Review: Marvel’s Spider-Man: Miles Morales (PC/Steam Deck)
Nach Marvel‘s Spider-Man Remastered bringen Nixxes Software in Zusammenarbeit mit Insomniac Games nun auch eine optimierte PC-Version des Spin-Offs: Marvel’s Spider-Man: Miles Morales!
ACHTUNG! Diese Review enthält einige Spoiler zu Marvel’s Spider-Man!
Ein Junge aus Brooklyn
Was bisher geschah: Miles Morales wächst als Sohn einer lateinamerikanischen Mutter und eines afroamerikanischen Vaters in Brooklyn, New York auf. Als er bei einem tragischen Vorfall seinen (heldenhaften) Vater verliert, lernt er Peter Parker aka Spider-Man und seine Tante May, die bei F.E.A.S.T., einer Hilfsorganisation arbeitet, kennen. Die beiden nehmen sich dem trauernden Miles an, wodurch Pete und er rasch Freunde werden. Gegen Ende des ersten Spiels wird Miles plötzlich ebenfalls von einer radioaktiven Spinne gebissen, woraufhin auch er Superkräfte zu entwickeln scheint – ein Umstand, der alles für ihn verändern wird.
Hier setzt Marvel’s Spider-Man: Miles Morales an. Es ist ein Jahr seit dem Ende des ersten Spiels und dem Kampf gegen Dr. Otto Octavius sowie den übrigen Sinister Six vergangen. New York scheint sicher, wie nie zuvor. Immerhin beschützen nun zwei freundliche Spinnen ihre Nachbarschaft. Diese hat sich für Miles aber gravierend geändert. Immerhin haben seine Mutter, die sich neuerdings als Stadtpolitikerin engagiert, und er ihre sieben Sachen gepackt und sind von Brooklyn nach Harlem gezogen – eine Riesenveränderung für Miles! Zu allem Überdruss entscheidet sich Peter ausgerechnet jetzt für einen ausgedehnten Urlaub mit Mary Jane, weshalb das kleine Städtchen New York nun zur Gänze Miles Schutz untersteht. Blöd nur, dass kurz darauf die Spannungen zwischen der Roxxon Cooperation (unter der Leitung des skrupellosen Simon Krieger) und der Underground Terror-Organisation des Tinkerer ihren Höhepunkt zu erreichen scheint.
Konsequente Weiterführung
Marvel’s Spider-Man: Miles Morales wirkt, wie eine konsequente Weiterführung des ersten Spiels. Insomniac Games und Sony sind offenbar sehr darauf bedacht und betonen, dass Miles Morales kein Sequel ist, obwohl es die Haupthandlung weiterführt – nur mit anderen Protagonisten. Für manche wäre dieses Spiel mit Peter Parker in der Hauptrolle wohl auch kein zweiter Teil gewesen, weil sie „ihren“ Helden nicht erkannt hätten. Haben sich die Entwickler oder Sony oder beide doch dazu entschieden, kurzerhand das gesamte Aussehen des Hauptcharakters zu verändern.
Aber zurück zum ursprünglichen Gedanken: Marvel’s Spider-Man: Miles Morales setzt narrativ am Vorgänger an, führt einzelne Erzählstränge aus Teil 1 weiter und erzählt dennoch eine eigene, vielleicht kleinere Geschichte. Spielerisch geht der organische Entwicklungsprozess ebenfalls weiter: Wir schwingen uns als Miles durch verschneite Häuserschluchten New Yorks, verfolgen hierbei die Hauptquest oder erledigen zahlreiche kleinere Nebenmissionen, die neuerdings über die Spider-Man-App auf Miles Smartphone angesteuert und ausgewählt werden können. Die braven Bürger des Big Apple haben schließlich einen Weg gesucht, um mit ihrem Helden kommunizieren zu können. Gut also, dass der Technik-affine Ganke dies möglich gemacht hat.
Schwingen – aber mit Stil
Das Schwingen macht übrigens noch genauso viel Spaß, wie in Marvel’s Spider-Man. Miles steuert sich zwar ähnlich, wie Peter, jedoch nicht identisch. So ist es möglich andere, flüssigere Bewegungen als „ultimativer“ Spider-Man auszuführen. Aber auch das Kampfsystem wurde etwas an Miles (Fähigkeiten) angepasst. Anders als Peter, kann unser neuer Held mittels Elektrizität Feinde ausschalten. Hierfür gibt es eine eigene Anzeigeleiste, die sich im Kampf auffüllt. Bei voller Stärke sollten diese Elektro-Fähigkeiten taktisch klug, am besten gegen besonders starke oder hartnäckige Gegnerklassen, eingesetzt werden.
Ist die Anzahl der vorhandenen Feinde dann einmal doch zu groß, steht Miles immer noch die Möglichkeit offen, sich unsichtbar zu machen und so aus Gefechten zu entkommen oder zu strategisch wichtigen Punkten im Kampf zu schleichen. Beide neue Fähigkeiten können, wie die übrigen Attribute (bekannt aus dem ersten Spiel) im Menü innerhalb eines Skill-trees verbessert werden. Hierfür müssen jedoch zuvor Level-Ups mittels Erfahrungspunkte erreicht werden. Der allgemeine Schwierigkeitsgrad orientiert sich an dem des Vorgängers – auch, wenn hier vier verschiedene Optionen bestehen.
POW!
Neben den neuen Fähigkeiten gibt es auch neue Anzüge zu bestaunen, von denen zwei besonders ins Auge stechen. Zum einen gibt es ein schlichtes, beinahe an Alltagskleidung erinnerndes Kostüm, bei dem Miles einen Rucksack am Rücken trägt. Die Besonderheit ist jedoch der Inhalt der Tasche. Hier ist nämlich ein zweiter Spider-Man enthalten: eine rote Katze namens Spider-Man, die eine Maske trägt und in Finisher-Moves zu sehen ist. Hervorragend! Das Internet wird beim Anblick der geschossenen Katzen-Spider-Man-Screens, die mittels eines weiter ausgebauten Fotomodus gemacht werden können, kochen. Ebenfalls bemerkenswert ist die Implementierung des Anzugs aus dem Oscar prämierten Meisterwerk Spider-Man: A New Universe (Original: Spider-Man: Into the Spider-Verse), wodurch sich die Framerate des Spiels der des Films anzupassen scheint und Comic-Laute, wie „POW!“ beim Schlagen eines Gegners, erscheinen.
Als Kritikpunkte könnten die teilweise neu-eingeführten Charaktere, wie Simon Krieger und andere aufgrund ihrer schwammigen Charakterisierung herhalten. Im Bereich der Spielzeit braucht ihr euch keine Sorgen machen, erledigt ihr auch die eine oder andere launige Nebenaufgabe, knackt ihr schnell die 15 Stunden und habt noch jede Menge zu tun.
Wie gut läuft Marvel’s Spider-Man: Miles Morales Collection auf dem Steam Deck?
Hat uns die Grafik am PC zwar beeindruckt, war es dann doch die Möglichkeit Marvel’s Spider-Man: Miles Morales nun auch auf einem Handheld zu spielen, die uns erneut und für viele Stunden in ihren Bann gezogen hat. Schon in der Vorab-Review-Version ist Marvel’s Spider-Man: Miles Morales ein echtes Highlight auf dem Steam Deck, bei dem selbst bei ordentlicher Grafikqualität und 720p flüssige 40 FPS erreicht werden können. Ray Tracing fehlt, nicht aber FSR 2.0, während die Auswirkungen auf die Akkulaufzeit erwartungsgemäß erheblich sind: Bei nativer Auflösung und durchschnittlicher Qualität schafft die Konsole höchstens eine Stunde und 30 Minuten Spielzeit. Wenn man jedoch an den Einstellungen arbeitet, kann diese Zahl auf fast zwei Stunden verbessert werden, indem man zum Beispiel die niedrigere Voreinstellung wählt und die native Auflösung beibehält.
Welche Verbesserungen erwarten Euch am PC?
Die PC-Version von Marvel’s Spider-Man: Miles Morales stammt von Nixxes Software, dem gleichen Team, das schon für die sehr gute Umsetzung von Marvel’s Spider-Man Anfang des Jahres sorgte.
Die PC Version von Marvel‘s Spider-Man: Miles Morales verfügt über zahlreiche Verbesserungen, anpassbare Einstellungen und Unterstützung für eine große Bandbreite an Hardware-Konfigurationen, von High-End PCs bis zu tragbaren PC-Gaming-Geräten wie dem Steam Deck.
Mindestanforderungen
Hier sind die Mindestanforderungen, um Marvel’s Spider-Man: Miles Morales mit 720p/30fps auf dem PC zu spielen.
HARDWARE | REQUIREMENT |
---|---|
Preset | Medium |
OS | Windows 10 64-bit |
CPU | Intel i3-4160 / AMD equivalent |
RAM | 8 GB |
GPU | NVIDIA GTX 950 / AMD Radeon RX 470 |
Speicher | 75 GB HDD |
Empfohlene Spezifikationen
Dies sind die empfohlenen Spezifikationen, um Marvel’s Spider-Man: Miles Morales mit 1080p/30fps auszuführen.
HARDWARE | REQUIREMENT |
---|---|
Preset | High |
OS | Windows 10 64-bit |
CPU | Intel i7-4670 / AMD Ryzen 5 1600 |
RAM | 16 GB |
GPU | NVIDIA GTX 1060 6 GB / AMD Radeon RX 580 8 GB |
Speicher | 75 GB SSD |
Raytracing-Anforderungen
Hier sind einige Spezifikationen, wenn ihr das Spiel mit den besten Raytracing-Einstellungen spielen möchten. Diese Einstellungen lassen New York City visuell atemberaubend aussehen.
HARDWARE | REQUIREMENT |
---|---|
Preset | High |
OS | Windows 10 64-bit |
CPU | Intel Core i5 11600K / AMD Ryzen 7 3700X |
RAM | 32 GB |
GPU | Nvidia GeForce RTX 3070 / AMD Radeon RX 6900 XT |
Speicher | 75 GB SSD |
Meinung:
Wenn ihr Marvel’s Spider-Man: Miles Morales noch nicht gespielt habt, ist die PC-Version eine klare Empfehlung, und zwar auch auf dem Steam Deck. Miles Morales ist eine kürzere dafür aber auch straffere und fokussiertere Umsetzung der Formel als das Originalspiel, mit besseren Kämpfen und einer brillanten Verwendung von lizenzierter Musik. Auch die Geschichte ist perfekt, um sie in der Weihnachtszeit zu erleben. Seit dem PlayStation-Debüt sind etwa zwei Jahre vergangen, und Marvel’s Spider-Man: Miles Morales hat sich prächtig entwickelt. Es ist ein weiteres perfektes PC-Erlebnis von Sony. Unserer einziger Kritikpunkt an Marvel’s Spider-Man: Miles Morales auf dem PC ist die Tatsache, dass man es nicht zusammen mit Marvel’s Spider-Man Remastered in einem vergünstigten Bundle kaufen kann. Auf der PS5 konnte man beide Spiele vergünstigt zusammen als Teil der Marvel’s Spider-Man: Miles Morales Ultimate Edition kaufen, dies ist hier leider nicht möglich.
SHOCK2 Spider-Verse 2.0
Zum Start von Marvel’s Spider-Man: Miles Morales für die PlayStation 5 haben wir die SHOCK2 Spider-Verse 2.0 Sonderseite gestartet. Dort gibt es auch weiterhin alle Infos, News und Fakten rund um Spider-Man. Egal ob Videospiel, Comics oder Filme: Hier gibt es in den nächsten Wochen Artikel, Specials, Podcasts und Gewinnspiele rund um den Wandkrabbler.
Fazit
Wertung - 9
9
Entwickler: Nixxes Software/Insomniac Games
System: PC (Steam/Epic Game Store)
Erscheint: erhältlich
Preis: circa 50 Euro
Amazon-Partnerlink: