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Review: Morbius

Nach Venom und Venom 2 – Let There Be Carnage erscheint nun mit Morbius der dritte Film des Marvel-Universums von Sony Pictures Entertainment. Nach den vielen Pandemie-bedingten Verschiebungen und den Ereignissen aus Spider-Man: No Way Home sowie einigen vielversprechenden Casting-News konnte man den Eindruck gewinnen, dass Sony große Pläne für Morbius hat.

Segen oder Fluch?

Dr. Michael Morbius (Jared Leto) leidet seit seiner Geburt an einer sehr seltenen und scheinbar unheilbaren Blutkrankheit. So betont er immer wieder im Beisein seines besten Freundes Lucien aka Milo (Matt Smith), der ebenfalls unter dieser Krankheit leidet und den er seit Kindheitstagen kennt, dass ihnen beiden nicht mehr viel Zeit bleibt. Aus diesem Grund hat Michael sein Leben der Wissenschaft, genauer gesagt der Medizin, verschrieben und sich auf seinem Gebiet weltweites Renommee erarbeitet. Auszeichnungen und Preise scheinen ihn jedoch wenig zu interessieren. So lehnte er beispielsweise den Medizin-Nobelpreis für die Erfindung von synthetischen Blutkonserven ab. Sein Interesse gilt lediglich der Blutzellen-Forschung und der Heilung seiner Krankheit, der er zusammen mit seiner Verlobten und Kollegin Dr. Martine Bancroft (Adria Arjona) nachgeht. Als er schließlich einen Durchbruch in der Forschung mit seltenen Fledermäusen vermutet, beginnt er mit Selbsttests.

Und zu Beginn wirkt es als wäre Dr. Morbius wirklich geheilt – aber zu welchem Preis? Denn neben seiner vermeintlichen Heilung, hat sich der Mediziner zugleich einen Fluch auferlegt: Er ist nun eine Art Vampir – schnell und stark, sowie mit einem schier unstillbaren Durst nach Blut…

Uninspiriertes Drehbuch, viele Schnitte, schlechte Effekte

Morbius sollte bereits vor zwei Jahren auf den hiesigen Kinoleinwänden zu sehen sein. Die grassierende COVID-19-Pandemie machte dem jedoch einen Strich durch die Rechnung und zwang Sony Pictures dazu, den Film mehrfach zu verschieben. Im Hinblick auf die abgelieferte Qualität des Drehbuchs, Inszenierung und der Spezialeffekte des Films, haben wir uns im Kinosessel gelegentlich gefragt, ob es nicht besser gewesen wäre, Morbius direkt – während der Pandemie-bedingten Schließungen der Kinos – auf einem Streamingdienst zu veröffentlichen.

Denn: Leider ist die Handlung des Films sehr vorhersehbar mit den typischen Fehlern und Macken einer Origin-Geschichte geraten. Dies geht sogar soweit, dass der Schurke des Films dieselben Kräfte, wie der Held entwickelt – und dadurch zu einer bösen Variante des Helden, einem alptraumhaften Spiegelbild wird. Zudem verliert im letzten Drittel des Films der Protagonist völlig seine ursprüngliche Motivation aus dem Blickfeld und macht – gerade in Hinblick auf die Post-Credit Scenes (es gibt zwei, also sitzen bleiben) – eine 180 Grad-Drehung und agiert nicht mehr wirklich nachvollziehbar. Hier fragen wir uns, ob die vielen Verschiebungen zu einer Veränderung der Story geführt haben. Morbius sind nämlich sehr viele Schnitte anzumerken.

Kaum bis keine Querverweise

Anders als viele Leto-Gegner befürchtet haben, ist gegen das gezeigte Schauspiel der Charaktere wenig einzuwenden. Jared Leto spielt im Rahmen seiner Möglichkeiten den vermeintlich gut und moralisch agierenden Vampir – und auch der restliche Cast um Matt Smith macht seine Sache gut.

Anders als nach einigen Trailern zu erwarten war, spielt Spider-Man kaum bis überhaupt keine Rolle. Es wird einmal der Name „Venom“ fallen gelassen, wodurch wir überhaupt wissen, dass Morbius in demselben Universum wie der außerirdische Symbiont spielt. Die Post Credit-Scenes versöhnen dann doch ein wenig diesbezüglich, ohne jedoch wirklich allzu viel Sinn zu ergeben. Nach den Geschehnissen von Spider-Man: No Way Home bleibt zu hoffen und zu erwarten, dass früher oder später ein Spider-Man (vielleicht Andrew Garfield?) gegen Morbius antreten muss. Zuletzt meinte Leto sinngemäß, dass er es gegen alle Spider-Men aufnehmen wolle – das bleibt abzuwarten.

Fazit

Wertung - 6

6

Morbius wird dem Comic-Charakter leider kaum gerecht und liefert eine uninspirierte Origin-Geschichte mit schlechten Spezialeffekten ab. Fans von Jared Leto oder Matt Smith kommen hingegen auf ihre Kosten und können ihr Ticket lösen. Alle anderen - insbesondere die Marvel- und Spider-Man-Fans - können getrost auf den Heimkino-Release warten.

Kurzinformationen
Kinostart:  31.03.2022
Filmlänge: 110 Minuten
Genre: Action
Regie: Daniel Espinosa

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