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Review: Monster Boy and the Cursed Kingdom

So muss Wonder Boy 2018 aussehen

Mit Monster Boy and the Cursed Kingdom bescheren uns die Entwickler von Game Atelier ein neues Abenteuer rund um den formwandelnden Helden.

Das Remake zu Wonder Boy: The Dragons Trap im April 2017 beeindruckte nicht nur mit einer hervorragend gelungenen Umsetzung, der beinahe 30 Jahre alte Titel lässt sich auch heute noch spielen. Anders als es bei Lizard Cubes Werk, handelt es bei „The Cursed Kingdom“ um einen spirituellen Nachfolger der Action-Plattform-Reihe, die bereits auf dem Sega Master System ihr Debüt feierte.

Auch mithilfe von Magie rückt ihr euren Gegnern zu Leibe.

Monster was?

Monster Boy and the Cursed Kingdom ist ein Mix aus klassischen Jump-and-Run- und Metrovania-Elementen, angereichert mit einer Prise Action-RPG. Ihr verkörpert den jungen blauhaarigen Helden Jin, der sich aufmacht, um das Königreich von einer Monsterplage zu befreien. Natürlich kommt es wie es kommen muss und Jin wird wie die Bewohner des Königreichs vor ihm in ein Tier verwandelt, genauer gesagt in ein Schwein. Ein wahrer Held lässt sich von solchen Widrigkeiten natürlich nicht aufhalten, sondern nutzt sogleich die speziellen Fähigkeiten seines neuen Körpers.

Sechs unterschiedliche Formen werdet ihr im Lauf des Spiels annehmen können.

Tierisch viel Power!

Zwar hat Schweinchen-Jin kein Händchen für Waffen, kann aber dafür Magie nutzen und dank seiner sensiblen Nase versteckte Türen und Gegenstände erschnüffeln. Serienkenner wissen bereits, man im Lauf des Abenteuers mehrere recht unterschiedliche Tierformen annehmen kann, jede mit ihren ganz eigenen Stärken und Fähigkeiten.

Als Schlange schlängelt man sich an speziellen Wänden entlang, speit Gift auf die Gegner und quetscht sich durch die engsten Durchgänge. Der agile Frosch-Jin fühlt sich auch im Wasser wohl und schwingt sich dank äußerst elastischer Zunge galant über Abgründe. Wie in der Vorlage gelangt man so nach und nach in zuvor noch unzugängliche Bereiche und Levelabschnitte.


Tipp

Im späteren Spielverlauf muss man oft in kurzen Abständen zwischen den sechs Formen wechseln. Wer nicht jedes Mal durch das Charakterauswahl-Rad aus dem Spielfluss gerissen werden möchte, sollte dieses im Spielmenü deaktivieren.

Viel zu holen, viel zu tun!

Auf dem Weg durch Monster World erhält man neben verschiedenen Zaubern auch nützliche Ausrüstung in Form von Tränken, Waffen, Schilden, Rüstungen, Stiefeln oder Armreifen, die sich beim Schmied zudem aufwerten lassen. Die unterschiedlichen Bereiche des Spiels, die besonders sammelwütige Spieler mehr als einmal besuchen werden, bestechen durch das abwechslungsreiche Leveldesign und gelungene Rätsel- und Geschicklichkeitseinlagen. Die zahlreichen Bosskämpfe wurden ebenfalls sehr abwechslungsreich gestaltet. Die Schwierigkeitsgrad kann schwanken, aber mit der richtigen Strategie kommt man meist gut voran.

Monster Boy bietet aber weit mehr als hektische Plattform-Action. So gibt es auch Levels, die zum langsameren Erkundung einladen und gelegentlich trifft man NPCs, die Aufgaben bereithalten. Natürlich bringen einem all diese Dinge im Spiel weiter. Auch die Ausrüstungsgegenstände sind äußerst nützlich. Mithilfe bestimmter Stiefel kann man beispielsweise einen Doppelsprung ausführen, auf Wolken oder über Feuer laufen. Viele dieser Fähigkeiten werden aber erst durch den Einsatz von Powersteinen freigeschaltet, die sich in versteckten Truhen finden lassen.

Im späteren Spielverlauf zieht der Schwierigkeitsgrad deutlich an.

Wonder Boy 2018

Mit Monster Boy and the Cursed Kingdom haben die Entwickler von Game Atelier, die bei ihrer Arbeit tatkräftig von Serien-Schöpfer Ryuichi Nishizawa unterstützt wurden, eine liebevoll umgesetzte Hommage erschaffen. Auch wenn das “wie-damals-Gefühl” einen großen Teil des Charmes ausmacht, bekommen auch Neulinge in der mindestens 15-stündigen Spielzeit viel geboten.

Angefangen bei den liebevollen, per Hand gezeichneten Spielfiguren bis hin zum abwechslungsreichen und motivierenden Gesamtkonzept des Spiels. Genau so muss ein Wonder Boy-Abenteuer im Jahr 2018 aussehen!

Die gelungenen Musikstücke im Retro-Stil sind in Zusammenarbeit mit berühmten japanischen Game-Komponisten entstanden. Darunter finden sich Größen wie Yuzo Koshiro, Motoi Sakuraba, Michiru Yamane, Keiki Kobayashi und Takeshi Yanagawa, aus deren Feder der Soundtrack zahlreicher Videospiele, wie Revenge of Shinobi, Golden Sun, Castlevania, Ridge Racer oder Shenmue stammen.

Zahlreiche Rätsel lockern das Spielgeschehen auf.

Im direkten Vergleich mit Wonder Boy: The Dragon‘s Trap bietet Monster Boy einen cartoonigeren Look, der sich klar von Lizard Cubes Titel abhebt. Monster Boy and the Cursed Kingdom ist das bislang beste (wenn auch inoffizielle) Wonder Boy-Spiel.

Die Switch-Version

Die getestete Switch-Version besticht mit flüssigen 60 Bildern proSekunde, bei nativen 1080p auf dem TV und 720p im Handheld-Modus. Die Ladezeiten sind angenehm kurz und sämtliche Controller-Optionen (Joy-Con und Pro Controller) sowie die Cloud-Speicher-Fuktion und HD-Rumble werden vorbildlich unterstützt.

Fazit

Wertung - 9

9

2D-Perle!

Mit Monster Boy and the Cursed Kingdom treffen FDG Entertainment und Game Atelier genau ins Schwarze. Neben einer neuen Story, neuen Gameplay-Elementen und Rätselideen sind die Entwickler der Vorlage treu geblieben. The Cursed Kingdom vereint das altbekannte Konzept mit neuen Elementen, äußerst liebevoll gezeichneten Grafiken, motivierendem Gameplay mit einem teils knackigen jedoch meist frustfreien Schwierigkeitsgrad. Die saubere technische Umsetzung, die eingängige Steuerung und der gelungene Soundtrack runden den Action-Plattform-Spaß ab. Eines der Highlights zum Jahresende und eine klare Kaufempfehlung!

Genre: Action-Plattformer
Entwickler: Game Atelier
System: Switch, PS4, Xbox One, PC
Erscheint: Erhältlich
Preis: ca. 60 Euro

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