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Review: My Sims Cozy Bundle

MySims wie früher

In einer Zeit, in der Die Sims allgegenwärtig waren, in der unter unseren Fernsehern Wii, PS2 und Xbox 360 standen, versuchte Electronic Arts seine Hit-Franchise auch jüngeren Spielern zugänglich zu machen. Das Resultat war die MySims-Reihe, die sich weniger an der Hauptreihe, sondern mehr an Animal Crossing orientierte. Nun sind die beiden ersten Spiele der Serie – MySims und das mittelalterlich/märchenhafte MySims Kingdom – als Cozy Bundle erschienen.

Freundschaft gefragt!

Die Prämisse von MySims ist wenig originell, aber für diese Art von Spiel immer noch effektiv: Euer Sim, den ihr aus relativ wenigen Optionen zusammenstellt, landet in einer heruntergekommenen kleinen Stadt – und es liegt natürlich an euch, ihre Geschicke wieder zu Guten zu wenden. Dazu müsst ihr euch vor allem um die Bedürfnisse der Einwohner kümmern – und wer jetzt an die klassischen Sims-Bedürfnisse denkt, liegt falsch, das wäre viel zu kompliziert. Stattdessen könnt ihr nette wie böse Dinge sagen oder Gegenstände überreichen, die hoffentlich ihren Geschmack treffen. Und wie könnt ihr dafür sorgen, dass sie ihnen gefallen? Indem ihr sie selbst erschafft, natürlich! Tatsächlich könnte man so weit gehen und sagen, dass das Bauen im Fokus des gesamten Spiels steht. Klar, aus heutiger Sicht ist der Editor nicht mehr ganz State of the Art, erlaubt aber auch einige Flexibilität, um den Items, Möbeln und Häusern euren ganz persönlichen Anstrich zu verpassen – trotz eingeschränkter Möglichkeiten. Limits gibt es aber auch – unter anderem deshalb, weil ihr auch die Baumaterialien erst beschaffen müsst. Das fühlt sich bisweilen nach Grinding an, ist aber gleichzeitig flott genug gestaltet, dass es sich nicht zu sehr nach Arbeit anfühlt. Trotzdem: Irgendwann nutzt sich das Spielprinzip ab, auch wenn man immer wieder neue Features entdeckt.

Es ist gut, König zu sein

Damit sind wir aber schon beim zweiten Teil, der einerseits nur wenig anders macht, aber gerade dadurch eigentlich der spaßigere Titel ist: In MySims Kingdom übernehmt ihr die Rolle eines Zauberstab schwingenden Erbauers (leider nichts physisch – anders als in der Wii-Version wird keine Bewegungssteuerung angeboten), der von König Roland aufgefordert wird, sein einst prächtiges, nun aber verkommenes Königreich wieder aufzubauen. Klingt bekannt? Ist es auch, denn auch hier bauen wir, knüpfen so neue Bekanntschaften und machen das Leben im Königreich immer besser. Es hilft allerdings, dass das Fantasy-Reich mehr Charme hat: Die Charaktere sind schräg, die Aufgaben teilweise abgedreht, die Story tritt klarer in den Vordergrund und das Spiel nimmt euch so manche Kleinarbeit ab. So gewinnt MySims Kingdom gegenüber seinem Vorgänger deutlich an Reiz. Und auch spielerisch gibt es so manche Verbesserung – darunter auch einen deutlich angenehmeren Build-Modus, von dem man sich gewünscht hätte, dass man ihn für diese neue Umsetzung auch gleich in MySims übernommen hätte. Ganz grundsätzlich merkt man dem Spiel aber auch an, dass es eigentlich für Wii und DS entwickelt und nun nur behutsam ins Heute geholt wurde. Schade, dass man hier nicht ein wenig mehr rausgeholt hat.

Fazit:

Wertung: - 7

7

kann, muss man aber nicht spielen

Das MySims Cozy Bundle ist eine nette Rückkehr zu einem „kleinen“ Sims mit eigenen Schwerpunkten, das vor ca. 15 Jahren ein optimaler Einstieg für junge Spieler war, aber auch jene ansprechen konnte, die via Animal Crossing einen anderen Fokus im Gameplay wollten als die sozialen Bedürfnisse der Sims. Doch will man das heute noch spielen? Die Antwort darauf ist: Man kann, aber man muss nicht. Gerade die Switch bietet viele Genre-Alternativen, die zum Teil mehr Charme und vor allem moderneres Gameplay bieten – hier wäre mehr Überarbeitung und Anpassung an moderne Sensibilitäten sinnvoll gewesen. So bleibt am Ende aber eher ein Gedanke: Wie könnte ein modernes MySims aussehen? Ich würde es ausprobieren wollen …

Genre: Simulation
Entwickler: EA
Erscheint: erhältlich
System: Switch
Preis: ca. 40€

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Florian Scherz

Bereits früh entwickelte Florian zwei große Leidenschaften: Videospiele und Theater. Ersteres brachte ihn zu einem Informatikstudium und zu Jobs bei consol.MEDIA und Cliffhanger Productions; zweiteres lässt ihn heute (unter anderem) als Schauspieler, Regisseur, Komponist und Lichtdesigner arbeiten. Wenn er gerade keine Musicals inszeniert, spielt oder schreibt, vermisst er auf Shock2 Videospiele von anno dazumal in seiner Blog-Reihe "Spiele, die ich vermisse".

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