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Review: Monster Hunter World: Iceborn

Das Jagdhorn ruft zur frostigen Hatz

Spät aber doch sehe mich endlich bereit, der Spielzeit-Bombe, welche der große DLC Iceborne des weltweit mit Preisen und Lob überhäuften Monster Hunter World darstellt, eine würdige Bewertung zu geben. Eines sei aber gleich vorweg gesagt: Monster Hunter World: Iceborne ist nicht nur eine Spielzeit-Bombe sondern auch eine Spielspaß-Explosion.

And the Circle starts again

Der Grund hierfür ist, dass Capcom sich den Titel hergenommen hat und wirklich an jedem einzelnen Aspekt kleine bis große Erneuerungen und Verbesserungen angebracht hat. Diese wirken alle gut überlegt, stimmig und sorgen für reichlich frischen Wind. Selbst Spieler, die bereits hunderte Stunden in den Titel gesteckt haben, bekommen immer und immer wieder etwas Neues serviert, entdecken überraschende Möglichkeiten und werden Stunde um Stunde wieder in den bekannten Monster Hunter Gameplay-Strudel gezogen.

Wies dir lieber ist

So wurde z.B. jede einzelne der 14 aus dem Hauptspiel bekannten Waffen-Arten mit durchdachten neuen Attacken bestückt. Während so beispielsweise das Großschwert in der Lage ist, mitten in einer Combo einen Schrotflinten-artigen Burst mit dem Slinger (der Handarmbrust) abzugeben um sich Gegner vom Leib zu halten, erhält das Langschwert eine extrem schnelle Schlag-Kombo direkt aus der Scheide, die auch noch hilft, die aus dem Hauptspiel bekannte Seelenleiste schneller aufzuladen. Sämtliche neuen Fertigkeiten sind dabei genau so gewählt, dass sie das taktische Repertoire erweitern ohne sich als Option zu sehr aufzudrängen.

Warum schlägst du dich selbst?

Ähnliches gilt für die sogenannte Clutch-Claw, dank der sich Spieler nun jederzeit per Greifhaken an ein Monster ziehen können um dort gewisse Aktionen auszuführen. So lässt sich in dieser Position ein garantierter Treffer mit ordentlichen Schaden, aber auch eine Schwache Attacke setzen, die das Ungetüm gut platziert so dirigiert, dass es den eigenen Schädel gegen einen Baum schlägt, eine Klippe hinab stürzt oder in eine Falle steigt.

Yee-Haw!

Da aber sämtliche Monster, vor allem wenn sie gerade wütend sind, über Manöver verfügen, die gerade an ihnen hängende Spieler (ja es sind auch mehrere möglich) umgekehrt mit einem garantierten Treffer und jeder Menge Schmerzen von sich befördern, will der Einsatz gut überlegt sein. Die Möglichkeit sich von kleinen Monstern zu vorher gewählten Zielorten tragen zu lassen, während man selbst seine Waffen schärft oder Tränke konsumiert, spart zusätzlich Zeit und Nerven.

Auf dem Weg nach Seliana City

Wieder durch eine seichte aber unterhaltsame Story umrandet wird der Spieler nach Abschluss der Hauptgeschichte weiter in das neue Gebiet Hoarfrost Reach, sowie auch in die neue Hub-Area Seliana geführt. Diese besticht nicht nur wieder durch dutzende liebevolle Details an jeder Ecke, sondern präsentiert sich auch übersichtlicher und zugänglicher als das von mehreren Ebenen und Aufzügen dominierte Astera. Kleine Spielereien wie ein neuer Dampfofen, der in einem Minispiel sinnvolle Materialien ausspucken kann oder die noch tiefer gehenden Gestaltungsmöglichkeiten eurer Wohnung, runden das Gesamtbild ab. 

BAAAUUM….fliegt?

Hoarfrost Reach präsentiert sich wiederum als kleines Winter-Wunderland, indem gut be-pelzte Kolosse ihre Spuren durch die sich realistische verhaltenden Schneeflächen von bezuckerten Wäldern, glänzenden Gletscherhöhlen und schwimmenden Eisschollen ziehen. Heiße Quellen und warme Getränke schützen den Spieler vor dem Erfrieren, während einem gigantische zweibeinige Elche ganze Tannen-Bäume um die Ohren schleudern.

King of the Monsters

Allgemein fügen sich die in Iceborne hinzugekommenen Monster nahtlos in die vorhandene Riege an Kreaturen ein, während gut gewählte Fan-Lieblinge ein traumhaftes Comeback mitsamt Stunden an epischen Intro-Sequenzen in 4K feiern. Zusätzlich sind im neuen Master Rank nun aber auch die alten Gebiete nicht nur mit stärkeren Versionen der bekannten Giganten, sondern auch stark variierenden Unterspezies besiedelt. Ist der T-Rex-artige Anjanath in seiner Grundversion ein wahrer Feuerspucker, spuckt einem der Fulgur-Anjanath lieber paralysierenden Schleim entgegen und lässt hin und wieder Godzilla-artig Blitze durch seine Rückenflossen in alle Richtungen zucken.

Kleine Enttäuschung bei großem Schwert

Passend dazu, lassen sich aus den siegreich errungenen Monster-Teilen natürlich nun wieder jeweils völlig neue Ausrüstungsgegenstände bauen, die sich in der Master Rank-Version auch bei den altbekannten Bestien wieder stark unterscheiden. Während die neuen Rüstungen vor allem optisch über jeden Zweifel erhaben sind, fallen ein paar der neuen Waffen-Designs leider etwas uninspiriert aus. Das ist allerdings Jammern auf hohem Niveau, denn bei der schieren Masse an Variationsmöglichkeiten, ist garantiert für jeden etwas dabei. 

The Never Ending Story

Doch damit nicht genug, wird einem nach dem epischen Endkampf der Story, doch glatt ein völlig neues Gebiet vorgesetzt, das sich sowohl aus Flora als auch Fauna aller Gebiete des Hauptspiels zusammensetzt und völlig neue Möglichkeiten bietet. Das Areal ist riesig und kann nur per auf Wunsch auch unendlich laufender Expedition, anstatt Mission besucht werden. Jedes Teilgebiet kann dann durch das Aufspüren und Looten der hier wieder völlig neuen Materialien, sowie das Kämpfen gegen einen theoretisch unendlichen Strom an Monstern aufgewertet werden, wodurch anschließend wieder noch stärkere erscheinen. Eine Gruppe von bis zu vier Leuten kann hier , wenn sie will, Tage und Nächte einfach ein Monster nach dem anderen erlegen um dann irgendwann mit 10 Seiten an neuen Materialien zum HUB-Areal zurückzukehren um noch stärkere Rüstungen und Waffen zu bauen. So lassen sich sogar gleich fünf neue Monster freispielen, die anschließend wieder neue Herausforderungen bieten. Ein Endgame wie es im Buche steht.

Fazit:

Wertung: - 9

9

Cool Comeback

Monster Hunter Iceborne ist einer der abgerundetsten DLCs, der mir je untergekommen sind. Sämtliche Verbesserungen haben subtile aber zugleich tiefgreifende Auswirkung auf die Gesamterfahrung, die neuen Gebiete fügen sich perfekt in das Hauptspiel ein, die neuen Monster und Comebacks zeigen ein tiefes Verständnis der eigenen Community und die schiere Masse an Content, verdoppelt mit Leichtigkeit die Spielzeit des Hauptspiels. Ich höre schon wieder das Jagdhorn rufen also machen wirs kurz: Fans spielen es wahrscheinlich ohnehin schon, aber auch solche, für die seinerzeit nach Abschluss der Hauptquest irgendwie die Luft raus war, können hier bedenkenlos zugreifen.   

Genre: Action-Adventure
Entwickler: Capcom
System: Xbox One, PS4, PC (Jänner 2020)
Erscheint: erhätllich
Preis: ca. 40 Euro

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