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Review: Marvel’s Spider-Man: Miles Morales

Nach den jüngsten Studio-Übernahmen von Microsoft und dem damit einhergehenden hohen finanziellen Aufwand, erscheint die Übernahmesumme Sonys für das Entwicklerstudio Insomniac Games (kolportierte 230 Millionen US-Dollar) sehr gering. Immerhin lieferte das Studio zuletzt Hits, wie das Ratchet & Clank Remake sowie Marvel’s Spider-Man. Mit den bereits angekündigten (Next-Gen-)Titeln Ratchet & Clank: Rift Apart und Marvel’s Spider-Man: Miles Morales soll nun der Siegeszug fortgesetzt werden. Insbesondere Miles Morales dürfte hier eine sehr schwere Last zu schultern haben, scheint der Titel doch das Launch Game zu sein, das den Massenmarkt bedienen und zu einer hohen Nachfrage nach PlayStation 5-Konsolen führen soll. Aus großer Kraft folgt bekanntlich große Verantwortung.

ACHTUNG! Diese Review enthält Spoiler zu Marvel’s Spider-Man (2018)!

Ein Junge aus Brooklyn

Was bisher geschah: Miles Morales wächst als Sohn einer lateinamerikanischen Mutter und eines afroamerikanischen Vaters in Brooklyn, New York auf. Als er bei einem tragischen Vorfall seinen (heldenhaften) Vater verlor, lernt er Peter Parker aka Spider-Man und seine Tante May, die bei F.E.A.S.T., einer Hilfsorganisation arbeitet, kennen. Die beiden nehmen sich dem trauernden Miles an, wodurch Pete und er rasch Freunde werden. Gegen Ende des ersten Spiels wird Miles plötzlich ebenfalls von einer radioaktiven Spinne gebissen, woraufhin er auch Superkräfte zu entwickeln scheint – ein Umstand, der alles für ihn verändern wird.

Ziemlich viel Verantwortung für einen Jungen aus Brooklyn

Disclaimer: Bislang war es uns lediglich möglich, die PlayStation 4-Fassung des Spiels zu testen. Wie sich die PS5-Fassung des Superhelden-Titels spielt und präsentiert, wird kurz nach Launch der neuen Konsole mittels Update dieses Review nachgereicht.

Hier setzt Marvel’s Spider-Man: Miles Morales an. Es ist ein Jahr seit dem Ende des ersten Spiels und dem Kampf gegen Dr. Otto Octavius sowie den übrigen Sinister Six vergangen. New York scheint sicher, wie nie zuvor. Immerhin beschützen nun zwei freundliche Spinnen ihre Nachbarschaft. Diese hat sich für Miles aber gravierend geändert. Immerhin haben seine Mutter, die sich neuerdings als Stadtpolitikerin engagiert, und er ihre sieben Sachen gepackt und sind von Brooklyn nach Harlem gezogen – eine Riesenveränderung für Miles! Zu allem Überdruss entscheidet sich Peter ausgerechnet jetzt für einen ausgedehnten Urlaub mit Mary Jane, weshalb das kleine Städtchen New York nun zur Gänze Miles Schutz untersteht. Blöd nur, dass kurz darauf die Spannungen zwischen der Roxxon Cooperation (unter der Leitung des skrupellosen Simon Krieger) und der Underground Terror-Organisation des Tinkerer ihren Höhepunkt zu erreichen scheint.

Coole Moves beherrscht Miles spielend

Konsequente Weiterführung

Marvel’s Spider-Man: Miles Morales wirkt, wie eine konsequente Weiterführung des ersten Spiels. Insomniac Games und Sony sind offenbar sehr darauf bedacht und betonen, dass Miles Morales kein Sequel ist, obwohl es die Haupthandlung weiterführt – nur mit anderen Protagonisten. Für manche wäre dieses Spiel mit Peter Parker in der Hauptrolle wohl auch kein zweiter Teil gewesen, weil sie „ihren“ Helden nicht erkannt hätten. Haben sich die Entwickler oder Sony oder beide doch dazu entschieden, kurzerhand das gesamte Aussehen des Hauptcharakters zu verändern.

Peter darf Urlaub machen

Aber zurück zum ursprünglichen Gedanken: Marvel’s Spider-Man: Miles Morales setzt narrativ an dem Vorgänger an, führt einzelne Erzählstränge aus Teil 1 weiter und erzählt dennoch eine eigene, vielleicht kleinere Geschichte. Spielerisch geht der organische Entwicklungsprozess ebenfalls weiter: Wir schwingen uns als Miles durch verschneite Häuserschluchten New Yorks, verfolgen hierbei die Hauptquest oder erledigen zahlreiche kleinere Nebenmissionen, die neuerdings über die Spider-Man-App auf Miles Smartphone angesteuert und ausgewählt werden können. Die braven Bürger des Big Apple haben schließlich einen Weg gesucht, um mit ihrem Helden kommunizieren zu können. Gut also, das der Technik-affine Ganke dies möglich gemacht hat.

Ganke ist nicht auf den Kopf gefallen

Schwingen – aber mit Stil

Das Schwingen macht übrigens noch genauso viel Spaß, wie in Marvel’s Spider-Man (2018). Miles steuert sich zwar ähnlich, wie Peter, jedoch nicht identisch. So ist es möglich andere, flüssigere Bewegungen als „ultimativer“ Spider-Man auszuführen. Aber auch das Kampfsystem wurde etwas an Miles (Fähigkeiten) angepasst. Anders als Peter, kann unser neuer Held mittels Elektrizität Feinde ausschalten. Hierfür gibt es eine eigene Anzeigeleiste, die sich im Kampf auffüllt. Bei voller Stärke sollten diese Elektro-Fähigkeiten taktisch klug, am besten gegen besonders starke oder hartnäckige Gegnerklassen, eingesetzt werden.

Wer schwingt da durch Matsch und Schnee?

Ist die Anzahl der vorhandenen Feinde dann einmal doch zu groß, steht Miles immer noch die Möglichkeit offen, sich unsichtbar zu machen und so aus Gefechten zu entkommen oder zu strategisch wichtigen Punkten im Kampf zu schleichen. Beide neue Fähigkeiten können, wie die übrigen Attribute (bekannt aus dem ersten Spiel) im Menü innerhalb eines Skill-trees verbessert werden. Hierfür müssen jedoch zuvor Level-Ups mittels Erfahrungspunkte erreicht werden. Der allgemeine Schwierigkeitsgrad orientiert sich an dem des Vorgängers – auch, wenn hier vier verschiedene Optionen bestehen.

Skill-trees gibt es auch in New York

POW!

Neben den neuen Fähigkeiten gibt es auch neue Anzüge zu bestaunen, von denen zwei besonders ins Auge stechen. Zum einen gibt es ein schlichtes, beinahe an Alltagskleidung erinnerndes Kostüm, bei dem Miles einen Rucksack am Rücken trägt. Die Besonderheit ist jedoch der Inhalt der Tasche. Hier ist nämlich ein zweiter Spider-Man enthalten: eine rote Katze namens Spider-Man, die eine Maske trägt und in Finisher-Moves zu sehen ist. Hervorragend! Das Internet wird beim Anblick der geschossenen Katzen-Spider-Man-Screens, die mittels eines weiter ausgebauten Fotomodus gemacht werden können, kochen. Ebenfalls bemerkenswert ist die Implementierung des Anzugs aus dem Oscar prämierten Meisterwerk Spider-Man: A New Universe (Original: Spider-Man: Into the Spider-Verse), wodurch sich die Framerate des Spiels der des Films anzupassen scheint und Comic-Laute, wie „POW!“ beim Schlagen eines Gegners, erscheinen.

Hat jemand nach mehr Power gefragt?

Optisch ist das Spiel ohnehin eine Augenweide und steht seinem Vorgänger in nichts nach. Vielmehr scheint es sogar etwas besser auszusehen (bei gleichen technischen Voraussetzungen). Auch die Geräuschkulisse mit dezent gestreuten Hip Hop-Beats fühlt sich zu jedem Zeitpunkt passend und nicht aufgesetzt an. Als Kritikpunkte könnten die teilweise neu-eingeführten Charaktere, wie Simon Krieger und andere aufgrund ihrer schwammigen Charakterisierung herhalten. Im Bereich der Spielzeit braucht ihr euch keine Sorgen machen, erledigt ihr auch die eine oder andere launige Nebenaufgabe, knackt ihr schnell die 20 Stunden und habt noch jede Menge zu tun.

SHOCK2 Spider-Verse 2.0 gestartet

Zum Start von Marvel’s Spider-Man: Miles Morales gibt es mit rebooteten SHOCK2 Spider-Verse 2.0 eine Sonderseite die euch ab sofort mit allen Infos, News und Fakten rund um Spider-Man versorgt. Egal ob Spiel, Comics oder Filme: Hier gibt es in den nächsten Wochen Artikel, Specials, Podcasts und Gewinnspiele rund um den Wandkrabbler.

Nur ein Thwip, Thwip entfernt!

Fazit

Wertung - 9

9

Marvel's Spider-Man: Miles Morales führt den mit dem Vorgänger eingeschlagenen Weg erzählerisch und spielerisch konsequent weiter. Miles ist ein toller und liebenswürdiger Charakter, der sich auch kommende Auftritte in Sonys Spider-Universum verdient hat - ein (vermutlich) großartiges Launch Game für PlayStation 5!

Genre: Open World, Superhelden, Action
Entwickler: Insomniac Games
System: PlayStation 4 (inkl. PS5 Upgrade), PlayStation 5
Erscheint: 12. November 2020
Preis: circa 60 Euro

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