kreierte Mecha-Naruto samt eigenem Game-Mode, wollen im Ninja World Tournament frei geschalten werden. Habt ihr einen Charakter freigeschalten, müsst ihr allerdings noch bestimmte Quests auf der Turnier-Insel bestehen, falls ihr sie als Support-Charaktere in eurem Team einsetzen wollt. Da die Open World-Segmente (falls man sie als solche bezeichnen kann) nie ein besonderes Forte der UNS-Serie war, solltet ihr auch diesmal keine Quantensprünge erwarten, denn mit einer eher traurigen Weitsicht und aufpoppenden NPCs zeigt sich Revolution nicht gerade von seiner besten Seite im Vergleich zu den exzellent aussehenden Kämpfen. Ein nettes Feature gibt es noch in Form der KI-Klone, für die ihr im Laufe des Spiels verschieden Fähigkeiten freischaltet, die ihr in weiterer Folge eurem Klon verpassen könnt. Diese können dann anderen Spielern, die den Turnier-Modus mit einer bestehenden Online-Verbindung in Angriff nehmen, über den Weg laufen und dieser kann sich mit eurer Kreation messen. Erkämpft sicher der Klon einen Sieg, wird er sogar stärker.

Gut aber kurz

Und um noch einmal zu den Filler-Folgen zurückzukommen, obwohl es keinen richtigen Story-Modus gibt, lässt sich es Kishimoto nicht nehmen, den Naruto-Fans wenigstens etwas Story zu bieten. Deshalb dürft ihr euch im Ninja Escapades-Modus über drei kurze spielbare Rückblicke freuen, die exklusive Geschichten und Animationen zur Gründung von Akatsuki, den letzten Tagen von Shisui und Itachi Uchiha sowie Narutos Mutter enthalten. Leider bestehen diese Rückblicke oftmals nur aus wenigen Sequenzen und Kämpfen und sind deshalb nur knallharte Naruto-Fans von wirklichem Interesse.

 

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